Kohärenz zwischen den 3 Phasen der Lehrpersonenbildung

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Was ist wichtig?

Bedeutsam für die Professionalisierung angehender Lehrpersonen ist es, zum einen die 1. und 2. Phase der Lehrkräftebildung miteinander in Beziehung zu setzen und eine Kooperation zwischen den beteiligten Institutionen und Akteur:innen herzustellen (u.a. Brinkmann et al., 2016; Cramer, 2020; Mitgliedergruppe der Universitäten in der HRK., 2023; Stifterverband, 2023). Als Folge der mangelnden Verzahnung bleiben das Wissen und die Fertigkeiten für Studierende zusammenhangslos (Terhart, 2000) und es gibt fehlende Anknüpfungsmöglichkeiten (Hellmann, 2019). Zum anderen ist die Kooperation mit der 3. Phase wichtig, u.a. um die Berufspraxis mit der Wissenschaftspraxis zu verbinden (Leonhard et al., 2016). Mit der Verzahnung der Phasen kann ein kumulativer Kompetenzaufbau bei den Studierenden gefördert (Brinkmann et al., 2016; Van Ackeren et al., 2019) und ein wechselseitiger Nutzen für die Akteur:innen aller drei Phasen geschaffen werden.

 

Konkret handelt es sich um Kooperationen mit

  • Außerschulischen Lernorten (von Ausbildungsbetrieb bis Zooschule)
  • Schulen
  • Studienseminaren
  • dem Pädagogischem Landesinstitut

 

Eine Kohärenz mit Blick auf die Phasen der Lehrkräftebildung kann synchron (innerhalb einer Phase) und konsekutiv (zwischen den Phasen) auf struktureller, inhaltlicher und personeller Ebene erfolgen (Hellmann, 2019).

Worin besteht die Herausforderung?

  • oft mangelnde Vernetzung aller Phasen kann zur chronischen Entfremdung führen (Fraefel, 2023)
  • alle Phasen weisen unterschiedliche Eigenlogiken auf (Leonhard et al., 2016)
  • beteiligten Akteur:innen haben unterschiedliche Qualifikationen, Sozialisationen, professionelle Habitus, institutionelle Verortungen und Tätigkeiten (Cramer, 2020)

Wie kann eine Verzahnung zwischen der 1. mit der 2. und 3. Phase der Lehrkräftebildung gelingen?

Regelmäßige Treffen der Beteiligten aller Phasen zum Informationsaustausch und Dialog (Gehlen et al., 2019), Pädagogische & didaktische Weiterentwicklung (Stifterverband, 2023)

mögliche bewährte Themen (Gehlen et al., 2019; Stifterverband, 2023)

  • Vor- und Nachbereitung der Praktika
  • Gemeinsames Mentoring
  • fachspezifische Abstimmung inhaltlicher Themen
  • gemeinsame Vorlesungsreihen
  • Lehre und Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis
  • Fort- und Weiterbildung (Ringvorlesungen, Tagungen)

Studierende sollen (Hellmann, 2019)

  • Inhalte mehrperspektivisch betrachten und vernetzen (auch bei Erwerb in unterschiedlichen Phasen)
  • verschiedene Programme (z. B. Studiengänge, Aus- und Weiterbildungen, Kurse), (Lehr)Veranstaltungen und Theorie-Praxis-Erfahrungen als strukturell und inhaltlich zusammenhängend sowie sinnhaft erleben
  • professionelle Handlungs- und Reflexionskompetenzen aufbauen
  • Möglichkeiten zur Erprobung bekommen

Warum Kooperationen mit Kitas anstreben?

  • der Übergang von der Kita zur Schule bildet einen wichtigen Bereich der Grundschulbildung: Bildungsübergänge erfordern professionelles Handeln (Mückel, 2022)
  • Ableiten von unterrichtlichen Herausforderungen
  • Wichtige Themen: Sprachförderung, Heterogenität, Entwicklungspsychologie, Diagnostik (u.a. Gunter, 2013)

 

Für welche Fragen muss ich meine Studierenden sensibilisieren?

  • „Wie können Übergänge vorbereitet und begleitet werden, so dass Kinder und Jugendliche diese nicht als Brüche erleben?
  • Wie kann eine gemeinsame Beratung am Übergang aussehen, die auf die Bedürfnisse und Ansprüche der Beteiligten ausgerichtet ist?
  • Wie kann bei Übergängen die Entstehung sozialer Ungleichheit vermieden werden?“ (Bellenberg & Forell, 2013)

Warum Kooperationen mit Schulen eingehen?

Wie der Grafik zu entnehmen ist, bietet eine Kooperation zwischen Universität und Schule viele positive Aspekte, die sich letztlich nicht nur positiv auf die Professionalisierung unserer Studierenden auswirken, sondern einen gegenseitigen Nutzen für alle Akteure darstellt (Fraefel, 2023).

 

Beispiele für Kooperationen

  • das Forschungsnetzwerk (Gehlen et al., 2019; Stifterverband, 2023)
  • der persönliche Austausch (Gehlen et al., 2019; Stifterverband, 2023)
  • das Praxiskolleg (Gehlen et al., 2019)
  • die Partnerschaft mit einer oder mehreren Schulen (Fraefel, 2023)
  • die Universitätsschule (Stifterverband, 2023)
  • die Campusschule (Kleemann et al., 2019; Stifterverband, 2023)

 

Beispiele kohärenter Lehr-Lerngelegenheiten

  • Schul-Forschungspraktika, Aktionsforschung, Exkursionen mit Erprobungsphasen, phasenübergreifende Projekte, interdisziplinäre Seminare, Lernbegleitung eines Kindes, Einbezug von Kohärenzfragen in Prüfungspraxis, Mentoring (Cramer, 2020)
  • Langzeitpraktika (Cramer, 2020; Košinár et al., 2019)

Warum Kooperationen mit Studienseminaren eingehen?

  • Ziel: Steigerung der Gesamtqualität der Ausbildung
  • Theorie-Praxis-Relationierung durch gegenseitige Lehre von Dozierenden im Studienseminar (Theorie in Bezug zur bisherigen Praxiserfahrung setzen) und Lehre von Fachleiter:innen an der Universität
  • aufbauende Inhalte: Einbezug rechtlicher Vorgaben (Bildungsauftrag, Schulgesetz) bereits im Studium thematisiert, die Reflexion und Konkretisierung findet dann im Referendariat statt
  • Feedback zur Eignung der Lehramtsstudierenden aus drei Perspektiven möglich: Universität, Studienseminar, Schule (Kretzer, 2003)

Beispiele für Kooperationen

  • Phasenübergreifende Portfolio-Arbeiten
    • Reflektion eigener Erfahrungen im Studium, Praktikum, Vorbereitungs- & Schuldienst (Heinrich& te Poel, 2020; Mückel, 2022, Nückles et al., 2019)
    • Beispielhafte Elemente eines phasenübergreifenden Portfolios, siehe Abb. 2 in Anlehnung an (Mückel, 2022)
  • Lehre im Tandem (Brunk et al., 2019; Fraefel, 2023)
    • Zusammenarbeit zwischen der 1. und 2. Phase der Lehrkräftebildung
    • Betreuung der Studierenden von einem Tandem,
    • z.B. aus einer Fachdidaktikerin (Uni) und Fachleiterin (Studienseminar)z.B. im Rahmen des Praxissemester (Brunk et al., 2019)

Angebote des Pädagogischen Landesinstituts (Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz, 2024)

  • Fort- und Weiterbildungen, Beratung, Medien und Materialien, IT-Dienste
  • gemeinsame Fortbildungsreihen mit Zentren für Lehrkräftebildung
  • phasenübergreifende Projekt

zu Kooperationen mit Schulen

Literaturverzeichnis