Globale Prozesse gleich lokale Konflikte?
Friedensakademie gibt Sonderheft zu Ressourcen und Konflikten heraus
Diamanten in Sierra Leone, Wald in Costa Rica, Land in Äthiopien, Wind in Kenia – verschiedene Ressourcen können zu Konflikten führen. Um den Zusammenhang zwischen natürlichen Ressourcen und Konflikten besser zu verstehen, haben Jun. Prof. Dr. Janpeter Schilling, Geschäftsführer der Friedensakademie, Dr. Nina Engwicht, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Friedensakademie und Christina Saulich, Associate an der Friedensakademie, ein Sonderheft in der Fachzeitschrift Conflict, Security and Development herausgegeben. In der Einleitung stellen die Herausgeber einen Analyserahmen vor, der hilft das Zusammenspiel von natürlichen Ressourcen und Konflikten über die lokale, nationale und globale Ebene besser zu verstehen. In den fünf weiteren Artikeln des Sonderhefts wird der Analyserahmen dann von internationalen Autoreninnen und Autoren auf Fallbeispiele in Zentralamerika sowie West- und Ostafrika angewendet. Der Beitrag zu Äthiopien zeigt beispielsweise, wie die nationale Regierung globalen Investoren den Zugang zu ertragreichen Landressourcen ebnet und dabei die lokale Bevölkerung vertrieben wird. Nina Engwicht zeigt in ihrem Artikel wie der internationale Kimberley Prozess zur Zertifizierung von Diamanten in Sierra Leone verstanden und umgesetzt wird. Janpeter Schilling weist zusammen mit zwei Koautoren darauf hin, dass der Windpark in Nordkenia zwar weniger Umweltschäden verursacht als die Ölgewinnung im Nordwesten des Landes, der Windpark aber dennoch zu Spannungen zwischen der lokalen Bevölkerung und dem Betreiber führt, vor allem wenn die Nachfrage der lokalen Bevölkerung nach Beschäftigungsangeboten nicht befriedigt wird. Alle Beiträge der Sonderausgabe sind frei und kostenlos verfügbar.