9 Arten von Phishing-Angriffen
Von Smishing bis Whaling:
9 Arten von Phishing-Angriffen, die ihr kennen solltet
Phishing ist für viele Menschen mittlerweile ein Begriff. Wusstet ihr aber, dass es viele verschiedene Arten der betrügerischen Cyberangriffe gibt? Wir zeigen euch, welche wichtigen Phishing-Typen ihr kennen solltet.
Egal, ob für Privatpersonen oder Unternehmen: Phishing-Angriffe stellen ein hohes Risiko für Daten dar. Laut dem BSI ist Phishing nach wie vor die größte digitale Bedrohung für viele Menschen. Die Cybersecurity & Infrastructure Security Agency in den USA geht sogar davon aus, dass 90 Prozent aller erfolgreichen Cyberangriffe mit einer Phishing-Attacke beginnen.
Beim Phishing werden Personen online von Cyberkriminellen kontaktiert. Diese geben dabei vor, ein wichtiger Kontakt oder ein Unternehmen zu sein, mit dem die Personen zu tun haben. Das kann von engen Freunden über Vorgesetzte hin zu Banken und Online-Händlern reichen. Ziel der Phishing-Nachrichten ist es, eine möglichst dringliche Situation vorzutäuschen und dementsprechend schnelles Handeln von den Personen zu erzwingen. In der Eile sollen sie dann sensible Daten eingeben und übersenden.
Diese Daten landen bei den Cyberkriminellen. So verschaffen sie sich Zugriff auf Konten, Mail-Postfächer oder sogar auf interne Strukturen von Unternehmen. Mittlerweile haben sich Cyberkriminelle einige Mittel und Wege einfallen lassen, um uns zu täuschen. Wir verraten euch die wichtigsten Phishing-Arten, damit ihr euch besser davor schützen könnt.
1. E-Mail-Phishing
Der Klassiker unter den Phishing-Angriffen nimmt eine breite Masse von Internetnutzern ins Visier. Cyberkriminelle verschicken Nachrichten im Namen von verschiedenen Organisationen an Mail-Adressen, die sie oftmals im Darknet gekauft haben. Die Adressen landen dort häufig durch Leaks oder Hacking-Angriffe. In den Nachrichten wird etwa behauptet, dass euer Bankkonto oder Account bei einem Unternehmen gesperrt wurde. Um es zu entsperren, müsst ihr nur sensible Daten in ein Formular eingeben. Cyberangreifer verschleiern dabei oftmals ihre Mail-Adresse, um den Empfängern vorzugaukeln, dass es sich um eine echte Nachricht des Unternehmens handeln würde. Oftmals reicht es schon aus, nicht auf die Mail zu antworten und euch in das zugehörige Konto einzuloggen. Gibt es dort keine sichtbaren Probleme, könnt ihr noch beim Support nachfragen.
2. Spear-Phishing
Das Spear-Phishing funktioniert im Grunde wie klassisches Phishing. Der Unterschied ist, dass die Cyberkriminellen nur eine besonders kleine Gruppe von Menschen ins Visier nehmen. Das können etwa alle Mitarbeiter eines Unternehmens oder nur bestimmte Abteilungen wie IT-Angestellte sein. Die Angreifer zielen dabei oftmals auf sensible Daten aus dem Unternehmen ab – oder Zugriff auf ganze Systeme.
3. Whaling
Whaling ist noch einmal eine etwas präzisere Variante von Spear-Phishing. Statt eine bestimmte Gruppe in einer Organisation zu kontaktieren, greifen die Cyberkriminellen gezielt die wichtigsten Personen an. Dazu zählen dann etwa CEOs oder andere Mitarbeiter mit Zugriff auf alle Daten des Unternehmens. Sollte ein Whaling-Angriff erfolgreich sein, folgen darauf häufig weitere Angriffe. Denn mit Zugriff auf das Mail-Postfach eines CEOs können die Angreifer das ganze Unternehmen mit echt aussehenden Phishing-Mails torpedieren.
4. Vishing
Vishing ist ebenfalls eine Unterart der Phishing-Angriffe, unterscheidet sich aber primär durch die Plattform des Angriffs. Denn im Unterschied zu E-Mail-Angriffen werden potenzielle Ziele von den Cyberkriminellen angerufen. Der Name Vishing ist eine Kombination aus Phishing und Voice. Dabei können die Angreifer ebenfalls vorgeben, dass sie von einem Unternehmen wie Microsoft stammen und es angeblich ein Problem mit dem PC der Angerufenen geben würde. Auch Anrufe von vermeintlichen Bankmitarbeitern sind verbreitet, da diese Vishing-Angriffe schnell Zugriff auf Kontodaten ermöglichen.
5. Smishing
Auch das Smishing unterscheidet sich durch die Plattform, auf dem die Phishing-Angriffe stattfinden. Smishing ist eine kürzere Version des Begriffs SMS-Phishing. Dementsprechend werden die betrügerischen Nachrichten über SMS oder Messenger-Dienste wie Whatsapp verschickt. Gerade bei Messengern versuchen die Betrüger dabei oftmals den Account zu übernehmen, indem sie einen Code von euch verlangen, während sie sich als einer eurer Kontakte ausgeben.
6. Clone-Phishing
Bei Clone-Phishing haben die Angreifer meist schon Zugriff auf ein bestimmtes E-Mail-Postfach einer Privatperson oder eines Unternehmens. Damit sie sich keine Nachrichten ausdenken müssen, die besonders echt aussehen, fangen sie einfach echte Mails ab und kopieren diese. Während das Original gelöscht wird, verändern sie in der Kopie etwa nur einen Link. So könnte etwa eine Mail von euren Kollegen eintreffen, die sich um den aktuellen Quartalsbericht dreht. Im Anhang wurde ein Link zu einem Google-Doc hinterlegt. Der schädliche Link führt dann aber nicht zu dem Doc, sondern zu einer Seite, die eure Login-Daten abgreift oder Schadsoftware herunterlädt.
7. Angler-Phishing
Angler-Phishing macht sich Social-Media-Plattformen zunutze. Cyberkriminelle erstellen Fake-Konten, die denen von bekannten Unternehmen oder Prominenten nachempfunden sind. Sie treten dann in direkten Kontakt mit Privatpersonen, antworten auf ihre Kommentare oder liken ihre Beiträge. So schaffen sie Vertrauen. Das kann besonders dann Schaden anrichten, wenn die Angreifer sich als Kunden-Support ausgeben. Sie schicken dann Links zu vermeintlichen Support-Webseiten mit Lösungsansätzen. Tatsächlich fangen sie darüber entweder sensible Daten ab oder infizieren die Geräte der Ziele mit Schadsoftware.
8. Pharming
Beim Pharming manipulieren die Angreifer den Zugriff auf Webseiten. Um das zu erreichen, wurde oftmals auf anderem Wege Malware auf das Endgerät der Ziele geladen. Beim Aufrufen von Webseiten manipuliert die Schadsoftware dann die Weiterleitung und führt die Nutzer auf Fake-Seiten. Sämtliche Daten, die dann von den Nutzern auf der Seite eingegeben werden, landen bei den Cyberkriminellen.
9. Evil-Twin-Phishing
Der böse Zwilling beim Evil-Twin-Phishing ist die Kopie eines Wi-Fi-Zugangs. Befindet ihr euch etwa in einem Café mit einem öffentlichen WLAN, können Angreifer einen Hotspot auf ihrem Endgerät erstellen und diesen ähnlich benennen. Oftmals sind die Hotspots im Vergleich zu den richtigen Zugangspunkten nicht geschützt, sodass sich Nutzer ohne Hindernisse einloggen können. Durch die direkte Verbindung zu den Geräten der Hacker können zahlreiche Daten von euren Geräten gestohlen werden.
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