Die Friedensakademie Rheinland-Pfalz

Ziel der Friedensakademie ist es, bewährte Strategien der Krisenprävention und der zivilen Konfliktbearbeitung zu stärken und weiterzuentwickeln. Dabei versteht sich die Friedensakademie als ein Forum für mehrdimensionale friedenswissenschaftliche und friedenspolitische Dialoge. Zu diesen sind zivilgesellschaftliche Akteure, Wissenschaftler*innen, Expert*innen sowie verschiedenste politische Akteure eingeladen, um in einen Austausch zu treten und gemeinsam voneinander zu lernen.

Unser Leitmotiv lautet „Engagement fördern – Frieden gestalten‘. Diesem Motiv folgend besteht unser Konzept aus einer Kombination aus:

  • Forum austauschen & diskutieren
  • Vernetzung initiieren & kooperieren
  • Training & Lehre qualifizieren & ausbilden
  • Öffentlichkeitsarbeit thematisieren &informieren
  • Forschung verstehen & anwenden.

 

Im Zentrum unserer interdisziplinären Forschung stehen Fragen in Zusammenhang mit Umwelt- und Ressourcenkonflikten, Krisenprävention und ziviler Konfliktbearbeitung und Friedenspädagogik. Über Rheinland-Pfalz hinaus führt die Friedensakademie Feldforschung überwiegend in West- und Ostafrika sowie den USA durch. Dabei verfolgen wir das Ziel, die Ergebnisse unserer Forschung direkt in konkrete Maßnahmen zu überführen und einen spürbaren Nutzen für die Bevölkerung zu erzielen.

Wir entwickeln und vermitteln auch Konzepte und Methoden der Krisen- und Gewaltprävention. Außerdem versuchen wir das Wissen, das durch unsere Aktivitäten entsteht, durch aktive Medienarbeit in der Öffentlichkeit zu verbreiten. Durch die Präsenz auf Facebook, unser neues Twitter-Profil, unseren YouTube-Kanal und Blog sowie über die Internetseite informiert die Friedensakademie über aktuelle Entwicklungen der Friedens- und Konfliktforschung, thematisiert gesellschaftliche Herausforderungen und bietet ein Forum für Austausch und Diskussion. Damit schaffen wir ein größeres Bewusstsein für Friedensthemen in der Gesellschaft.

Vernetzung und Kooperation sind zentrale Elemente der Friedensakademie. Gemeinsam mit zahlreichen regionalen, nationalen und internationalen Partner*innen führt die Friedensakademie Forschungsprojekte durch, wirbt Drittmittel ein, bietet Veranstaltungen an und bringt sich in wichtige friedenswissenschaftliche und friedenspolitische Netzwerke ein. Wir verstehen uns als Dialogforum für unterschiedliche Akteure.

 

Die Geschichte der Friedensakademie

Die Überlegungen zur Etablierung einer Friedensakademie in Rheinland-Pfalz gehen zurück auf den Koalitionsvertrag der Landesregierung aus dem Jahr 2011. Der „Prüfauftrag“ aus der Koalitionsvereinbarung führte im November 2013 zur Gründung des Trägervereins „Friedensakademie Rheinland-Pfalz - Akademie für Krisenprävention und zivile Konfliktbearbeitung e.V.", an dessen Gründung 15 Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Bildungseinrichtungen und zivilgesellschaftlichen Initiativen beteiligt waren. Im Frühjahr 2014 wurde dann in einem Workshop mit Expert*innen aus der Friedens- und Konfliktforschung das Profil der zu errichtenden Einrichtung erarbeitet, die in besonderer Weise friedenswissenschaftliche Forschung mit zivilgesellschaftlichem Engagement verbinden sollte.

Der rheinland-pfälzische Landtag griff die Überlegungen zur Gründung einer Friedensakademie im Januar 2014 in einem Beschluss („Rheinland-Pfalz fördert die Friedensbildung“, Drs. 16/3025) erneut auf. In diesem wurde die Landesregierung aufgefordert, „die Arbeit des Vereins ‚Friedensakademie Rheinland-Pfalz - Akademie für Krisenprävention und zivile Konfliktbearbeitung e.V.' zu unterstützen". Im Landeshaushalt 2014/15 wurden dann erstmalig finanzielle Mittel für den Aufbau der Friedensakademie bereitgestellt.

Im Juli 2014 verlieh die Universität Koblenz-Landau dem Verein den Status einer „besonderen wissenschaftlichen Einrichtung“ gemäß § 96 HochSchG, so dass zum 1. September 2014 (Antikriegstag) die ersten Einstellungen erfolgten und damit die Arbeit im Frank-Loebsches Haus in Landau aufgenommen werden konnte. Der wissenschaftlichen Leitung gehörten der 1. Vorsitzende des Trägervereins Prof. em. Dr. Ulrich Sarcinelli, der Geschäftsführer Dr. Sascha Werthes und als hauptamtlicher Hochschullehrer der Universität Koblenz-Landau Jun.-Prof Dr.Janpeter Schilling an. Im Beisein von Repräsentant*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien wurde die Akademie auf dem Hambacher Schloss am 9. März 2015 feierlich eröffnet.

2019 fand der Abschluss des institutionellen und personellen Konsolidierungsprozesses statt: Unter Sicherung des Akademiecharakters gelang die Vollintegration der Friedensakademie als „zentrale wissenschaftliche Einrichtung“ gemäß. § 90 HochSchG in die Universität; Dr. Charlotte Dany übernahm die Geschäftsführung und Jun.-Prof. Janpeter Schilling die wissenschaftliche Leitung. Mit der Vollintegration in die Universität hatte der Trägerverein seine eigentliche Aufgabe erfüllt und änderte seinen Namen 2019 in „Verein der Freunde und Förderer der Friedensakademie“ um. Seine Aufgabe ist es nun, die friedenswissenschaftlichen und friedenspolitischen Aktivitäten der Friedensakademie  in enger Kooperation mit dem akademischen Leiter Prof. Dr. Janpeter Schilling, dem Geschäftsführer Dr. Gregor Walter-Drop sowie den Mitarbeiter*innen ideell und materiell zu unterstützen. Seit Januar 2023 ist die Friedensakademie Teil der neu fusionierten Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau.