Über Bad Bergzabern, die Natur und ihre Verbindung zu ihr schrieb Martha Saalfeld 1968: Der Wald um Bad Bergzabern ist andrer Art, ein lichter Wald, in dem die Sonne wie ein goldenes Ei im Laubnest liegt. Ein Wald, von Wingerten umkränzt. In großen Teilenein Kastanienwald, der seine mahagonifarbnen Früchte dem Wandrer schenkt. Auch dieser heitere und wie es scheint geheimnislose Wald birgt seine köstlichen Geheimnisse. Ich denke nicht an die bekannten Ausflugsziele, die Höhepunkte der Naturentzückung, ich denke an die „Landschaft in der Landschaft“, die ich in langen Jahren hier für mich entd eckte: den weißen Höhenweg, bedeckt mit einem Pardelfell¹ aus schwarzer Heide, das Fingerhutgebiet, die Orchideenwiese, den salamandrischen Bezirk. Der stete Austausch zwischen Wald und Garten macht die Besonderheit der Landschaft aus. Seltsame Gärtner sind am Werk, Eichhorn und Eichelhäher, Specht und Kleiber, die Amsel auch, die Kirschen in den Wald trägt und Ebereschen eintauscht für den Garten.

¹„Pardel“ = „reißendes Tier, etwa gefleckte Katze, Panther, Leopard

In ihrem Gedicht „Grün“ lädt die Autorin den Zuhörer ein, sich selbst auf die ihn
umgebende Landschaft und Natur einzulassen.

Quellen:
Martha Saalfeld: Werkausgabe Band 1, Die Gedichte, Blieskastell 1998, S. 66.

Roland, Berthold: Die Stadt am Kastanienwald. Martha Saalfeld und Werner vom Scheidt in Bad Bergzabern.
Mannheim: Schriftenreihe der Ike und Berthold Roland-Stiftung, 2017. S. 19.