Aktuelles
Vortrag „Gutes Tun und gutes Lernen – Förderung von Campus Community Partnerships an der Universität Duisburg-Essen mit Einordnung in deutsche und internationale Kontexte“ in der hybriden Vortragsreihe „CampusTalk” von Dipl. Päd. Jörg Miller
Das Studium ist bis dato meine beste Zeit
Johannes Gutheil absolviert derzeit den dreisemestrigen Master-Studiengang Bio- und Chemieingenieurwissenschaften an der RPTU. Besonders gut gefalle ihm dabei die große Auswahl an Lehrveranstaltungen, die Möglichkeit für Auslandsaufenthalte – und dass er ganz nebenbei auch noch Bier brauen kann. Studieninteressierten empfiehlt er: „Ein Studium ist immer eine Team-Leistung. Sucht Euch Gleichgesinnte zum Austausch.“
Seit Ende August 2024 forscht RPTU-Masterstudent Johannes Gutheil an der Vilnius Gediminas Technical University in Litauen. „Ich bleibe noch bis Ende Januar 2025“, berichtet er. Denn der Lehrstuhl für mechanische Verfahrenstechnik der RPTU kooperiere dort mit einer Forschungsgruppe: „Ich fertige hier in Vilnius eine studentische Arbeit an, die man in meinem Studiengang noch vor der Masterarbeit angeht.“ Finanziell gefördert wird das Ganze über Erasmus Plus. Um was geht es inhaltlich? „Ich beschäftige mich mit Partikel-Agglomeration. Wir versuchen, mithilfe eines elektrischen Felds dafür zu sorgen, dass sich mehrere kleine Partikel zu größeren Partikeln zusammen finden. Das soll die Filtrierbarkeit dieser Partikel erhöhen.“ Es gehe beispielsweise um Partikel, die bei Verbrennungen in Motoren entstehen – die sich aus Kohlenstoff oder aus organischen Substanzen zusammensetzen: „In zu kleiner Größe könnten solche Partikel gesundheitsschädlich werden. Wenn sie beispielsweise in die Lunge gelangen“, erklärt Johannes Gutheil, der seinen Bachelor in Bio- und Chemieingenieurwissenschaften bereits in der Tasche hat.
Chemie und Ingenieurwissenschaften kombinieren
Warum hat er sich für dieses Studienfach entschieden? „Schon in der Schule habe ich mich für Chemie begeistert. Eigentlich wollte ich in diese Richtung gehen. In Beratungsgesprächen und bei eigenen Recherchen habe ich aber erfahren, dass es einen Studiengang gibt, der Chemie und Ingenieurwissenschaften kombiniert. Und das hat mich noch mehr angesprochen als ein reines Chemie-Studium.“ Zudem habe er sich nicht vorstellen können, als „reiner Chemiker“ zu arbeiten, wie er ergänzt: „Ich wollte lieber etwas mit hohem Praxisbezug machen, chemische Reaktionen sozusagen großtechnisch umsetzen. Große Produktionsanlagen in der Industrie sind eher meins als im Chemie-Labor zu stehen.“
Was das Thema seiner Masterarbeit sein wird, weiß er noch nicht. Das Forschungsthema aus dem Litauen-Aufenthalt will er nicht weiter vertiefen. Auch wenn dieses sehr spannend sei, wie er betont. „Die RPTU hat aber noch so viel mehr zu bieten. Ich möchte noch in andere Bereiche hineinschauen.“ Möglicherweise geht es in die Richtung Thermodynamik. „Nach dem Master folgt vielleicht noch eine Doktorarbeit. Und danach würde ich am liebsten in die Industrie.“ Begeistert sei er zudem von Forschung: „Ich könnte mir vorstellen, in der Industrie im Bereich Forschung und Entwicklung tätig zu werden. Oder vielleicht bleibe ich an der Uni und werde wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem der Lehrstühle oder einem An-Institut. Mal schauen.“
Bereits dritter Auslandsaufenthalt
Warum hat er sich für die RPTU als Studienort entschieden? „Ich komme aus dem Hunsrück und bin sehr heimatverbunden. Deshalb wollte ich in der Nähe bleiben“, lacht er. „Und wenn es um technische Studiengänge geht, dann ist Kaiserslautern nun mal die beste Adresse.“ Dennoch scheut er den Blick über den Tellerrand nicht: „Seit ich studiere, ist Litauen bereits mein dritter Auslandsaufenthalt.“ So habe er zuvor bereits ein Praktikum in Spanien absolviert – und war für die Bachelorarbeit in Neuseeland: „Dort ging es um Reaktionskinetik und Spektroskopie-Verfahren.“
Insgesamt sei er mit seinem Studiengang breit aufgestellt, fasst Johannes Gutheil zusammen: „Das Studium ist sehr vielfältig. Ich kriege viel auch aus der Chemie und der Biologie mit.“ Später könne man deshalb beruflich in verschiedene Richtungen gehen. „Zum Beispiel in ein pharmazeutisches Unternehmen. Genauso in den reinen Maschinenbau.“ Einblicke in verschiedene Richtungen – das allerdings hat auch eine Kehrseite: „Wir erhalten einen breiten Überblick. Es geht aber nicht ganz so in die Tiefe wie bei jemandem, der beispielsweise nur Chemie oder nur Biologie studiert.“
Studiengang bietet viele Wahlmöglichkeiten
Besonders gut gefalle ihm an seinem Studiengang, dass sich die Lerninhalte relativ frei zusammenstellen lassen: Denn im Wahlbereich sei man sehr flexibel. Johannes Gutheil hat sich für die Richtung Thermodynamik und Prozesstechnik entschieden. „Andere gehen verstärkt vielleicht mehr in die chemischen Fächer. Diese Freiheiten gibt es.“
Neben dem Studium engagiert sich Johannes Gutheil in der Brau-AG der RPTU: „Für Hochschulfeste brauen wir eigenes Bier. Pro Braugang können das 100 Liter sein.“ Apropos Spaß und Engagement: Was kann er Studieninteressierten vorab empfehlen? „Ein Studium ist immer eine Team-Leistung. Knüpft Kontakte, um beispielsweise den Lernstoff gemeinsam diskutieren zu können.“ Gleichgesinnte ließen sich beispielsweise gut während der Ersti-Tage kennenlernen. „Und selbstverständlich sollte ein gewisses Interesse für Chemie und Verfahrenstechnik bestehen.“ Auch sollte man in der Lage sein, sich selbst organisieren zu können: „Anders als in der Schule muss man an der Uni sehr selbstständig sein.“ Bei Problemen indes könne die Fachschaft helfen: „Dort gibt es auch Prüfungsunterlagen aus früheren Semestern, die sich gut für die eigene Klausur-Vorbereitung nutzen lassen.“ Johannes Gutheil ist sehr zufrieden mit seinem Studium an der RPTU: „Das ist bis dato die beste Zeit, die ich hatte. Und die will ich genießen.“
Authorin: Christine Pauli - Zum Original Text.