Prof. Dr. Kazuyaki Sasaki von der Protestant University of Rwanda (PUR) zu Gast bei der Friedensakademie
Am 1. und 2. April 2025 hielt Prof. Dr. Kazuyaki Sasaki von der Protestant University of Rwanda (PUR) als Gast der Friedensakademie zwei Vorträge zum Thema Versöhnungsarbeit. Die erste dieser Veranstaltungen, die in Zusammenarbeit mit dem Referat „Partnerland Ruanda“ der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei durchgeführt wurde, fand in Mainz statt und beschäftigte sich mit der Schneiderei-Kooperative „Umucyo Nyanza“. Diese setzt sich aus Frauen zusammen, die den Völkermord von 1994 überlebt haben, sowie aus Ehefrauen von Tätern. Diese Frauen, die sich einst als Feindinnen betrachteten, haben sich mittlerweile zu einer Gemeinschaft entwickelt. Der Weg dahin war weder kurz noch einfach. Und nicht alle konnten ihn gehen. Aber die, die es geschafft haben, sprechen heute von einer „tiefen Schwesternschaft“. Die Veranstaltung am Folgetag fand am Campus Kaiserslautern statt – in Kooperation mit „CampusKultur“, der zentralen wissenschaftliche Einrichtung der RPTU für Kunst- und Kulturveranstaltungen. In diesem Vortrag ging es um die friedenspädagogische Ausbildung zur Versöhnungsarbeit für die Region der Großen Seen in Afrika (Ruanda, Burundi, Uganda und die Demokratische Republik Kongo), die seit Jahrzehnten Schauplätze schwere Konflikte und Kriege ist – vom Ersten Kongokrieg Mitte der 90er Jahre bis zu den laufenden Auseinandersetzungen im Ost-Kongo, bei denen vor allem die Miliz „M23“ jüngst wieder Schlagzeilen machte. Kazuyuki Sasaki ist an der PUR Leiter der Ausbildungsprogramms „Versöhnung in Theorie und Praxis“, in denen Studierende aus drei Ländern für praktische Versöhnungsarbeit ausbildet werden, die sie dann zumeist für NGOs in der Region durchführen. Allerdings hat sich herausgestellt, dass die Herausforderung „Versöhnung“ bereits in der Ausbildung und zwischen den Studierenden selbst beginnt.