
Von Majbrit Hüttenhein, 2. Oktober 2024 - Im Zuge der #MeToo Bewegung haben Fälle von Gewalt und Machtmissbrauch seit 2017 eine neue Öffentlichkeit erlangt. Die Problematik stoppt nicht in der Filmindustrie, sondern wird insbesondere auch in wissenschaftlichen Strukturen reproduziert. Denn gerade in Situationen in denen Machthierarchien zwischen Personen bestehen, kommt es immer wieder zur Ausnutzung dieses Verhältnisses. Dass Gewalt und Machtmissbrauch auch in der deutschsprachigen Friedens- und Konfliktforschung stattfindet und verdeckt bleibt, ist umso schwerwiegender, wird in diesem Feld doch auch zum Abbau von Gewaltstrukturen und zu sozialer Gerechtigkeit geforscht!

Von Christopher Rohles, 12. September 2024 - Fortbestehende Machtverhältnisse der Kolonialzeit sind auch heute noch für globale Abhängigkeitsbeziehungen und Marginalisierung mitverantwortlich, die sich auf Wissenschaft und Forschung auswirken. Daraus entwickeln sich, oftmals unbewusste, latente Rassismen. Um Menschen aus dem Globalen Süden und deren Perspektiven in Wissenschaft und Forschung zu stärken, muss das Bewusstsein für Postkolonialismus geschärft werden und weite Teile des Globalen Nordens müssen proaktiv dazu bereit sein, ihre Privilegien kritisch zu hinterfragen und aufzugeben.

By Lucas Steinbach, 23. July 2024 - Peacekeeping Operations are considered one of the most effective tools available to the UN to support a member state on its path from conflict to peace. Yet, their effectiveness does not go unquestioned: In the past years, protests against the peacekeeping operation in the DR Congo have spiraled in the eastern provinces of the country. This has strongly influenced the discourse around the UN peacekeeping operation MONUSCO and led to the decision of withdrawing the mission early by the end of 2024. This article sheds light on this dynamic and contextualizes the impact of local resistance on international peacebuilding efforts in the country.

By Amina Aden Maalim, 19. June 2024 - Somali Pastoral populations of Northeastern Kenya have lived for centuries in the semi-arid and arid regions of Northeastern Kenya. These groups have traditionally led a nomadic lifestyle, depending on their herds of cattle, sheep, goats, and camels for economic well-being and food. Nonetheless, these settlements have undergone a substantial socioeconomic shift in recent decades due to a complex interaction of variables including market forces, government regulations, climate change, and environmental degradation. The numerous facets of this continuous change will be examined in this essay, along with its effects on the livelihoods and lives of the Somali pastoralists in Northeastern Kenya

Von Nele Anslinger, 16. Dezember 2023 - Die Friedensbewegung sieht sich mit einem zentralen gesellschaftlichen Problem konfrontiert: Unzureichendes Vertrauen in die gewaltfreie Wehrhaftigkeit der Zivilgesellschaft angesichts einer Vielzahl aufflammender Konflikte weltweit. Deshalb wurde die Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“ gegründet.

Von Christoph Weller, 5. November 2023 - Dass Krisen und deren Bewältigung zu Konflikten führen können, erscheint naheliegend, aber was ist mit den Konflikten, die einer Krise vorausgehen und welche Art von Konflikten muss bearbeitet werden, wenn eine Krise zu Ende geht? Eine konflikttheoretische Perspektive auf Krisen, die mit ihnen einhergehenden Konflikte und deren Bearbeitung lässt erkennbar werden, dass schon von der Entstehung einer Krise bestimmte Akteure und Gruppen profitieren. Krisen bringen nämlich auch Vorteile mit sich, nicht für alle, aber jeweils für bestimmte Gruppen. Nicht zuletzt deshalb ist in Krisen vieles umstritten und eine durchdachte Konfliktbearbeitung angesagt.

By Annalena Groppe, 27. September 2023 - Understandings of peace and corresponding approaches to peace education are shaped by their context's conflicts and violence (Salomon 2002). Moving between places allows one to see specifics more clearly. As my dissertation project explores peace education in polarizing conflicts over democracy in Germany, this text reflects on learning and facilitation in a peace studies department in Virginia, USA, the societal context from which the concept of polarization originates. Showing the didactical relevance of those conflicts, I explore the tension and complementarity between elicitve/process- and actor-oriented, critical/ self-reflective, and trauma-sensitive approaches to Peace Education.

Von Patricia Baquero Torres, 23. Juni 2023 - Seit langem wird kritisch auf die Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen im Bildungsbereich hingewiesen, die sich u.a. durch die koloniale Konstruktion von Migrationsanderen in (friedens-)pädagogischen Konzepten und Strukturen zeigt. Das deutsche Bildungssystem ist an der Reproduktion migrationsbezogener Bildungsungleichheit beteiligt, so die fundamentale Kritik (Crul, Schneider, Lelie 2012). Die Auseinandersetzung mit Rassismus in Theorie und Praxis der Friedenspädagogik stellt sich hierzulande als dringendes Anliegen, wenn es darum geht, auf Gewaltreduktion und Konflikttransformation in Bildungskontexten adäquat hinarbeiten und präventiv entgegenwirken zu können, wie sich diese pädagogischen Ansätze verschreiben. In diesem Artikel werde ich daher drei Thesen formulieren, die mit Blick auf das Zusammendenken von Friedenspädagogik und rassismuskritischen Perspektiven einen Beitrag leisten möchten.

Von Stefanie Landgraf und Johannes Gulde, 31. Mai 2023 - Im Schul- und Lebensalltag gilt: Wir lernen nicht nur mit dem Verstand. Fehlen Menschlichkeit und Mitgefühl, gleich ob für den Nachbarn oder den asylsuchenden Menschen, erleben wir soziale Ausgrenzung und Rassismus. Dies zeigen die zahlreichen Angriffe auf Migranten und Migrantinnen, brennende Asylunterkünfte und vielfacher Hate Speech in den sozialen Netzwerken. Ohne Mitgefühl auch kein Miteinander.

Von Janina Ricarda Rüther, 13. März 2023 - Die Praxis des unbewaffneten Zivilschutzes bzw. der unbewaffneten zivilen Begleitung (engl. Unarmed Civilian Protection/Accompaniment (UCP/A)) wird kritisiert koloniale Machtstrukturen zu replizieren, obwohl sie gegen genau diese vorgehen will. Als zentrales Problem wird hier wahrgenommen, dass Menschen aus dem Globalen Norden in den Globalen Süden geschickt werden, um dort Konflikte zu deeskalieren. Wie kann sie also dekolonisiert werden, wenn ebendieses das effektivste Mittel von UCP/A zu sein scheint? Eine Aufschlüsselung der Problematik im Vergleich mit dem Ansatz der Dekolonialisierung humanitärer Hilfe soll an dieser Stelle versucht werden.

Von Juliana Krohn und Christina Pauls, 20. Februar 2023 - Frieden und Rassismus werden bisher kaum zusammengedacht, obwohl Rassismus eines der verheerendsten Gewaltverhältnisse der Moderne darstellt. Mahdis Azarmandi spricht diesbezüglich von einer racial silence in der Friedensforschung, und Aicha Diallo konstatiert, dass Frieden ein ausschließlich weißes Privileg sei. Solche Kritik an dominanten Friedensverständnissen, die oftmals von People of Color geäußert wird, muss ernst genommen werden, wenn Friedensforschung und -bildung ihren normativen Ansprüchen gerecht werden wollen. Unter Rückgriff auf dekoloniale Theorien bieten wir in diesem Beitrag Überlegungen an, die „den Frieden“ in Friedensforschung und -bildung auf den Prüfstand stellen und seine modern/kolonialen Züge offenlegen.

By Dogukan Cansin Karakus, 7. December 2022 - Since Russia's military invasion of Ukraine, there has been a lingering risk that the conflict may spread beyond Ukrainian borders. It does not only mean that Russia may initiate a second wave of interstate conflict; it also means that other states, especially those with unresolved territorial disputes, might do so.

Von Annalena Groppe, 11. November 2022 - Am 28. Mai fand in Neustadt an der Weinstraße ein Demokratiefest zur Erinnerung an das Hambacher Fest 1832 statt. Es ist einerseits Vorbereitung auf die 200 Jahr Feier, die in zehn Jahren anstehen. Andererseits ist es Teil einer Reihe von Maßnahmen, um Vereinnahmungen der regionalen Historie im Sinne demokratiefeindlicher Positionen zu begegnen.

Von Jana Hönke und Lisa Skender, 10. Oktober 2022 - Aufgrund der weltweit steigenden Nachfrage nach Kobalt wird verstärkt über die schlechten Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit und Ausbeutung in den Kobaltminen in der Demokratischen Republik Kongo berichtet. Als Lösung wird das Miteinbeziehen von Kobalt als Konfliktmineral zur Durchsetzbarkeit von Menschenrechten für einen „ethischen“ Kobalthandel diskutiert.


















































































































