Aktuelles
Vortrag „Gutes Tun und gutes Lernen – Förderung von Campus Community Partnerships an der Universität Duisburg-Essen mit Einordnung in deutsche und internationale Kontexte“ in der hybriden Vortragsreihe „CampusTalk” von Dipl. Päd. Jörg Miller
Film ab in der Lehrkräftebildung: Hochschulperle des Monats Dezember geht nach Rheinland-Pfalz
Bei der Vermittlung von unterrichtlichem Handeln geht die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) neue Wege. In dem Projekt „Mikro – Die Bedeutung von Mikroszenen für die Lehrkräftebildung“ analysieren Lehramtsstudierende mithilfe von Videoaufzeichnungen das Lehrverhalten beim Unterrichten der deutschen Rechtschreibung. Dank der Kooperation mit einer lokalen Schule können sie zudem ihr eigenes Lehrverhalten anhand von Mikroszenen aus selbst aufgezeichnetem Filmmaterial reflektieren. Für dieses innovative Konzept zur Lehrkräftebildung für die Vermittlung des wichtigen Themas Rechtschreibung vergibt der Stifterverband die Hochschulperle des Monats Dezember.
Die Hochschulperle des Monats Dezember zum Thema „Lehrkräftebildung neu gestalten“ geht an das Projekt „Mikro – Die Bedeutung von Mikroszenen für die Lehrkräftebildung“. In einem Masterseminar ihrer germanistischen Lehramtsausbildung zum Thema Rechtschreibung und Schriftsystem analysieren die Studierenden der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität ausgewählte Unterrichtsszenen zur Vermittlung dieses Themas in der Sekundarstufe I. Dabei liegt der Fokus auf der Interaktion zwischen Lehrkraft und Schülerinnen und Schülern bei der Anwendung verschiedener didaktischer Modelle.
Anschließend erproben die Studierenden in Kleingruppen selbst einen interaktiven Lernprozess. Mit Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen fünf und sechs eines kooperierenden Gymnasiums veranstalten sie eine Rechtschreibwerkstatt, in der ausgewählte Themen des deutschen Schriftsystems behandelt werden. Dabei geht es nicht um das Unterrichten von striktem Regelwissen, sondern um die interaktive Vermittlung verschiedener Aspekte des deutschen Schriftsystems, beispielsweise der satzinternen Großschreibung, wie sie auch für nominalisierte Verben gilt.
Die Sitzungen der Schreibwerkstatt werden auf Video aufgezeichnet. Danach sichten die angehenden Lehrkräfte das Filmmaterial im Rahmen einer Forschungswerkstatt. Alle Studierenden wählen aus ihrem Video eine etwa einminütige Szene aus und transkribieren diese. Sie analysieren ihr Lehrverhalten sowie das Lernverhalten der Schülerinnen und Schüler und stellen ihre Erkenntnisse anschließend im Seminar vor. So haben sie die Möglichkeit, ihre eigene Lehrpraxis reflektieren und verbessern zu können. Die Studierenden der Fachdidaktik Germanistik evaluierten das Seminar aufgrund dieses Einsatzes von Mikroszenen auch sehr positiv. Daher ist nun geplant, ausgewählte Mikroszenen weiter aufzubereiten, sie in anderen Seminaren des Lehramtsstudiums im Fach Deutsch an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität einzusetzen und die Transkripte der Mikroszenen zu publizieren.
„Wir freuen uns, mit ‚Mikro – Die Bedeutung von Mikroszenen für die Lehrkräftebildung‘ein weiteres beispielhaftes Projekt auszeichnen zu können“, so die Jury des Stifterverbandes zu ihrer Entscheidung, die Hochschulperle des Monats Dezember an das Projekt der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität zu vergeben. „Uns überzeugt insbesondere der Fokus auf das Thema Rechtschreibung sowie die vielfältige Nutzung neuer Medien in der Lehrkräftebildung. Dadurch trägt das Projekt deutlich dazu bei, Theorie-Praxis-Bezüge zu verstärken.“
Weitere Informationen zum Projekt „Mikro – Die Bedeutung von Mikroszenen für die Lehrkräftebildung“ finden Sie auf der Projektwebsite.
Hochschulperlen sind innovative, beispielhafte Projekte, die an einer Hochschule realisiert werden. Jeden Monat stellt der Stifterverband eine Hochschulperle vor. Aus den Monatsperlen wird einmal im Jahr per Abstimmung die Hochschulperle des Jahres gekürt.
Im Jahr 2024 sucht der Stifterverband nach Projekten, die zeigen, wie zukunftsfähige und attraktive Lehrkräftebildung aussehen kann. Diese sollen angelehnt an den Masterplan des Stifterverbandes zur Lösung der hier definierten Maßnahmen beitragenwww.stifterverband.org/masterplan-lehrkraeftebildung.Einerseits besteht ein massiver Mangel an Lehrerinnen und Lehrern, andererseits werden künftige Lehrkräfte in der aktuellen Ausbildung nur unzureichend auf Herausforderungen im Berufsalltag und der Transformation vorbereitet. An vielen Hochschulen gibt es aber bereits gute Ansätze, um diese Probleme anzugehen – diese Ideen und Konzepte möchte der Stifterverband auszeichnen und sichtbar machen. Bewerbungen und Vorschläge sind jederzeit möglich unter www.stifterverband.org/hochschulperle.
Der Stifterverband ist eine Gemeinschaft von rund 3.500 engagierten Menschen, Unternehmen und Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Ziel seiner Arbeit ist, Bildung und Wissenschaft neu zu denken und zu gestalten, um die Innovationskraft der Gesellschaft nachhaltig zu stärken. Als zentraler Impulsgeber analysiert er aktuelle Herausforderungen, fördert Modellprojekte und ermöglicht deren Verbreitung in vielfältigen Netzwerken. Er vernetzt Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, entwickelt gemeinsam Ideen und stößt politische Reformen an. In seinem Wirken konzentriert er sich auf zwei Handlungsfelder: Bildung und Kompetenzen sowie Kollaborative Forschung und Innovation. www.stifterverband.org
Quelle: Pressemitteilung des Stifterverbands
Kontakte:
Stifterverband
Peggy Groß
Pressesprecherin
Telefon 030 322982-530
presse[at]stifterverband.de
Projekt Mikro – Die Bedeutung von Mikroszenen für die Lehrkräftebildung
Prof. Dr. Barbara Geist
Institut für Germanistik
Rheinland-Pfälzische Technische Universität
Telefon 06341 280-32464
barbara.geist[at]rptu.de