ZUSAMMENFASSUNG
Der transregionale Sonderforschungsbereich 173 Spin+X, der sich nun in der dritten vierjährigen Förderperiode befindet, erforscht Spin-Phänomene aus verschiedenen Perspektiven durch die Kombination mehrerer wissenschaftlicher Disziplinen. Er umfasst das gesamte Spektrum der Spinforschung, das von mikroskopischen Eigenschaften über emergente Spinfunktionalitäten bis hin zur Kopplung an die makroskopische Welt reicht. Dieser Ansatz bildet eine neue Disziplin, die wir als Advanced Spin Engineering bezeichnen. Spin+X ist in zwei Forschungsbereiche gegliedert und auf vier miteinander verbundene Ziele ausgerichtet.
Alle Spin+X-Forschungsprojekte sind durch ein Netzwerk von Supply Chains verbunden. Die Theorieprojekte sind zusätzlich in dem Spin+X Interdisciplinary Theory Network (Spin+ITN) organisiert.
Spin+X zielt darauf ab, tiefgehende Erkenntnisse über grundlegende und kollektive Spin-Phänomene zu nutzen, um Wege zu deren Funktionalisierung für neue spin-basierte Bauelementekonzepte zu finden. Spin+X baut auf einer hervorragenden Forschungsinfrastruktur in Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) auf, die beide an der internationalen Spitze der spinbezogenen Wissenschaft und Technologie stehen.
Spin+X gliedert sich in zwei stark miteinander verbundene Forschungsbereiche: Im Forschungsbereich A werden fundamentale Spinphänomene untersucht, die allen grundlegenden Effekten und Mechanismen im Magnetismus zugrunde liegen. Von besonderem Interesse sind dabei fundamentale Wechselwirkungen zwischen Spins sowie die Kopplung zwischen Spin- und orbitalen Freiheitsgraden, die den elektronischen Spinphänomenen zugrunde liegen. Der Forschungsbereich B hingegen konzentriert sich auf funktionale Spinphänomene. Von besonderem Interesse sind Phänomene, die mit dem funktionalen Spintransport zusammenhängen, sowie solche, die die Kontrolle und Nutzung des Spins als Werkzeug ermöglichen. Unsere Arbeit ist in Supply Chains strukturiert. Ursprünglich in der ersten Förderperiode geschaffen, haben sie sich zu einem etablierten Rahmen entwickelt, um Synergien zwischen bestehenden Schlüsselfragen zu finden und diese umzusetzen. Die fünf Supply Chains der zweiten Förderperiode verschieben den Fokus von den Grundlagen weiter in Richtung Spin-Funktionalitäten, spiegeln dabei aber immer noch ein breites wissenschaftliches Interesse wider und passen zu den Stärken des Konsortiums.
Besonderes Augenmerk legt Spin+X auf Fragen der Gleichstellung von Frauen und Männern sowie auf die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch eine Reihe von Schlüsselmaßnahmen, die sowohl an der RPTU als auch an der JGU umgesetzt werden und sich an den forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der DFG orientieren. Darüber hinaus ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein wichtiges Anliegen: Spin+X mit seinem interdisziplinären Charakter umfasst Doktorandinnen und Doktoranden aus Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften. Die Ausbildung von Studierenden mit dem Schwerpunkt, herausragende Kooperationen zwischen den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen innerhalb von Spin+X zu ermöglichen, ist in unserem Integrierten Nachwuchskolleg (MGK) etabliert. Darüber hinaus ist es ein wichtiges Anliegen von Spin+X, einen breiteren Teil der Gesellschaft zu erreichen und motivierte und kompetente Studierende für den Magnetismus zu rekrutieren, indem moderne Kommunikationsnetzwerke und soziale Medien genutzt werden.