Linking Borderlands

Dynamiken grenzregionaler Peripherien

Das Verbundvorhaben Linking Borderlands: Dynamiken grenzregionaler Peripherien‘ zielt darauf ab, einen Fokus der Regionalstudien auf europäische Grenzregionen als Kontaktzonen und Übergangsbereiche an nationalstaatlichen Rändern zu richten. So können fortbestehende Entwicklungspfade sowie Umbrüche in sog. Borderlands beleuchtet werden. Den gemeinsamen Zugang des Konsortiums aus der Universität des Saarlandes (UdS, Lead-Partner), der Technischen Universität Kaiserslautern (RPTU), der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (EUV) und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg bilden die Border Studies, die sich verstärkt seit den 1990er Jahren konstruktivistisch ausgerichtet weiterentwickelt haben und eine interdisziplinäre Bearbeitung grenzregionaler Fragen ermöglichen. Gemeinsam wird sich den Grenzräumen Großregion SaarLorLux+ und Brandenburg/Lebus angenähert, um transregionale Peripherien in Relation zu setzen, die einen unterschiedlich hohen Verflechtungsgrad in Verbindung mit einer zeitlichen Divergenz der EU-Integration aufweisen. Fünf Schwerpunkte um Policy-Transfer und -Lernen, soziale Praxis und Sprache im Berufsausbildungskontext, kulturelle Aushandlungsprozesse im Film, Planungskulturen und Energietransitionen finden Bearbeitung, um so auch Entscheidungsträger*innen in Politik und Gesellschaft in aktuellen Themenfeldern zu Problematiken und Chancen grenzüberschreitender Kooperation beraten zu können. Das Fachgebiet Internationale Planungssysteme bearbeitet zusammen mit dem Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung an der RPTU den Schwerpunkt „Planning Boderlands“ – Planungskulturen und strukturelle Wandlungsprozesse – in dem Konsortium. Grenzüberschreitende Kooperation in Raumordnung, -planung und -entwicklung ist mit Herausforderungen konfrontiert, die u.a. in unterschiedlichen administrativen Systemen und Sprachbarrieren oder Infrastrukturen liegen. Jedoch machen Veränderungsprozesse wie wirtschaftlicher und demographischer Wandel oder Digitalisierung nicht vor nationalen Grenzen halt und erfordern Abstimmungsprozesse, die für spezifische planerische Aufgaben gemeinschaftliche Ansätze erfordern. Gleichzeitig wird aus Planungsperspektive von verschiedenen Planungskulturen ausgegangen, wobei die Rolle unterschiedlicher gesetzlicher Regelungen und Planungsebenen zu berücksichtigen ist. Auf dieser Basis wird untersucht, welche Planungsstrategien und -instrumente in den beiden grenzregionalen Peripherien zur Anwendung kommen und inwiefern diese kon- oder divergieren. Im Detail wird raumentwicklungsbezogen die Daseinsvorsorge (services of general interest) mit der Gewährleistung des Zugangs zu Infrastrukturen und Dienstleistungen als europäische Zielsetzung aufgegriffen und vergleichend in Beziehung gesetzt.

Projektförderung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung

Laufzeit: 4/2021 – 3/2024

 

Dieses Projekt wird gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).