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Lob des langsamen Denkens

Foto der Preisträger umrahmt von Universitätspräsident und -vizepräsident nebst weiteren Personen
TU-Präsident Helmut J. Schmidt und Vizepräsident Arnd Poetzsch-Heffter umrahmen die Preisträger mit Landrat Paul Junker und Kai Landes (v.l.n.r.). Foto: Thomas Koziel.

Die „Kreissparkassen-Stiftung für die Technische Universität Kaiserslautern" ehrte am 13. Juni bei der 33. Preisverleihung sieben NachwuchswissenschaftlerInnen der TU Kaiserslautern , deren Master- bzw. Diplomarbeiten von herausragender Qualität waren, mit jeweils 400 Euro Preisgeld und einer Urkunde  Die seit 1984 bestehende Stiftung fördert und unterstützt Innovationen in Wissenschaft und Forschung der TU Kaiserslautern. Dabei können Forschungs- und Entwicklungsprojekte besonders berücksichtigt werden, die der heimischen Industrie und Wirtschaft dienen. Insgesamt wurden bislang 238.000 Euro an Preisgeldern ausgezahlt.

Der Spin+X Nachwuchswissenschaftler Dennis Nenno (Fachbereich Physik) wurde für seine Diplom-Arbeit ausgezeichnet. Er beschäftigte sich in seiner Arbeit mit Transporttheorien heißer Elektronen in Metallen und untersuchte ultraschnelle magnetische Effekte. Sehr kurze Lichtimpulse können Magnetfelder beeinflussen, was beispielsweise für Speicherplatten von Bedeutung ist. Da sich der Preisträger und sein Betreuer, Spin+X Projektleiter Prof. Dr. Hans Christian Schneider, zu einem Forschungsaufenthalt in Tucson, Arizona, befinden, nahmen Prof. Dr. Bärbel Rethfeld und TU-Alumnus Dominik Linzner stellvertretend den Preis entgegen.

Ob sich ein Talent entfalten kann, hänge nicht nur davon ab, ob „einem Chancen geboten werden, sondern auch, ob man diese ergreift“, sagte Kai Landes, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Kaiserslautern, bei der Preisverleihung. „Sie alle haben gezeigt, dass Sie mit Ihren Talenten, Ideen und Konzepten erfolgreich sein wollen“, bekräftigte er an die Preisträger gewandt.

„Denken Sie langsam, arbeiten Sie sorgfältig, reden Sie mit Bedacht“, gab der Vorsitzende des Verwaltungsrats und des Stiftungskuratoriums, Landrat Paul Junker, den Preisträgern mit auf den Weg. „Sie zählen jetzt zur Elite der Gesellschaft“, hob er hervor und es gelte, der damit verbundenen sozialen Verantwortung in besonderem Maße gerecht zu werden, forderte Junker die Universitätsabsolventen auf.

Professor Dr. Arnd Poetzsch-Heffter, Vizepräsident für Forschung und Technologie der TU Kaiserslautern nutzte die Gelegenheit, dem derzeitigen gesellschaftlichen Trend der „postfaktischen Dialog-Debatten-Kultur“ eine Absage zu erteilen. „Wir sollten ein solches Zeitalter nicht zulassen“, mahnte er eindringlich und propagierte dagegen ein „langsames Denken“. Es habe „in der Geschichte immer wieder wissenschaftsfeindliche Zeiten gegeben“, führte er aus. Als Gründe dafür nannte er: „Wissenschaftlichkeit ist anstrengend; das sich um Exaktheit kümmern, ist mühsam“. Denn es erfordere Akribie, genaues Nachdenken, Diskurs, Emotion, Herzblut und Schweiß. So gesehen seien die jetzt mit den Stiftungspreisen Ausgezeichneten die "Inkarnation des langsamen Denkens“.

Foto der Preisträger umrahmt von Universitätspräsident und -vizepräsident nebst weiteren Personen
TU-Präsident Helmut J. Schmidt und Vizepräsident Arnd Poetzsch-Heffter umrahmen die Preisträger mit Landrat Paul Junker und Kai Landes (v.l.n.r.). Foto: Thomas Koziel.