Frieden gestalten – aber wie? Macht und Ungleichgewichte im Fokus
Von Dr. Samantha Ruppel, 12. September 2025 - Friedenskonzepte sind oft durch normative Annahmen geprägt – mit einem liberalen Verständnis und einem Fokus auf Institutionen, Demokratie und Markt. Doch dieses Modell ignoriert die Spannungen (frictions), die entstehen können, wenn universelle Normen auf lokale Kontexte treffen. Machtungleichgewichte zwischen globalen und lokalen Akteur*innen, zwischen Wissensformen und politischen Strukturen, prägen Friedensprozesse und beeinflussen, welche Perspektiven gehört und welche marginalisiert werden. Ein hybrider Friedensansatz, der sowohl top-down als auch bottom-up Dynamiken integriert, kann diese Spannungen reflektieren, um Frieden nicht nur zu implementieren, sondern auch verschiedene Ideen von Frieden zu berücksichtigen. Der Beitrag diskutiert die Notwendigkeit einer kritischen Reflexion dieser Machtverhältnisse und zeigt, wie lokale Akteur*innen trotz struktureller Ungleichheiten Friedensräume gestalten.
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