Qualitätsmanagement kann nur gemeinsam mit Studierenden gelingen
Beitrag durch Studierende bei der Qualitätspakt Lehre-Tagung in Regensburg
„Die Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre kann nur gemeinsam mit Studierenden gelingen.“ Diese Position vertraten Saskia Möller (Leuphana Universität Lüneburg), Philipp Okonek (Universität Potsdam), Meiko Volz (TU Kaiserslautern) und Katharina Weigert (Universität des Saarlandes) in Regensburg. Auf der bundesweiten „Qualitätspakt Lehre“-Tagung am 6./7. Dezember 2018 unter dem Titel „What works – Modelle und Maßnahmen aus dem Qualitätspakt Lehre“ gingen sie eine seit Jahren relevante Frage offen an: Warum gelingt die Beteiligung von Studierenden an Projekten zur Qualitätsentwicklung nur selten, wo sie doch für sie gemacht werden und ihnen zu Gute kommen sollen? Wie müsste Qualitätsmanagement aussehen, damit sich Studierende beteiligen?
Auf der Tagung formulierten die vier Studierenden des Netzwerks Quality Audit eine Antwort. Sie hoben in ihrem eigeninitiativ erarbeiteten Vortrag hervor, wie wichtig der kontinuierliche Dialog mit den Studierenden und eine bewusste Gestaltung einer Atmosphäre „auf Augenhöhe“ ist. Alle Akteur*innen der Qualitätsentwicklung – nämlich Vizepräsident*innen, Lehrende, Mitarbeiter*innen des Qualitätsmanagements und Studierende – sollten gleichberechtigt diskutieren können und Möglichkeiten des Sich-Äußerns eingeräumt bekommen. Im Netzwerk Quality Audit habe sich beispielsweise bewährt, dass bei den Workshops zu Themen wie „Lehrstrategie“ oder „Studienerfolg und Studienabbruch“ eine Mitarbeit in Arbeitsgruppen mit allen Akteur*innen zustande kommt. Zudem tauschen sich die Studierenden in einer spezifischen „AG der Studierenden“ aus.
Um die kontinuierliche Zusammenarbeit sicherzustellen wäre es sinnvoll, dass die Hochschulen auch Ressourcen in Form von SHK-Stellen bereitstellen – und diese Kräfte nicht nur für Hilfstätigkeiten genutzt werden.
Dabei räumten die vier Studierenden in ihrem Vortrag ein, dass auch Studierende Voraussetzungen erfüllen müssten: Zum Beispiel indem sie sich über Gremienarbeit bereits mit den Prozessen einer Hochschule beschäftigen oder indem sie über studentische Gremien stärker mit den Abteilungen für Qualitätsentwicklung zusammenarbeiten.
Der Tenor des Beitrags war eindeutig: Man muss dahin kommen, dass Studierende ganz normal an der Qualitätsentwicklung von Studium und Lehre mitarbeiten und nicht nur bei einzelnen Aspekten partizipieren.
Der Vortrag der Studierenden aus dem Netzwerk Quality Audit bot den Teilnehmer*innen die Chance, die Gelingensfaktoren endlich einmal von denjenigen zu erfahren, um die es in diesem Forum eigentlich ging. In den anschließenden Fragen und Rückmeldungen wurde allerdings deutlich, dass die Einbindung von Studierenden in vielen QPL-Projekten noch verbessert werden könnte. Es fehle (noch) eine Kultur der kontinuierlichen Zusammenarbeit und des regelmäßigen Austauschs.
Für zukünftige Tagungen empfahlen die Studierenden den Organisator*innen der Tagung, Studierende auch zu anderen Themen wie Digitalisierung, Studieneingangsphase oder innovative Lehr-/Lernformen einzuladen und mehr mit ihnen statt über sie zu reden.
Zum Hintergrund: Die TUK ist seit 2012 Mitglied im Netzwerk Quality Audit, einem Zusammenschluss von elf, mehrheitlich systemakkreditierten Universitäten, die sich gegenseitig als Critical Friends bei der Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre unterstützen. Die Hochschulen durchlaufen jeweils sog. Lernzyklen. In diesen Zyklen werden gemeinsam konkrete Herausforderungen im Bereich Studium und Lehre bearbeitet.
Das Netzwerk Quality Audit wird an der TUK durch das Referat Qualität in Studium und Lehre koordiniert.