4. Forschungskolloquium

Das vierte Forschungskolloquium des Research Center Region und Stadt fand am Mittwoch, den 01.07.2020, zum Leitthema: Neue Ansprüche an Siedlungsstrukturen, statt.

Durch die Covid-19 bedingten Einschränkungen, in Bezug auf Präsenzveranstaltungen, fand das Forschungskolloquium wiederholt über eine universitätsinterne Onlineplattform statt. 

Kirsten Mangels (RUR)  präsentierten das bereits abgeschlossene Projekt „Kompakte, umweltverträgliche Siedlungsstrukturen im regionalen Kontext (KuSirK)“. Der Fokus lag hier auf der Etablierung eines räumlichen Leitbildes einer nachhaltigen, flächensparenden Siedlungsentwicklung. Dies steht vor aktuellen Herausforderungen wie bspw. eines ansteigenden Siedlungsdrucks in vielen Stadtregionen Deutschlands.
Der zweite Vortrag wurde von Lutz Eichholz (Stadtsoziologie) zum Thema „Ansätze und Empfehlungen für eine gelingende Integration von geflüchteten Menschen in unterschiedlichen Siedlungsräumen und Quartierstypen“ präsentiert. Hier war vor allem die Frage im Vordergrund wie die Wohnsituation von geflüchteten Menschen durch Integrationsmechanismen bedingt sind.

In der anschließenden angeregten Diskussion thematisierten und reflektierten die WissenschaftlerInnen die aktuelle Situation der Wohnungsnachfrage, Integration von Geflüchteten und die Auswirkungen der Corona Pandemie auf die Deutsche Stadtplanung, vor dem Hintergrund von Frei- und Grünraumflächen und sich verändernden Nachfragesituationen.

Leitthema: „Neue Ansprüche an Siedlungsstrukturen“

Vorträge:

Dr.-Ing. Kirsten Mangels (RUR):  „Kompakte, umweltverträgliche Siedlungsstrukturen im regionalen Kontext (KuSirK)“
Die Verwirklichung des räumlichen Leitbildes einer nachhaltigen, flächensparenden Siedlungsentwicklung steht aktuell vor der Herausforderung eines ansteigenden Siedlungsdrucks, der sich vor allem aus den derzeit positiven Wanderungssaldi vieler verdichteter Stadtregionen in Deutschland ergibt.
Ziel des Forschungsvorhabens ist es, anhand von vier Fallstudien die Chancen und Hemmnisse bei der Umsetzung des Leitbildes einer gleichermaßen kompakten und umweltfreundlichen Siedlungsentwicklung im Kontext von Stadt, Umland und Region zu untersuchen.
Dazu soll eine Wirkungsanalyse von Instrumenten zur Steuerung der Siedlungsentwicklung durchgeführt werden, um die Erfolgsfaktoren sowie bestehende Hemmnisse für die Umsetzung dieses Leitbildes zu identifizieren. Diese schließt die Auswertung bestehender Plandokumente und Expertengespräche mit kommunalen und regionalen Vertretern mit ein. Darauf aufbauend werden sowohl regionsspezifische als auch generalisierende Lösungsvorschläge entwickelt, die sich einerseits auf die anzuwendenden Instrumente zur Steuerung und zum Ausgleich der verschiedenen Belange sowie andererseits auf den Planungsprozess und die Implementierung seiner Ergebnisse beziehen.


Lutz Eichholz (Stadtsoziologie): „
Ansätze und Empfehlungen für eine gelingende Integration von geflüchteten Menschen in unterschiedlichen Siedlungsräumen und Quartierstypen“

Ziel der Untersuchung ist es die Perspektive der Geflüchteten und der Aufnahmegesellschaft empirisch in verschiedenen Siedlungsräumen in Rheinland-Pfalz zu erheben und den Prozess der Integration zu begleiten und zu beobachten. Hierdurch sollen Integrationsmechanismen in Abhängigkeit von der Wohnsituation aufgedeckt werden. Das Forschungsprojekt untersucht auf einer übergeordneten Ebene, ob und wie sich die Stadt / der Ort / der Stadtteil / die Nachbarschaft durch die neue Wohnbevölkerung und ihre Wohnsituation verändert, divergierende oder konvergierende Entwicklungen der Orts- bzw. Stadtgesellschaften festgestellt werden können.