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Vortrag „Gutes Tun und gutes Lernen – Förderung von Campus Community Partnerships an der Universität Duisburg-Essen mit Einordnung in deutsche und internationale Kontexte“ in der hybriden Vortragsreihe „CampusTalk” von Dipl. Päd. Jörg Miller

Mit dem Deutschlandstipendium Kontakte für die Zukunft knüpfen

„Ich weiß, dass ich Dinge lerne, mit denen ich später wirklich etwas anfangen kann“, sagt die 21-jährige Hanna Poß über ihr Maschinenbau-Studium. Finanziell gefördert wird sie dabei durch das Deutschlandstipendium. Dieses sei zugleich eine interessante Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen, sagt sie – so auch zu Unternehmen, die nach dem Studium als potenzieller Arbeitgeber infrage kommen.

Aktuell studiert Hanna Poß im zweiten Semester den Bachelorstudiengang Maschinenbau. „In der Schule haben mir Mathe und Physik sehr viel Spaß gemacht“, begründet sie die Wahl ihres Studienfachs. Ganz konkret Maschinenbau wurde es auch deshalb, „weil das Studium sehr breit aufgestellt ist und viele berufliche Optionen bietet“. Was ist das Besondere an ihrem Studiengang? „Ich weiß, dass ich Dinge lerne, mit denen ich später wirklich etwas anfangen kann.“ Es gehe eben nicht nur um Theorie, „sondern am Ende kommt etwas dabei heraus, das man benutzen kann.“

Spannende Aufgaben im Bereich der Zukunftstechnologien

Tatsächlich warten auf die Absolventinnen und Absolventen ihres Fachs spannende Aufgaben im Bereich der Zukunftstechnologien: „Viele meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen wollen später beruflich in die Automobilindustrie“, erzählt sie. Mit einem entsprechenden Abschluss könne man sich genauso im Bereich der Energiewende engagieren, selbst mit anpacken bei Umweltschutz und Erneuerbaren Energien: „Es geht dann um Photovoltaik-Anlagen oder Wind-Anlagen und ihre Strömungsmechanismen. Oder man beschäftigt sich mit Elektromobilität und Wasserstoff.“

Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung – diese Themen stehen über all diesen Zukunftsentwicklungen. Hanna Poß: „Mithilfe spezieller Computerprogramme lassen sich bereits heute beispielsweise Bauteile entwickeln, mit deren Hilfe sich auf das Wesentliche konzentriert wird. Und dadurch wird dann weniger Material gebraucht.“ Eine spätere Tätigkeit in der Forschung könne sie sich grundsätzlich vorstellen. Denn was die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Fachbereich Maschinenbau der RPTU leisten, sei, so ihr erster Eindruck, „faszinierend und spannend.“

Bereits im Bachelorstudiengang eigene Schwerpunkte setzen

Jetzt geht es für sie um den Bachelor. So habe sie sich in den ersten beiden Semestern bereits mit virtueller Produktentwicklung, mit Simulationen also, und Programmierarbeiten beschäftigen können: „Informatik ist inzwischen fester Bestandteil unseres Studiums.“ Bereits ab dem fünften Semester warten auf die Bachelorstudierenden verschiedene Wahlmöglichkeiten: Zur Auswahl stehen Produktentwicklung, Fahrzeugtechnik, Materialwissenschaften und Werkstofftechnik, Produktionstechnik, Computational Engineering, angewandte Informatik sowie Mechatronik und Automatisierungstechnik. Hanna Poß ist sich sicher, dass sie anschließend den Master an der RPTU anhängen will. Denn die Uni gefalle ihr sehr gut, nicht nur aufgrund der familiären Atmosphäre und der offenen Türen: „Ich finde die Campusuni super. Alles ist auf einem Fleck. Man ist zur Erholung schnell im Pfälzer Wald. Und Kaiserslautern ist eine tolle Stadt zum Wohnen.“ Sehr gut findet sie zudem das Uni-Sportangebot – und hat sich dort einer Tanzgruppe angeschlossen.

Pluspunkt Deutschlandstipendium: finanzielle Freiheiten und neue Kontakte

Gefördert wird die Maschinenbau-Studentin durch das Deutschlandstipendium. Ein Programm der Bundesregierung, bei dem junge Talente zur Hälfte von einem Förderer unterstützt werden – das können Privatpersonen oder Unternehmen sein. Der Bund steuert weitere 150 Euro monatlich bei, sodass besonders leistungsstarke und engagierte Studierende 300 Euro zusätzlich in der Tasche haben.

Wie hat sie diese Unterstützungsmöglichkeit entdeckt? Hanna Poß: „Ich hatte vor meinem Studium ein Gespräch bei der Studienberatung. Direkt am Fachbereich Maschinenbau.“ Aufgrund ihrer guten Noten und ihres ehrenamtlichen Engagements sei das Deutschlandstipendium dabei ein Thema gewesen. „Ich habe mich darauf hin beworben und wurde zu einem Gespräch in die Villa Denis eingeladen“ – eine Woche vor Beginn ihres Studiums sei das damals gewesen: „Der Förderer, ein Professor aus unserem Fachbereich und ein fachfremder Professor haben mir Fragen gestellt, zu meinem Lebenslauf, meinen Hobbys und zu meinem Ehrenamt.“ Über die anschließende Förderungszusage habe sie sich sehr gefreut.

Das Deutschlandstipendium bietet die Möglichkeit, sich stärker auf das Studium zu konzentrieren – man muss sich weniger Sorgen um Geld machen. Parallel dazu lassen sich aber auch interessante neue Kontakte knüpfen, wie Hanna Poß betont: „Mein Förderer ist die ITW Fastener Products GmbH aus Enkenbach-Alsenborn.“ Ein Unternehmen, das sich mit der Fertigung von Befestigungselementen – aus Kunststoff oder Metall – für die Automobilbranche befasst. „Der Austausch mit der Firma ist super. Ich wurde schon zu Werksführungen eingeladen.“ Auch Praktika und die Möglichkeit, im Betrieb Studienarbeiten anzufertigen, wurden ihr bereits in Aussicht gestellt. „Das ist ja nicht selbstverständlich, dass man als Studierender solche Kontakte zu einem Unternehmen hat.“

Weiterer Pluspunkt: Die Stipendiaten lernen sich auch untereinander kennen. Bei den zweimal im Jahr stattfindenden Hauptveranstaltungen rund um das Deutschlandstipendium an der RPTU mache sie zudem Bekanntschaft mit den anderen Förderern, so auch mit verschiedenen Unternehmen, berichtet Hanna Poß. Möglichkeiten für Praktika lassen sich so ausloten – oder überhaupt die Frage, wo und in welcher Funktion dort Maschinenbauerinnen und Maschinenbauer gefragt sind. „Ich kann das Deutschlandstipendium nur jedem empfehlen. Man sollte es einfach mit einer Bewerbung probieren. Es werden mehr Leute angenommen, als man vielleicht zunächst glaubt.“

Lerngruppe und Freunde sind wichtig für das Studium

Doch noch mal zurück zu Ihrem Studium: Was ist herausfordernd an ihrem Fach? „Man hört von vielen Seiten, das Maschinenbau-Studium sei schwierig. Ja, einfach ist es nicht. Aber davon darf man sich nicht einschüchtern lassen.“ Hilfe und Unterstützung bekomme man an der RPTU von vielen Seiten. „Die Türen der Dozentinnen und Dozenten stehen offen. Man kann beispielsweise während einer Vorlesung Fragen stellen.“ Das sei sogar explizit erwünscht. „Auch die älteren Studierenden helfen weiter.“

Und sie empfiehlt: „Man kann das Studium nicht alleine bestreiten. Sucht euch Freunde und eine Lerngruppe.“ In der gymnasialen Oberstufe Mathematik und Physik als Leistungskurse gehabt zu haben, sei nicht unbedingt erforderlich. Aber: Ein grundlegendes Verständnis für Mathematik sollte man schon mitbringen. „Seid euch außerdem nicht zu schade, zum sechsten Mal nachzufragen, wenn etwas nicht verstanden wurde.“ Und außerdem: „Um gut durchs Studium zu kommen, ist auch ein gewisses Maß an Ehrgeiz nicht verkehrt.“

Ehrenamt hilft bei der Persönlichkeitsentwicklung

Ein Kriterium für die Auswahl des Deutschlandstipendiums war das ehrenamtliche Engagement. Hanna Poß: „Ich bin seit vielen Jahren in der katholischen Jugendarbeit tätig, zum einen in der Ortsgruppe Zweibrücken. Wir organisieren Zeltlager für Kinder und Jugendliche.“ Zum anderen ist sie seit fast zwei Jahren im diözesanen Schulungsteam, bildet selbst Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter aus. Eine Tätigkeit, die ihr hilft, sich auch persönlich weiterzuentwickeln – und Fähigkeiten zu erwerben, die ihr im Studium von Nutzen sein können: „Ich habe schon viel über Kommunikation gelernt, wie man vor einer Gruppe spricht.“ Auch ein gutes Zeitmanagement habe sie sich so aneignen können, das helfe ungemein im Studium. „Und ich habe gelernt, Feedback zu geben. Wenn man etwas kritisiert, so muss man das der betroffenen Person so sagen, dass es konstruktiv ist und sie etwas daraus lernt.“ Man merkt Hanna Poß an, dass sie Lust hat sich weiterzuentwickeln, ihr Studium meistern will. Und genau dabei kann das Deutschlandstipendium eine sehr gute Unterstützung sein.

Authorin: Christine Pauli