Campustalk
Goldene Kammerpreismünze für die Bienen-AG der RPTU: Prämierung durch die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz
Auf dem Campus in Kaiserslautern gibt es fleißige Bienenvölker, die von der Bienen-AG umsorgt werden. Die gelungene Honigproduktion war für die Mitglieder der AG dieses Jahr der perfekte Anlass, sich dem offiziellen Qualitätscheck zu stellen – der Prüfung durch einen Preisrichtergremium, im Auftrag des Imkerverbands Rheinland-Pfalz. Mit Erfolg: Die Bienen-AG setze sich gegen 81 Mitbewerber durch und der Honig wurde im November in Neustadt beim Honig-Tag 2025 mit der goldenen Kammerpreismünze ausgezeichnet.
Beherbergt im Fachbereichsgarten der Biologie befindet sich der Bienenstand der Bienen-AG, der aus mehreren Bienenvölkern besteht. Die Pflege der Bienen ist Teil des Arbeitsgebiets von Marcel Cwienczek, Elisa Jekel Könnel und Nina Zistler im Rahmen ihrer Arbeit als wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrgebiet für Bioverfahrenstechnik. In wöchentlichen Treffen kümmern sich die drei Promovierenden hauptverantwortlich um das Wohl ihrer Schützlinge. Hierbei werden sie durch die Mitarbeitenden des Fachbereichsgartens und ehrenamtliche Mitglieder unterstützt. Zunächst wird im Frühling der Zustand des Bienenvolks mit Hilfe einer ersten Frühjahrsdurchsicht überprüft. Haben die Bienen nach dem kräftezehrenden Winter noch genügend Futter bis zur ersten Blüte? Sind Eier in den Brutwaben als Indikator für eine aktive Königin?
Besteht im Mai Platzmangel oder ist das Volk mit der Königin unzufrieden, riskieren Imkerinnen und Imker, dass ein Teil der Bienen ausschwärmt, um einen neuen Bienenstaat zu gründen. „Dieses Phänomen habe ich während meiner Arbeit mit den Bienen noch nicht erlebt. Aber es gab tatsächlich einmal den Fall, dass wir die ausgeschwärmten Bienen auf dem LIDL-Parkplatz wieder einfangen mussten“, schmunzelt Marcel Cwienczek.
Vom Nektar zum Honig
Über die Monate tragen die Bienen Nektar ein, der durch Umlagerungen weiter zu Honig verarbeitet wird. Dafür werden Honigräume auf die Beuten – künstliche Behausungen für die Bienen, die vom Imker bereitgestellt werden - gesetzt, welche durch ein sogenanntes Königinnengitter vom Brutraum abgetrennt sind. Dadurch wird verhindert, dass die Bienen die wertvollen Honigwaben bebrüten. Sobald der Honig reif ist, verdeckeln die Bienen ihre Waben mit Wachs, um ihre Vorräte zu schützen. Bei einem hohen Wassergehalt würde der Honig schnell verderben. Die Reife des Honigs wird über den Wassergehalt bestimmt. Liegt dieser unter 18 Prozent, kann der Honig geerntet werden.
Beim Ernten werden die Waben dem Volk entnommen und im Anschluss von der verschließenden Wachsschicht befreit. Nun wird der Honig geschleudert und durch verschiedene Siebe gefiltert, um Verunreinigungen zu entfernen. Zunächst wird er in 40 kg-Eimern für einige Tage gelagert, um schließlich aufschwebende Luftbläschen oder eventuelle Rückstände abzutragen. Erst danach wird der Honig in Gläser abgefüllt und ist abgabebereit.
Im Herbst, rechtzeitig bevor sich die Bienen in der Wintertraube zusammenlagern, um sich gegenseitig warmzuhalten, müssen die Imkerinnen und Imker nach der Honigentnahme die Bienen mit eine Zuckerlösung zufüttern. Dies ist entscheidend für das Überleben des Bienenvolks. Ziel ist es, ihnen genügend Vorräte bereitzustellen, bevor die Temperaturen dauerhaft sinken und sie kein Futter mehr aufnehmen können.
Reif für den Wettbewerb
2025 war ein außerordentlich gutes Bienenjahr, so dass die Bienen-AG mit Unterstützung freiwilliger Helfer bereits Ende Juni fast 70 Kilo Honig ernten konnte. Die „Sommertracht“ ist ein flüssiger Honig, der Pollen verschiedener Bäume und Blumen vereint. Von der Qualität ihres Honigs überzeugt, reichte das Team der Bienen-AG zwei Gläser des diesjährigen Honigs beim Imkerverband Rheinland-Pfalz ein.
Dieser wird nach dem Pollenanteil, seiner Beschaffenheit, dem Geschmack, sowie dem Wassergehalt und der Invertaseaktivität – Qualitätsmerkmal für Honig, das Aufschluss über seine Naturbelassenheit und Reife gibt – beurteilt. Weitere Kriterien sind saubere Gläser, eindeutige Etikettierung, gute Lagerung und luftdichte Verpackung. Zudem prüft das Preisrichtergremium auch Farbe, Geschmack und Konsistenz.
Unterstützung ist willkommen
Für die Bienen-AG ist dieser Qualitätscheck äußerst erfolgreich verlaufen – die Sommertracht hat auch das Preisrichtergremium überzeugt. „Wir sind sehr glücklich über unsere Prämierung. Unsere Zeit und unsere Arbeit hat sich ausgezahlt“, resümiert Cwienczek.
„Natürlich können wir dies nicht ohne die Unterstützung der freiwilligen Helferinnen und Helfer der RPTU leisten. Hierfür ganz herzlichen Dank im Namen der Bienen-AG“, unterstreicht Bioverfahrenstechniker und fährt fort: „Auch in Zukunft freuen wir uns über alle, die Interesse haben, bei uns reinzuschnuppern und mitzuhelfen. Wir treffen uns ab März jeden Donnerstag um 8 Uhr am Eingang des Fachbereichsgartens. Gerne nehmen wir Interessierte auch in unseren Newsletter-Verteiler auf. Damit sind sie immer informiert über Termine zu Honigabgaben oder Veranstaltungen."
Weitere Infos unter: rptu.de/bienen-ag
Kontakt: bienenag[at]rptu.de
