Nachhaltigkeit und Ethik an Hochschulen
Was fordern wir?
Das Positionspapier (Kurzversion und Langversion als PDF) fasst die – unserer Überzeugung nach – notwendigen Maßnahmen für einen nachhaltigen und sozial verantwortlichen Alltag an Hochschulen in folgenden Handlungsbereichen zusammen:
- Governance
z.B. personelle und institutionelle Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategien - Betrieb
z.B. Einführung und Umsetzung eines verantwortungsvollen Umweltmanagements - Lehre
z.B. Theorien- und Methodenvielfalt in der Lehre - Forschung
z.B. Forschung für die und mit der Gesellschaft, u.a. den Dialog mit zivilgesellschaftlichen Akteuren
Die Ziele unseres Positions- und Forderungspapiers:
Wir wollen mit diesem Positionspapier zu Veränderungen anregen und durch konkrete Vorschläge und Beispiele aufzeigen, wie nachhaltige Strukturen an Hochschulen schon heute umgesetzt und gelebt werden können.
Das Positionspapier verfolgt dabei drei übergeordnete Ziele:
- Das Verantwortungsbewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt bei Hochschulleitungen, Studierenden, Wissenschaftler_innen und den weiteren Hochschulangehörigen zu fördern.
- Alle Hochschulangehörigen und Verantwortlichen der Wissenschaftspolitik zu strukturellen Veränderungen in den Bereichen Lehre, Forschung und Betrieb anzuregen und konkrete Wege des Wandels aufzuzeigen.
- Nachhaltiges und ethisches Handeln als Selbstverständlichkeit in Hochschulen und so in der Konsequenz auch in der Gesellschaft zu etablieren.
An wen richten wir unsere Forderungen?
Das Positions- und Forderungspapier „Nachhaltigkeit und Ethik an Hochschulen“ richtet sich an alle Hochschulangehörigen, insbesondere an die Hochschulleitungen, aber auch Partner der Hochschulen (z.B. Studierendenwerke) sowie an die bildungspolitischen Akteure auf Landes- und Bundesebene.
Warum brauchen wir Veränderungen an unseren Hochschulen?
Angesichts globaler und lokaler Herausforderungen wie dem fortschreitenden Klimawandel, Ressourcenverknappung, zunehmendem Biodiversitätsverlust sowie zwischen- und innerstaatlichen Konflikten, sozialer Ungleichheiten und Ernährungsunsicherheiten fordern wir ein Umdenken an den Hochschulen in Deutschland und eine Ausrichtung von Lehre, Forschung, Betrieb und Governance am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Ein fundamentaler Wandel unserer Wertesysteme und Lebensstile ist notwendig. Daher brauchen und fordern wir Hochschulen, die Vorbild für gesellschaftlichen Wandel sind und verantwortungsvolle Fachkräfte und Entscheidungsträger_innen ausbilden.
Warum ein Positionspapier?
Schwerpunkt des Positionspapiers ist die Bündelung der Forderungen vieler Vereine, Initiativen, Organisationen und Gruppen, die sich für ähnliche und sich ergänzende Ziele einsetzen, um Hochschulstrukturen hin zu mehr Nachhaltigkeit zu verändern.
Während man mit einzelnen Veranstaltungen oft nur wenige Menschen erreicht, bietet ein Forderungspapier, hinter dem viele Gruppen und Einzelpersonen stehen, die Möglichkeit, einen institutionellen und strukturellen Hebel anzusetzen: Eine Hochschule könnte beispielsweise nur noch erneuerbare Energien beziehen, die Versorgung in Mensen ausschließlich regional, saisonal und fair sein oder jeder Bachelorstudent ein Modul zu Wirtschaftsethik, BNE oder Umweltrecht (je nach Fachrichtung) belegen und so seine Rolle in der Gesellschaft reflektieren.
Die konkreten Forderungen und Beispiele für mögliche Maßnahmen, die wir im Papier beschreiben, sollen als Anregungen verstanden werden, über die die Akteure jedoch selbstverständlich hinausgehen können. Das Positionspapier soll außerdem eine Aufforderung zur Diskussion in der Hochschule und der Wissenschafts- und Hochschulpolitik sein. Wir wollen mit allen Adressaten und Interessierten ins Gespräch kommen und zusammen an einer zukunftsfähigen Hochschullandschaft arbeiten. Wir wissen, dass dies ein längerer Prozess ist. Umso mehr bedarf es schon heute konkreter Schritte für die Umsetzung der Vision einer nachhaltigen und ethischen Hochschule von morgen.