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Rückblick: Vortrag zu möglichem Ökozid in Schutzgebiet in Bolivien an der TU Darmstadt
Im Rahmen des Workshops „Ecocide as Political Violence“ des Forschungsverbunds Trace, hielt der Wissenschaftliche Leiter der Friedensakademie, Prof. Dr. Janpeter Schilling, am 30.06.2025 einen Vortrag mit dem Titel "The Threat of Large-scale Gold Mining in the Manuripi Wildlife Reserve in northern Bolivia: Heading towards Ecocide?". Der Begriff Ökozid bezieht sich auf rechtswidrige oder mutwillige Handlungen, die bewusst begangen werden und mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer erheblichen, weitreichenden oder langfristigen Schädigung der Umwelt führen werden. In seinem Beitrag diskutierte Schilling die Frage, ob der industrielle Goldabbau in dem Schutzgebiet Manuripi in Bolivien einen Ökozid darstellen würde. Er kam zu dem Schluss, dass aufgrund der weitreichenden Umweltzerstörung und -verschmutzung durch den Abbau ein zentrales Kriterium für einen Ökozid erfüllt wären, wohingegen unklar blieb, ob der Abbau in einem Schutzgebiet gegen geltendes Recht verstoßen würde. Die anderen Vorträge des Workshops befassten sich unter anderem mit der historischen Entwicklung, den rechtlichen Aspekten und weiteren Fällen von Ökoziden.