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Vortrag und Werkstattgespräch zu Friedenskonzepten in Lübeck
Am 18. Juni 2025 hielt Dr. Samantha Ruppel von der Friedensakademie Rheinland-Pfalz einen öffentlichen Abendvortrag an der Universität zu Lübeck. Unter dem Titel „Frieden gestalten – aber wie? Macht und Ungleichgewichte im Fokus“ analysierte sie kritisch das dominante Modell des liberalen Friedens und stellte alternative Konzepte eines hybriden Friedens vor. Im Zentrum stand die Frage, wie Friedensarbeit gelingen kann, wenn Machtasymmetrien, epistemische Ungleichheit und strukturelle Abhängigkeiten berücksichtigt werden.
Der Vortrag war Teil der Veranstaltungsreihe „Frieden in der Theorie?“, die von Prof. Dr. Christina Schües (Universität zu Lübeck) konzipiert wurde. Anhand zahlreicher empirischer Beispiele zeigte Samantha Ruppel auf, wie lokale Akteur*innen – trotz struktureller Ungleichheiten – Friedensräume gestalten und globale Normen kreativ an lokale Kontexte anpassen.
Am folgenden Tag fand ein vertiefendes Werkstattgespräch unter dem Titel „Der ‚hybride‘ Frieden? Die Verschränkung von Theorie und Praxis“ statt. Gemeinsam mit den Philosoph*innen Cornelia Klinger, Pascal Delhom und Alfred Nordmann wurden zentrale Aspekte des Vortrags aufgegriffen und interdisziplinär diskutiert. Fragen nach Vertrauen, Technik, Sorge und den sprachlichen Grenzen des Friedensbegriffs standen im Fokus.
Mit dem Beitrag leistete Samantha Ruppel einen wichtigen Impuls zur interdisziplinären Auseinandersetzung mit Friedenskonzepten – und betonte die Notwendigkeit, Friedensarbeit als politischen und reflexiven Prozess zu begreifen.