Mentoring für Studienanfängerinnen

Warum das Mentoring so wichtig ist...

Das Studium erweist sich für alle Studierenden als große Veränderung mit vielen Neuerungen. Der Stundenplan muss selbst zusammengestellt werden, welche Klausuren Monate später geschrieben werden, muss eigenständig entschieden werden. Der Campus ist neu, zuständige Stellen in der Verwaltung sowie Hörsäle und Seminarräume müssen gefunden werden. Zudem unterschätzen viele Studierende das neue Lernpensum und sind auch durch die speziellen universitären Strukturen sowie die Bewältigung des neuen Alltags gefordert. Das kostenlose Mentoring-Projekt für Studienanfängerinnen aller Fachbereiche setzt genau an diesen Punkten an und möchte Studierenden helfen: FÜR DEINEN PERFEKTEN UNI-START.

Um Studienanfängerinnen und Studentinnen der ersten Fachsemester den Start an der Hochschule zu erleichtern und einen Grundstein auf dem weiteren Berufsweg und in der Karriereplanung zu legen, bietet die Stabsstelle Gleichstellung, Vielfalt und Familie der RPTU in Kaiserslautern das kostenlose Mentoring-Projekt für Studentinnen aller Fachbereiche an. 

Die Mentees fühlen sich sehr wohl in dem Mentoring-Projekt für Studienanfängerinnen: Sie erhalten Infos - und, was noch wichtiger ist,- sie lernen andere im Netzwerk kennen. Die gegenseitige Unterstützung hilft gerade in der ersten Zeit des Studiums. Was ihnen geholfen hat, geben sie in ihren eigenen Worten wieder.

Aktuelle Infos

Willst du von der Unterstützung einer erfahrenen Studentin als deine persönliche Mentorin profitieren? Ab sofort sind Bewerbungen zur Teilnahme am Mentoring-Projekt für das Wintersemester 2024/25 möglich. Interessentinnen können sich melden bei
Christine Klein
zv-mentoring[at]rptu.de
Tel.: 0631 205-4363

Regelmäßig wird die Seminarreihe "Erfolgreich studieren - Zukunft gestalten" nur für Studentinnen angeboten.
Nähere Informationen findet Ihr hier.

Eine Erklärung, warum es dieses Angebot für Frauen gibt, findet Ihr hier.

„Bin ich hier richtig?“: Mit einer Mentorin ins Studium starten

Welche Lehrveranstaltungen sind für mich wichtig? Wo melde ich mich an? Und wann und wie bekomme ich an der Uni welche Informationen? Zu Beginn des Studiums gibt es viele offene Fragen. Hilfe bekommen Erstsemesterinnen dabei über das Mentoring-Programm der Stabsstelle Gleichstellung, Vielfalt und Familie der RPTU: Eine Mentorin, eine erfahrene Studentin, unterstützt dabei ihre Mentee, eine Studienanfängerin.

„Ich habe mich schon immer für Naturwissenschaften interessiert und wollte etwas in diese Richtung studieren“, berichtet Selina Mehl, die mittlerweile im dritten Semester den Bachelorstudiengang Biophysik absolviert – und ergänzt: „Mein Studiengang ist eine spannende Mischung aus Chemie, Biologie und Physik.“ Diese Interdisziplinarität gefalle ihr sehr gut. Denn so müsse sie erst später entscheiden, wie ihr weiterer Werdegang konkret aussehen soll. Auch Kira Vogel, die im fünften Bachelorsemester ebenfalls Biophysik studiert, schätzt es, dass sie mit ihrem Studium so breit aufgestellt ist – „mit den drei Bereichen wird es einem nie langweilig.“

Möglichst früh anmelden – dann erhält man von Anfang an Unterstützung

Die beiden Studentinnen eint eine besondere Verbindung: Kira ist die Mentorin von Selina. Initiiert wurde dies über das Mentoring-Programm der Stabsstelle Gleichstellung, Vielfalt und Familie. „Bei unserem Projekt werden Tandems zusammengeführt. Das sind eine ältere Studentin, die mindestens im dritten Semester ist und eine Studienanfängerin aus demselben Fach“, erklärt Christine Klein, die das Ganze an der RPTU koordiniert. Ziel sei es, dass die erfahrene Studentin die Anfängerin in ihren ersten beiden Semestern berät, unterstützt – und vielleicht vor dem einen oder anderen Stolperstein warnt. „Das erste entscheidende Kriterium bei der Tandem-Bildung ist, dass beide Studentinnen das gleiche Fach studieren. Bei einer größeren Auswahl schaue ich nach gemeinsamen Hobbys und Interessen“, berichtet Christine Klein über das Auswahlverfahren. Interessierten Studienanfängerinnen empfiehlt sie: „Möglichst früh für das Programm anmelden. Denn so erhält man von Anfang an Unterstützung.“

„Man hat eine Ansprechpartnerin mit Erfahrung“

Über eine E-Mail, die zu Beginn des Wintersemesters 2023/24 in ihrem Postfach landete, erfuhr die damalige Studienanfängerin Selina erstmals von dem Mentoring-Programm. „Das hat mich sofort angesprochen“, erinnert sie sich. „Denn der Übergang von Schule zu Uni ist schon eine große Herausforderung. Man muss sich an der Uni komplett selbst organisieren. Man muss sich beispielsweise den Stundenplan selbst zusammenstellen.“ Der Austausch mit ihrer Mentorin konnte ihr bei all dem sehr helfen. Mentorin Kira, die ein Jahr zuvor selbst noch Mentee war, kann die mit dem Programm einhergehenden Vorteile nur bestätigen: „Man hat eine Ansprechpartnerin mit Erfahrung. Ich musste mir nicht alles über die Website der Uni selbst zusammen suchen. Es gibt eine Person, die man alles fragen kann. Und man erhält Tipps, die man ansonsten vielleicht nicht bekommen würde.“

Im Büro von Christine Klein trafen sich Kira und Selina erstmals – etwa zwei Wochen vor Selinas Studienstart. „Anschließend sind wir erst einmal zu zweit über den Campus gelaufen. Ich habe Selina die Uni-Bibliothek und die Mensa gezeigt“, erinnert sich Kira. Ein Jahr ist seitdem vergangen. Ein Jahr, indem die beiden im regelmäßigen Austausch standen. In einer anstrengenden Klausuren-Phase beispielsweise hat sich Selina mit spontanen Fragen an Mentorin Kira gerichtet. Auch schon mal nachgefragt, wo sie einen Laborkittel herbekommt. Und Selina erinnert sich an eine weitere – für sie herausfordernde – Situation: „Ein Prüfungsanmeldedatum stand kurz vor dem Ablauf. Ich wusste nicht, wie ich mich anmelde. Kira hat mir dann erklärt, dass ich mich dort schriftlich melden kann. Und dass die Deadline damit eingehalten ist.“ Kira: „Bei allem, was mich Selina fragt, stelle ich mir immer vor, wie ich mich ein Jahr zuvor gefühlt habe. Und ich frage mich, was mir damals geholfen hat. Und genau das versuche ich weiterzugeben.“

„Dank des Mentoring-Programms habe ich weiterstudiert“

Für Kira selbst war der Studienstart einst eine – im wahrsten Sinne des Wortes – einzigartige Herausforderung: Sie war alleine in ihrem Jahrgang. „Für mich hat das Mentoring-Programm daher eine ganz besondere Bedeutung. Denn mithilfe meiner damaligen Mentorin bin ich erst einmal zu den Professorinnen und Professoren gegangen. Wir fragten nach, ob Lehrveranstaltungen überhaupt stattfinden.“ Dabei merkte sie, wie familiär es auf dem Campus der RPTU zugeht: „Man kann ganz einfach bei einem Professor an die Tür klopfen. Das war mir vorher gar nicht so bewusst.“ Über ihre damalige Mentorin kam sie zudem mit Biophysik-Studierenden aus den höheren Semestern in Kontakt: „Ich hatte am Anfang Zweifel, ob ich das Studium weiter machen soll. Doch diese Kontakte haben mich ermutigt und ich studierte weiter.“

Als Mentorin proaktiv und präventiv kommunizieren

Was würde Kira zukünftigen Mentorinnen empfehlen? „Wichtig ist, bei Problemen erst einmal zu beruhigen. Und der Mentee zu zeigen, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt.“ Außerdem empfiehlt sie eine proaktive Kommunikation: Als Mentorin könne man – beispielsweise nach einer Prüfung – bei seiner Mentee ganz einfach mal nachfragen, „ob etwas gut gelaufen ist". Solche Nachfragen tun unheimlich gut, weiß Selina aus eigener Erfahrung. Und Kira ergänzt: „Man kann sich als Mentorin auch überlegen, welche Probleme man selbst zu Beginn des Studiums hatte – und darauf dann hinweisen“. Eine präventive Herangehensweise sozusagen.

Insgesamt eigne man sich vielfältige soziale Kompetenzen an, resümiert Kira über ihre Mentorinnen-Zeit. Kompetenzen, die man für den weiteren Lebens – und Karriereweg gut gebrauchen kann, nicht nur, wenn man möglicherweise irgendwann eine Führungsposition einnimmt. Apropos Karriere: Wo soll es später beruflich hingehen? Kira: „Mein Traumjob ist Astronautin. Aber ich kann mir genauso eine Tätigkeit in der medizinischen Forschung vorstellen. Mit meinem Studium bin ich ja breit aufgestellt.“ Selina ist sich noch nicht sicher, was sie später machen möchte. Nach dem Bachelor will sie erst einmal den Master anhängen. Für die nähere Zukunft kann sie sich in jedem Fall aber vorstellen, selbst Mentorin zu werden.

Workshops und spannende Kontakte

Hilfe beim Start ins Studium – insgesamt 68 Studienanfängerinnen nahmen im vergangenen Wintersemester die Unterstützung des Mentoring-Programms in Anspruch. Christine Klein versucht, alle Mentees und Mentorinnen regelmäßig in Kontakt zu bringen. Neben gemeinsamen Grill-Abenden oder Weihnachtsfeiern gibt es auch Info-Veranstaltungen, die von den Mentorinnen selbst auf die Beine gestellt werden. Inhaltlich geht es dann um Erfahrungen bei der Promotion oder um Stipendien-Programme. Alle Teilnehmerinnen sind zudem zu Workshops eingeladen, mit denen sie ihre „Soft Skills“ erweitern können: "Selbstbewusstes Auftreten" ist dabei beispielsweise ein Thema, „Lerntechniken“ – oder „Social Branding – Auf- und Ausbau einer starken Personenmarke“.

Kira und Selina schätzen es sehr, dass sie auf diese Weise Kontakte zu den anderen Mentorinnen und Mentees haben. „Man erhält so Einblicke, was man später vielleicht selbst machen könnte“, sagt Selina. So kam sie einmal mit einer anderen Biophysikerin ins Gespräch, „die gerade an ihrer Doktorarbeit sitzt“. Genau ein solcher Austausch sei erwünscht, meint Christine Klein: Die Teilnehmerinnen sollen untereinander Netzwerke bilden – spannende Kontakte knüpfen. „Manchmal hat man im Studium vielleicht einen Durchhänger“, fasst es Kira zusammen, „doch der Austausch zeigt, dass sich all der Aufwand lohnt. Das Mentoring-Programm zeigt einem, welche coolen Sachen möglich sind.“

Author: Christine Pauli

Lust bekommen, beim Mentoring für Studienanfängerinnen mitzumachen?

Die Anmeldephase für das Wintersemester 2024/25 hat begonnen.

Weitere Informationen:
Christine Klein
Mentoring für Studentinnen
Stabsstelle Gleichstellung, Vielfalt & Familie
in Kaiserslautern
Mail: zv-mentoring[at]rptu.de

oder unter

Mentoring für Studienanfängerinnen - RPTU Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau

Aufgrund des hohen Interesses der Studienanfängerinnen am Mentoring freut sich das Team der Stabsstelle Gleichstellung, Vielfalt und Familie über weitere Studentinnen höherer Semester, die Zeit und Lust haben, eine Studienanfängerin als Mentorin bei ihrem Studienstart zu unterstützen. Interessierten berichtet Christine Klein gerne mehr dazu.

 

 

 

„Es war jemand da, den man alles fragen kann“

„Telefoniert haben wir bereits vor meinem Studienbeginn, etwa zwei Monate bevor ich an die Uni gekommen bin“, berichtet Florentine Domrös über den ersten Kontakt zu ihrer Mentorin Annelina Valerius. Weitere Treffen folgten online und beim Start ins Studium vor Ort in Kaiserslautern: „Ich hatte am Anfang vor allem viele organisatorische Fragen. Es war gut zu wissen, dass da jemand ist, der einem alles erklären kann.“ Annelina Valerius und Florentine Domrös studieren beide Mathematik auf Bachelor – wobei Annelina Valerius vier Semester weiter ist. In Kontakt gebracht wurden sie über das Mentoring-Programm für Studienanfängerinnen, das von der Stabsstelle Gleichstellung, Vielfalt und Familie der RPTU ins Leben gerufen wurde. Annelina Valerius: "Bei dem Projekt werden Tandems zusammengeführt. Das sind eine ältere Studentin, die mindestens im dritten Semester ist und eine Studienanfängerin aus demselben Fach." Ziel sei es, dass die Ältere die Jüngere in ihren ersten beiden Semestern berät, etwas unter die Arme greift – und vielleicht auch vor dem einen oder anderen Stolperstein warnt.

Das Interview in voller Länge...

Was ihr über das Mentoring wissen solltet...

Der Studienbeginn – oft verbunden mit einem Ortswechsel – erweist sich für alle Studierenden als große Veränderung. Das Studium und damit auch häufig die erste eigene Wohnung oder das Zusammenleben in einer Wohngemeinschaft stellen neue Ansprüche. Eigenständige Organisation des Studiums und Planung des wissenschaftlichen Werdegangs sind gefordert. Dort unterstützt das Mentoring.

Studienanfängerinnen und Studentinnen der ersten Fachsemester (sogenannte Mentees) werden von Studentinnen höherer Fachsemester (sogenannte Mentorinnen) betreut. Im Idealfall ist dies eine one-to-one-Beziehung. Bei einer großen Anzahl an Studienanfängerinnen unterstützt eine Mentorin auch mehrere Mentees. Die so zusammengestellten "Tandems" bilden den Kern des Mentoring-Projektes.

Die Mentorin gibt ihre eigenen Erfahrungen an die Mentee weiter und steht dieser beratend und unterstützend zur Seite. Das Tandem trifft sich regelmäßig, mindestens monatlich. Ergänzend dazu kann der Kontakt auch über Telefon oder E-Mail stattfinden.

Die Beziehung von Mentorin und Mentee sollte durch Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Freiwilligkeit, Offenheit und Verschwiegenheit geprägt sein. Beide begegnen sich auf gleicher Ebene.

Grundsätzlich ist die Dauer der Mentoring-Beziehung auf maximal zwei Semester angelegt. Natürlich können die einzelnen Tandems für sich entscheiden, ob sie diese nach Beendigung des Mentoring-Durchgangs weiter aufrechterhalten und in welcher Form dies geschieht.

Tandem finden

Nachdem deine Bewerbungsunterlagen bei uns eingegangen sind, begeben wir uns auf die Suche nach einer passenden Mentorin. Im persönlichen Gespräch könnt ihr euch zunächst kennenlernen, bevor ihr euch endgültig für ein Tandem entscheidet.

Im Semesterverlauf

  • regelmäßige Treffen von Mentee und Mentorin (ca. 1x im Monat),
  • monatlicher Stammtisch,
  •  kostenlose Seminare  und Coachings.

Darüber hinaus wird ein vielfältiges Rahmenprogramm angeboten. Es finden kostenlose Seminare zum Erwerb bzw. Ausbau der überfachlichen Kompetenzen (Soft Skills) statt. Seminarthemen können beispielsweise sein:

  • Lernen lernen
  • Selbst-Bewusstsein - Selbst-Sicherheit - Selbst-Vertrauen
  • RheTORik für Siegerinnen: Kommunikationsstärke macht erfolgreich!
  • Schlagfertig Kontra geben - Nie wieder sprachlos
  • Projekte und Ideen wirkungsvoll präsentieren
  • Stresslust statt Stressfrust

Für Mentees

  • Persönliche Unterstützung durch ihre Mentorinnen
  • Ausbau und Aneignung von Schlüsselqualifikationen
  • Austausch mit Kommilitoninnen
  • Integration in Netzwerke
  • Erfolgreicher Studieneinstieg


Für Mentorinnen

  • Ausbau der eigenen Beratungskompetenz
  • Ausbau des eigenen Kontaktnetzes
  • Erwerb und Ausbau relevanter Schlüsselqualifikationen
  • Weitergabe der eigenen Erfahrungen an Studienanfängerinnen
  • Reflexion des bisherigen Studienverlauf
  • Weitere Karriereplanung

Für Anfragen von Interessentinnen sowie als Ansprechpartnerin für Mentorinnen und Mentees steht Christine Klein gerne zur Verfügung.

Christine Klein
Gebäude 57, Raum 264
Telefon: 0631 205-4363
Fax: 0631 205-4322
E-Mail: zv-mentoring[at]rptu.de

Sprechstunde: Mo + Di 8:00-16:00 Uhr, Mi an geraden Wochen

Weitere Mentoring-Angebote

Standort Kaiserslautern

Stabsstelle Gleichstellung, Vielfalt und und Familie

Geschäftsstelle Kaiserslautern

Postfach 3049
67653 Kaiserslautern
Gebäude 57, Erdgeschoss

E-Mail: gleichstellung-vielfalt-familie-kl[at]rptu.de

Mitarbeitende in Kaiserslautern

Kontakt

Christine Klein, MBA
Gebäude: 57
Raum: 264
67663 Kaiserslautern

Tel.: +49 631 205-4363

E-Mail: zv-mentoring@rptu.de

Mo., Di. und Mi. (ungerade Wochen), Sprechstunde nach Vereinbarung