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Vortrag „Gutes Tun und gutes Lernen – Förderung von Campus Community Partnerships an der Universität Duisburg-Essen mit Einordnung in deutsche und internationale Kontexte“ in der hybriden Vortragsreihe „CampusTalk” von Dipl. Päd. Jörg Miller

„Alles was momentan in der Forschung angesagt ist, kommt bei uns auch in die Lehre“

Mit Begeisterung studiert Sharany Sivasothy das Fach Maschinenbau an der RPTU. Studieninteressierten empfiehlt sie, im Vorfeld ein Praktikum zu absolvieren, denn so bekomme man „erste Eindrücke und Einblicke in den Studiengang“. Bei Fragen brauche man außerdem keine Angst haben, sich an die Professorinnen, Professoren und Mitarbeitenden zu wenden – denn „das sind ja auch nur Menschen und waren selbst irgendwann Studierende.“

Ihr älterer Bruder habe sie auf die Idee gebracht, Maschinenbau zu studieren, erzählt Sharany Sivasothy – nicht ohne eine gewisse Prise an Stolz und Begeisterung: „Denn während seines Maschinenbau-Studiums hat er mir immer wieder davon erzählt. Das hörte sich alles sehr spannend und interessant an.“ So spannend, dass sie im Jahr 2018 ein Schülerpraktikum an der damaligen TU Kaiserslautern absolvierte – am Lehrstuhl für Messtechnik und Sensorik. Als Praktikantin bekam sie dort erste Einblicke in die ingenieurwissenschaftliche Forschung: „Ich habe zum ersten Mal programmiert und auch Erfahrungen mit einem 3D-Drucker sammeln können. Und ich habe damals schon festgestellt, dass es an der Uni in Kaiserslautern sehr familiär zugeht. Man geht nicht unter. Jederzeit kann man Fragen stellen.“ Für die damalige Schülerin war die Hospitanz ein voller Erfolg – „dann lag es natürlich auf der Hand, dass ich auch in Richtung Maschinenbau gehe.“

Am Puls der Zeit: Aktuelle Forschungsfragen werden bereits im Studium aufgegriffen

Einige Jahre später zog es die gebürtige Saarländerin zum Studieren dann selbst nach Kaiserslautern. Inzwischen ist sie im sechsten Semester – absolviert den noch auslaufenden Diplom-Studiengang. „Am Maschinenbau-Studium gefällt mir vor allem die Vielfältigkeit“, berichtet die heute 21-Jährige. „Man beschäftigt sich mit technischen und mechanischen Fragestellungen. Gleichzeitig bekommt man einen guten Einblick in neue und moderne Technologien. Alles was momentan in der Forschung angesagt ist, kommt bei uns auch in die Lehre.“ Was wäre das beispielsweise? „Die additive Fertigung“ – gemeinhin auch als 3D-Druck bezeichnet. Fertigungsverfahren also, die sich von herkömmlichen Herstellungsprozessen unterscheiden – „und immer wichtiger für die Industrie werden“. Das Besondere: Bei der additiven Fertigung entsteht ein Werkstück, indem Schicht für Schicht Material aufgetragen wird. Selbst komplexe Strukturen lassen sich so relativ unkompliziert realisieren.

Ihr Tipp: Strukturiert und stressresistent sein

Doch noch mal zurück zum Maschinenbau-Studium: Was meint Sharany Sivasothy, wo liegen die größten Schwierigkeiten? Was sind Hürden und Herausforderungen? Sie lacht: „Natürlich muss man stressresistent sein, wenn man Maschinenbau studiert.“ Die Vielfältigkeit des Studiums bringe nun mal eine Fülle an Informationen mit sich. „Man muss mit klarem Kopf an die Sache herangehen, sonst geht es nicht.“ Jedem Studieninhalt habe sie sich Schritt für Schritt genähert. „Man sollte strukturiert sein, das musste ich auch früh lernen.“

Ihre Schwerpunkte im Studium liegen auf dem Gebiet der Produktionstechnik. „Vereinfacht gesagt geht es in den Lehrveranstaltungen darum, wie sich die Produktion verbessern lässt. Auch im Sinne der Nachhaltigkeit beispielsweise.“ Fragen, die sich am Puls der Zeit bewegen, insbesondre auch hierzulande, „denn in Deutschland wird nun mal sehr viel produziert.“

Die Inhalte des auslaufenden Diplom-Studiengangs sind mittlerweile in die Bachelor- und Masterstudiengänge des Fachbereichs „Maschinenbau und Verfahrenstechnik“ übergegangen. Ab dem fünften Semester können Bachelor-Studierende einen eigenen Schwerpunkt setzen – zur Auswahl stehen Produktentwicklung, Fahrzeugtechnik, Materialwissenschaften und Werkstofftechnik, Produktionstechnik, Computational Engineering, angewandte Informatik sowie Mechatronik und Automatisierungstechnik. Im Master lassen sich die Gebiete weiter vertiefen.

Als studentische Hilfskraft an Forschung und Entwicklung mitarbeiten

Was das Thema ihrer Diplomarbeit sein wird, weiß Sharany Sivasothy noch nicht. „Es stehen vorher noch Klausuren und ein 16-wöchiges Praktikum an.“ So oder so: Ihr bislang im Studium erworbenes Theorie-Wissen erweitert sie als studentische Hilfskraft mit reichlich praktischem Know-how: „Ich bin Hiwi am Lehrstuhl für Maschinenelemente, Getriebe und Tribologie.“ Sechs Stunden pro Woche packt sie dort mit an: „Ich arbeite an Versuchsaufbauten, an Konstruktionen. Ich recherchiere außerdem zu theoretischen Fragen und arbeite an Programmierungen und Simulationen.“ Studentische Hilfskraft – eine Erfahrung, die sie jedem nur empfehlen kann: „Ich lerne dabei unheimlich viel dazu.“

Später könne sie sich durchaus eine berufliche Zukunft im Bereich von Forschung und Entwicklung vorstellen. „Die Grundprinzipien, die ich im Studium lerne, also beispielsweise wie gehe ich an ein Problem heran, wie recherchiere ich dazu, die kann man in vielen Gebieten gebrauchen. Vom TÜV-Prüfingenieur bis hin zum Konstrukteur in der Automobilindustrie ist mit unserem Studium also vieles möglich. Ingenieure werden überall gebraucht.“ Studieninteressierten empfiehlt sie vorab ein Praktikum zu absolvieren, um so erste Einblicke in den Maschinenbau zu gewinnen: „Ein Praktikum wäre beispielsweise auch bei uns an der Uni möglich, an einem der Lehrstühle, das ist kein Problem.“ Und außerdem: „Ich empfehle im Vorfeld zudem mit Leuten zu sprechen, die Maschinenbau studieren oder studiert haben. Auch so bekommt man erste Einblicke.“ Und man könne sich im Vorfeld beispielsweise auch die Prüfungsordnung anschauen: „So erfährt man, welche Fächer und Lehrveranstaltungen es gibt.“

Keine Angst, Fragen zu stellen

Erstsemestern rät sie, die Einführungswochen zu Beginn des Studiums mitzumachen: „Dabei habe ich damals viele Leute kennengelernt, mit denen ich noch heute befreundet bin.“ Und Freunde im Studium braucht man – nicht nur als Lernpartner. „Als Ersti sollte man zudem keine Angst haben, die Professorinnen, Professoren und Mitarbeitenden der Uni bei Fragen anzusprechen. Das sind auch nur Menschen. Irgendwann waren sie selbst mal Studierende.“

Übrigens: Genau wie ihr großer Bruder kann sich auch Sharany Sivasothy vorstellen, nach dem Abschluss eine Doktorarbeit anzugehen. „Aber vielleicht zieht es mich auch direkt in die Industrie, mal schauen.“ Die Möglichkeiten sind nun mal sehr vielfältig. Ihr Bruder ist inzwischen promoviert – und als Unternehmensberater tätig.

Authorin: Christine Pauli