Welche Fähigkeiten braucht jede*r von uns als Teil der Zivilgesellschaft, um transformativ in Konfliktdynamiken wirken zu können? Wie können die eigenen Konfliktkompetenzen erkannt und gestärkt werden? Und wie können Multiplikator*innen in Bildungskontexten Lernräume für Konflikttransformation öffnen? Die Friedensakademie bietet Workshops in ihren Forschungsbereichen Umwelt- und Ressourcenkonflikte, Krisenprävention und zivile Konfliktbearbeitung sowie Friedenspädagogik an. Im Rahmen der Workshops werden regional und lokal relevante Perspektiven mit globalen Phänomenen wie Klimawandel, Konflikte, Rassismus und Dekolonialität in Beziehung gesetzt. Die Schwerpunkte und Gestaltung der Workshops werden kontextspezifisch und in enger Zusammenarbeit mit der Zielgruppe erarbeitet.

Umwelt- und Ressourcenkonflikte

Mithilfe verschiedener Simulationen bieten wir Einblicke in die Handlungsspielräume, Spannungen und Perspektiven der unterschiedlichen Akteure, die an Konflikten um Mineralien, Land, Wasser und anderer Ressourcen beteiligt sind. Zudem bieten wir konkret Workshops zu den Themen Klima- und Umwelt(un)gerechtigkeit, den Zusammenhängen von Klimawandel und Umweltkonflikten sowie zu Environmental Peacebuilding an. Zugleich ermöglichen wir eine kritische und reflektierte Auseinandersetzung mit Zukunftsfragen und unserem Handlungspotenzial im Anthropozän.

Friedensbildung und Konflikttransformation

Ausgehend von Erfahrungen der Teilnehmenden suchen wir Orientierung in persönlichen und gesellschaftlichen Konflikten und identifizieren mögliche neue Schritte zur Transformation. Dazu betrachten wir unterschiedliche Formen von Gewalt und reflektieren unsere eigene Eingebundenheit in diese. Somit verstehen wir Frieden nicht als idealistisches Ziel, sondern als einen lebenslangen, selbstreflexiven Lern- und Entfaltungsprozess. Mit Methoden der Konfliktanalyse, des Stressmanagement aber auch Übungen aus dem Bereichen Körper & Bewegung, Kunst & Kreativität sowie Achtsamkeit beziehen wir alle Dimensionen des Menschen – vom kritischen Hinterfragen bis zur körperlichen oder emotionalen Ebene – ein.   

Rassismuskritische Bildungsarbeit und dekoloniale Friedensbildung

Wir arbeiten mit Gender- und diversitätsorientierten Perspektiven und sehen sie als eine geeignete Grundlage, um soziale Konflikte zu verstehen und dabei ihre Komplexität im Blick zu haben. Im Anschluss daran entwickeln wir gemeinsam Handlungskompetenzen im Umgang mit Konflikten und Gewalt im eigenen Alltag. Dabei setzen wir uns zum einen mit kolonialen Kontinuitäten und strukturellem Rassismus in der Gesellschaft sowie mit unserer eigenen Eingebundenheit in diesen Strukturen auseinander. Zum anderen steht die Reflexion der eigenen Erfahrungen, der eigenen Haltung und Praxis im Zentrum des Workshops. Diese Reflexionsarbeit stärkt das politische Bewusstsein von Schüler*innen und qualifiziert Multiplikator*innen, und trägt so zur Transformation gewaltsamer gesellschaftlicher Verhältnisse im Schul- und Berufsalltag bei.

Orte regionaler Gewalt- und Friedensgeschichte

Die Friedensakademie nimmt immer wieder regionale Beispiele für historisch-politisches Friedenslernen auf. Beispielsweise werden aktuelle Konflikte um rechte Aneignungsversuche des Hambacher Schlosses aufgegriffen, um den Gegenwartsbezug der dortigen Demokratiegeschichte deutlich zu machen. Dabei wird den Teilnehmenden bewusst, wie sehr Erinnerung immer auch von politischen Interessen geprägt ist. Dies wird auch in der Auseinandersetzung mit der Historie des nationalsozialistischen Westwalls deutlich, wozu die Friedensakademie Bildungsveranstaltungen anbietet.

Zielgruppen

Kommunale Entscheidungsträger*innen und Zivilgesellschaft

Unsere Weiterbildungsangebote richten sich an verschiedene Zielgruppen, die beruflich oder in ihrem sozialen Engagement mit Konflikten und Gewalt konfrontiert sind, so zum Beispiel Entscheidungsträger*innen in Kommunen und Engagierte in zivilgesellschaftlichen Initiativen. Die Workshops bieten Raum zur Analyse der Herausforderungen im eigenen Kontext und das Kennenlernen, Entwickeln und Erproben neuer Handlungsoptionen. Themen sind beispielsweise Energiepolitik oder Konflikte um Demokratie in der Migrationsgesellschaft.

Multiplikator*innen

Wir bieten Workshops für Personen an, die Friedens- und Konfliktkompetenzen in unterschiedlichen Kontexten vermitteln möchten. Dazu gehören Lehrkräfte und Pädagog*innen ebenso wie Friedensfachkräfte und Entwicklungshelfer*innen, die im Bereich der Friedens- oder Bildungsarbeit tätig sind.

Kinder und Jugendliche

Ein Schwerpunkt der Friedensakademie liegt auf der Sensibilisierung und Bestärkung von Kindern und Jugendlichen durch eigens konzipierte Workshops- und Trainings-Angebote für Schulen und Jugendgruppen. Hier legen wir besonderen Wert auf den Bezug zur Lebenswelt der Teilnehmenden und einer Orientierung entlang bereits vorhandener Erfahrungen, wobei durchaus auch politische Themen bearbeitet werden können.

Konkrete Beispiele

• Kritische Friedens- und dekoloniale Bildung
• Begegnungsworkshop "Rassismuskritisches Miteinander"
• Überall Konflikte?! – Frieden gemeinsam lernen und leben
• Ich & polarisierende Konflikte um Demokratie

Wenn Sie Fragen oder Interesse an einem Workshop haben, wenden Sie sich gerne an uns 

friedensakademie-rlp@rptu.de