Modern/koloniale Frieden – eine dekoloniale Perspektive auf Friedensforschung und -bildung

Von Juliana Krohn und Christina Pauls

Frieden und Rassismus werden bisher kaum zusammengedacht, obwohl Rassismus eines der verheerendsten Gewaltverhältnisse der Moderne darstellt. Mahdis Azarmandi spricht diesbezüglich von einer racial silence in der Friedensforschung, und Aicha Diallo konstatiert, dass Frieden ein ausschließlich weißes Privileg sei. Solche Kritik an dominanten Friedensverständnissen, die oftmals von People of Color[1] geäußert wird, muss ernst genommen werden, wenn Friedensforschung und -bildung ihren normativen Ansprüchen gerecht werden wollen. Unter Rückgriff auf dekoloniale Theorien bieten wir in diesem Beitrag Überlegungen an, die „den Frieden“ in Friedensforschung und -bildung auf den Prüfstand stellen und seine modern/kolonialen Züge offenlegen.

 

Dekoloniale Theorien

Der europäische Kolonialismus hat die Welt grundlegend verändert. Menschen, nicht-menschliche Lebewesen und Territorien wurden gewaltsam aufgeteilt, hierarchisiert, angeeignet und ausgebeutet, mit bis heute anhaltenden ökonomischen, ökologischen, politischen und sozialen Folgen. Die spezifischen Ausprägungen des Kolonialismus sind dabei je nach räumlichen und zeitlichen Kontexten verschieden. So unterscheiden sich beispielsweise Kontexte des Siedlerkolonialismus wie in den USA, Südafrika oder Neuseeland sowohl voneinander als auch von Kontexten eines noch stärker auf Extraktion ausgerichteten Kolonialismus. Durch Letzteren haben europäische Länder wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien über die Ausbeutung von Kolonien unter anderem in der Karibik, in Indien und auf dem afrikanischen Kontinent großen Reichtum angehäuft. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass es nicht „die eine“ dekoloniale Theorie geben kann. Vielmehr gibt es viele lokal verortete Perspektiven darauf, wie Dekolonialisierung ausgestaltet werden kann. Dennoch haben Denker*innen aus der lateinamerikanischen dekolonialen Theorieschule einige wegweisende Überlegungen über die Zusammenhänge von Rassismus und Kolonialismus herausgearbeitet, die auch für Friedensforschung und -bildung von Bedeutung sein können.

Der peruanische Soziologe Aníbal Quijano (2016) beispielsweise identifiziert Rassismus in Verbindung mit globaler Arbeitsteilung als Grundlage der kolonialen Machtmatrix: einem globalen Herrschaftssystem, das 1492 mit der Eroberung der Amerikas initiiert wurde und bis heute als rassifizierter Kapitalismus (Racial Capitalism) wirksam ist. Die Rassifizierung von Menschen diente Quijano zufolge als Legitimation der mit dem Kolonialismus einhergehenden Herrschaftsverhältnisse zwischen Kolonisierenden und Kolonisierten. Dabei wurde race zum Kriterium der Differenzierung und Hierarchisierung von Menschen, das noch heute wirksam ist. Rassismus ist also eine Ideologie, die auf Unterscheidung, Ausschließung, Abwertung von Menschen aufgrund von vermeintlicher Herkunft oder Kultur basiert.

Dekoloniale Theoretiker*innen argumentieren, dass die sogenannte Moderne auf einer dunklen und meist verschwiegenen Unterseite beruht (Mignolo, 2002), die mitunter durch Technologien und Mechanismen der Entmenschlichung, Enteignung, Vertreibung, Ausbeutung, Aneignung und Akkumulation gekennzeichnet ist, die inzwischen das planetare Überleben gefährden. Diese Unterseite wirkt bis heute und wird als Kolonialität bezeichnet. Damit sind diejenigen kolonialen Macht-, Gewalt- und Herrschaftsstrukturen gemeint, die aus dem historischen europäischen Kolonialismus hervorgehen und soziale Beziehungen, politische und ökonomische Verhältnisse und Erkenntnisprozesse auch heute noch prägen. Mit dem Begriffspaar Modernität/Kolonialität weisen dekoloniale Theorien darauf hin, dass die Moderne nur aufgrund ihrer kolonialen Unterseite entstehen, gedeihen und bestehen konnte.

Rolando Vázquez (2011) hält außerdem fest, dass Modernität und Kolonialität durch ein bestimmtes Wissenssystem zusammengehalten werden, das auf epistemischer Gewalt beruht. Epistemische Gewalt bezeichnet „jenen Beitrag zu Ungleichheits-, Macht- und Herrschaftsverhältnissen, der dem Wissen selbst innewohnt und für die Analyse ebendieser Verhältnisse unsichtbar geworden ist“ (Brunner, 2022). Hegemoniale wissenschaftliche Theorien und Praktiken dien(t)en beispielsweise der Begründung und Legitimierung von Kolonialismus und Rassismus sowie der Verdrängung und Unsichtbarmachung anderer Wissensbestände – und damit auch der Träger*innen dieses Wissens. Damit mach(t)en sie Kolonialität als dunkle Unterseite der Moderne für wissenschaftliche Auseinandersetzungen nicht mehr zugänglich.

Mit ihrer Beschäftigung damit, welche Auswirkungen das koloniale Weltsystem auf verschiedenen Ebenen hatte und hat, möchten dekoloniale Theoretiker*innen eben diese Auswirkungen sichtbar, so der Kritik zugänglich machen und sie transformieren. Damit knüpfen dekoloniale Theorien an antikoloniale Befreiungskämpfe und -bewegungen und politische Prozesse der formal-politischen Befreiung von kolonialer Herrschaft an und fordern das bislang uneingelöste Versprechen der Dekolonisierung für alle Bereiche ein. Daher können dekoloniale Theorien, so sie ernst genommen werden, nicht losgelöst von den mit ihnen verbundenen politischen Kämpfen betrachtet und umgesetzt werden.

 

Modern, liberal, demokratisch – welche Frieden?

Wenn sich Kolonialität also auf politische wie gesellschaftliche Bereiche auswirkt, dann kann auch Frieden davon nicht unberührt bleiben, zumal Frieden als zentraler Dreh- und Angelpunkt europäischer Identitätsbildung gilt (Diallo, 2019) und Legitimationsgrundlage für ‘humanitäre’ Interventionen und imperiale Herrschaftsansprüche war und ist. In der Friedensforschung und -bildung hat die Ausrichtung an Frieden mindestens zwei Stoßrichtungen: einerseits als normativer Bezugspunkt des eigenen Handelns und Wirkens, bei dem es um die Verringerung von Gewaltverhältnissen geht, andererseits als normative Einbettung in und damit Vermittlung von spezifischen Werteordnungen und Wissensbeständen. Das Verständnis von Frieden als Abwesenheit von Krieg wurde von Johan Galtung (1971) derart erweitert, dass der Blick für institutionelle und strukturelle Formen von Gewalt geschärft wurde. Friedensforschung und -bildung widmeten sich seither vermehrt Herrschaftsverhältnissen und der Reduktion von struktureller Gewalt, ohne dabei aber besondere Sensibilität für Rassismus hervorzubringen, oder in dem Zusammenhang einen spezifischen Fokus auf gegenwärtige koloniale Verhältnisse zu legen.

Was in der Betrachtung eines in der Regel als universell verstandenen Friedens oftmals vernachlässigt wird, ist ein Verständnis für seine historisch bedingte, kulturelle und normative Einbettung in spezifische, regional verortete Epistemologien und Werteordnungen. Aufgrund dieser historischen Kontingenz von Frieden, wie auch sich regional und zeitlich unterscheidender Ausprägungen, sollte vielmehr von Friedensverständnissen im Plural gesprochen werden. Politisch relevante Friedensverständnisse richten sich an ‘modernen’ Prinzipien (Vernunft, Aufklärung, Zivilisierung) und liberalen Grundwerten aus, wie individuellen Rechten, Rechtsstaatlichkeit und Ordnung sowie das Vertrauen in die Macht des Marktes. Daher sprechen wir in diesem Beitrag von modern-liberalen Friedensverständnissen.

 

Von modern-liberalen Frieden zu modern/kolonialen Frieden

Da die Aufrechterhaltung des oben benannten modern/kolonialen Systems auf epistemischer Gewalt basiert, ist es aus dekolonialer Perspektive zunächst wichtig, diese Gewalt auch in Bezug auf Friedensverständnisse offenzulegen. Nur so kann ihre koloniale Unterseite, und folglich auch die Kolonialität des Friedens (Maldonado-Torres, 2020), sichtbar werden, denn modern-liberale Friedensverständnisse de-thematisieren die eigene Verwicklung in koloniale und imperiale Logiken (Pauls, 2022). Maldonado-Torres zeigt mit der Kolonialität des Friedens, dass Frieden, der durch Recht und Ordnung gesichert und durchgesetzt wird, meist im Dienst des modernen Nationalstaates steht, der in den meisten Fällen historisch aus kolonialer Gewalt hervorgegangen ist und diese bis heute fortführt. Wenn Friedensforschung und -bildung ohne ein theoretisches Verständnis von race und Kolonialität gedacht wird, wird nicht nur verkannt, dass beides konstitutiv für die gesellschaftliche wie politische Verfasstheit der Gegenwart ist, es werden vielmehr auch Wissensbestände von PoC in einer Kontinuität epistemischer Gewalt ausgeblendet. Erst in den letzten Jahren, bedingt durch die zunehmende und vermehrt als dringlich anerkannte Auseinandersetzung mit der lang verdrängten kolonialen Vergangenheit beispielsweise in Deutschland, werden Bezüge zwischen Frieden und Kolonialismus genauer betrachtet. Mit dekolonialen Theorien steht dann die Forderung im Raum, die historische wie gegenwärtige Einbettung modern-liberaler Frieden in koloniale und imperiale Herrschaftsstrukturen offenzulegen.

 

Frieden als weißes Privileg

Während Frieden im neuzeitlichen Europa – beispielsweise durch den Augsburger Religionsfrieden (1555) oder den Westfälischen Frieden (1648) – vertraglich festgeschrieben wurde, galt er de facto aber nur für weiße, besitzende Männer. Denn wie sonst ließe sich erklären, dass gleichzeitig das absolute Gegenteil von Frieden an Menschen ausgeübt wurde, die diesen Kategorien nicht entsprechen, allen voran im Globalen Süden im Kontext der Eroberung der „Neuen Welt“. Das wirft Fragen nach der universellen Geltungskraft von Frieden auf, die auch Aicha Diallo thematisiert. Ihr zufolge ist Frieden an Subjektivität gebunden und gelte aus der Perspektive Europas „exklusiv für weiße Europäer*innen und ihre in alle Welt verstreuten Nachfahren“ (Diallo, 2019, S. 329), nicht aber für Peopleof Color (weder in Europa noch in anderen Regionen). Selbst die Verlautbarung eines ‘Weltfriedens’ durch die 1945 gegründeten Vereinten Nationen führte zu keiner realen Veränderung, da im Rahmen des Kalten Krieges zahlreiche Länder des Globalen Südens Austragungsort imperialer Kämpfe zwischen Ostblock und Westblock wurden. Aicha Diallo hält auf Basis einer solchen historischen Rückschau über die Entwicklung des Friedens fest, dass „Weißsein als unmarkierter Marker [...] in den handlungsmächtigen Institutionen von Politik, Wirtschaft und Medien seine dominante Position“ (Diallo, 2019, S. 330) behalte. Deutlich wird dies auch in Bezug auf das europäische Grenzregime. So hebt die Begründung des 2012 an die Europäische Union verliehenen Friedensnobelpreises hervor, dass die EU zur Verwandlung Europas von einem Kontinent der Kriege zu einem des Friedens beigetragen habe. Ein Frieden, der allerdings nicht denjenigen Menschen zuteil wird, die aufgrund rassistischer Grenzregime an den Grenzen Europas sterben. Durch die Kämpfe um Migration und Grenzen werden race und Kolonialität daher zur zentralen Frage Europas (de Genova, 2017). Vor diesem Hintergrund nehmen zahlreiche Autor*innen modern/liberale Ausgestaltungen des Friedens als ihr Gegenteil wahr, nämlich als normalisierten Krieg gegen People of Color (Roy, 2004; Maldonado-Torres, 2016).

 

Die racial silence in der Friedenscommunity

Wer produziert Wissen über Frieden und wer ist durch Friedensbildung Adressat*in dieses Wissens? Solche Fragen zu stellen, ermöglicht es, den dahinterliegenden Eurozentrismus wahrzunehmen, der der Friedensforschung und -bildung im globalen Norden qua ihrer disziplinären und normativen Ausrichtung an modern-liberalen Friedensverständnissen eingeschrieben ist.

Mahdis Azarmandi ist eine der bekanntesten Stimmen, die ihre Kritik explizit an die Friedens- und Konfliktforschung richtet, und so implizit auch die Bezugswissenschaft Friedensbildung adressiert, um Schweigen und Ignoranz gegenüber rassistischen Strukturen zu benennen und somit bearbeitbar zu machen (Azarmandi, 2018). Azarmandi verortet den Grund für die von ihr attestierte racial silence in der Tatsache, dass Krieg, Konflikte und Gewalt üblicherweise – mit den Worten von Claudia Brunner (2016, S. 94) – immer als „anderswo, anderswer und anderswas“ identifiziert und deshalb in den Globalen Süden oder auf ‘problematische migrantische Bevölkerungsgruppen’ im Globalen Norden projiziert werden.  Letzteres zeigte sich jüngst in der rassistischen Debatte um die fälschlicherweise Jugendlichen mit Migrationshintergrund zugeschriebenen „Silvester-Krawalle“ in Deutschland. Dabei werden Krieg und Gewalt auch mit einem vermeintlichen Entwicklungsstand gekoppelt, also mit der Annahme, dass ‘unterentwickelte’ Menschen eher zu Gewalt neigen. Gewalt tritt folglich als rassifizierende Zuschreibung auf, die vor allem People of Color zugeschrieben wird. Für Friedensforschung – und damit in unserer Lesart auch für die Friedensbildung – die sich der Gewaltreduktion und dem Stärken des gesellschaftlichen Zusammenhalts verschreibt, ist es laut Azarmandi also grundlegend, Rassismus aktiv zu thematisieren, und das nicht nur als eine von vielen Formen struktureller Gewalt, sondern als tief in moderne Gesellschaftsstrukturen eingeschriebene Konstante. Dabei stelle race eine Beziehung dar, deren Transformation nicht nur die Zentrierung von Perspektiven und Erfahrungen von People of Color in der Friedensforschung und -bildung erforderlich macht, sondern zugleich die Markierung von Weißsein. Zum Beispiel fordert Azarmandi, dass Friedensbewegungen, die Anti-Kriegsdemonstrationen und entsprechende Kampagnen durchführen, sich intensiv mit Privilegierung und Positionalität beschäftigen – nur so können Beteiligte ein Verständnis dafür entwickeln, dass eine aktive Teilnahme an solchen Aktivitäten für People of Color deutlich risikoreicher als für weiße Menschen ist. Dabei gilt es auch, (gängige Praktiken der) Solidarität zu hinterfragen. Vor dem Hintergrund des europäischen Grenzregimes und ziviler Seenotrettung, die oft die Solidarität weißer Menschen zentriert, erscheint sie als „ein Privileg derjenigen, deren Menschlichkeit, deren Leben nicht von der Politik rassifizierter Grenzen gefährdet ist und deren Zugehörigkeit nicht infrage gestellt wird“ (Ehrmann, 2021, S. 448).

 

Von modern/kolonialen Frieden zu dekolonialen Frieden?

Die hier angebotenen kritischen und dekolonialen Perspektiven auf dominante Friedensverständnisse im globalen Norden und deren Ausformung und Auswirkung auf Friedensforschung und -bildung werfen den Blick auf Europa ‘zurück’. Darüber hinaus lässt sich die analytische Notwendigkeit ableiten, Weißsein zu markieren und so sichtbar zu machen, in wessen Namen und für wen Frieden wann Geltung beansprucht. Die skizzierten Perspektiven verdeutlichen, dass die modern-liberalen Frieden, die sich als selbstverständlich und wohlwollend ausgeben, für People of Color historisch wie gegenwärtig keine sind. Wenn ihr modern/kolonialer, eurozentrischer Referenzrahmen bestehen bleibt, kann das emanzipatorische Potential für eine Dekolonisierung von Frieden nicht aktualisiert werden. Dies bedeutet auch, dass weiße Menschen (wie wir Autor*innen) dazu beitragen, Weißsein und assoziierte Privilegien kritisch zu markieren, Selbstverständlichkeiten zu dekonstruieren und ihre Dominanz abzubauen.

Zugleich kann es nicht bei theoretischen Projekten bleiben: Ganz im Sinne einer Re-Politisierung, die dekoloniale Perspektiven in aller Regel begleitet, geht es darum, sich in aktuelle politische und dekolonisierende Kämpfe einzubringen. Spätestens dann lassen sich beispielsweise Black Lives Matter oder die Klimagerechtigkeitsbewegung auch als Friedensbewegungen verstehen, die daran arbeiten Ungerechtigkeiten und Gewaltverhältnisse aufzuzeigen und zu transformieren, ohne sie zu reproduzieren. Im Lernen von und der Solidarisierung mit solchen Bewegungen kann eine friedenspädagogische Neuorientierung an dekolonialen Frieden entstehen, oder, wie es Nelson Maldonado-Torres formuliert: “A decolonial and decolonizing sense of peace is found [...] in the love and rage of those who come together to make visible the war that has been perpetuated by profoundly misguided conceptions of law and order” (Maldonado-Torres, 2020).

 

Förderung

Dieser Beitrag ist in Teilen im Rahmen des Forschungsprojekts „Deutungskämpfe im Übergang‘“ [Förderkennzeichen 01UG2204B] entstanden, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

 

Fußnoten:

[1] Der Begriff People of Color (PoC) ist eine politische Selbstbezeichnung von Menschen, die aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft und/oder Religion rassistische Diskriminierung erfahren. Entstanden ist er im Kontext der Bürgerrechtsbewegungen in den USA in den 1960er Jahren. Im europäischen Kontext erfahren auch weiße Menschen Rassismus in Form von Anti-Slawismus. In diesem Beitrag verwenden wir entsprechend die Begriffe PoC und weiß als politische Gruppenbezeichnungen, wobei letzterer dominante Positionen innerhalb rassistisch begründeter Machtverhältnisse bezeichnet.

 

Literatur:

Azarmandi, M. (2018). The Racial Silence within Peace Studies. Peace Review, 30 (1), 69-77.

Brunner, C. (2016). Gewalt weiter denken in der Kolonialität des Wissens. In A. Ziai (Hrsg.). Postkoloniale Politikwissenschaft. Theoretische und empirische Zugänge (91-108), transcript.

_______(2022). Gewaltfreiheit weiter denken in der kolonialen Moderne: Herausforderungen und Ressourcen der Friedensbildung. Friedensakademie Blog. https://www.friedensakademie-blog.eu/2022/01/24/gewaltfreiheit-weiter-denken-in-der-kolonialen-moderne-herausforderungen-und-ressourcen-der-friedensbildung/

de Genova, N. (2017). The Borders of “Europe” and the European Question. In N. de Genova (Hrsg.), The Borders of “Europe”. Autonomy of Migration, Tactics of Belonging (S. 1-35). Duke University Press.

Diallo, A. (2019). Frieden. In S. Arndt/N. Ofuatey-Alazard (Hrsg.), Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein Kritisches Nachschlagewerk (S. 326-331). Unrast Verlag.

Ehrmann, J. (2021). Schwarzes Mittelmeer, weißes Europa. Kolonialität, Rassismus und die Grenzen der Demokratie. Zeitschrift für Praktische Philosophie, 8 (1), 419-466.

Galtung, J. (1971). Gewalt, Frieden und Friedensforschung. In: D. Senghaas (Hrsg.), Kritische Friedensforschung (S. 55 – 104). Suhrkamp Verlag.

Maldonado-Torres, N. (2020). Notes on the Coloniality of Peace. Frantz Fanon Foundation. https://fondation-frantzfanon.com/notes-on-the-coloniality-of-peace/

Mignolo, W. (2002). The Darker Side of Western Modernity. Global Futures, Decolonial Options. Duke University Press.

Pauls, C. (2022). Neokolonialer Frieden?! Die koloniale Unterseite modern-liberaler Friedensvorstellungen. Wissenschaft und Frieden, 2, 42–45.

Quijano, A. (2016). Kolonialität der Macht, Eurozentrismus und Lateinamerika. Turia + Kant.

Roy, A. (2004): Peace & The New Corporate Liberation Theology. City of Sydney Peace Price Lecture. CPACS Occasional Paper No .04/2.

Vázquez, R. (2011). Translation as Erasure: Thoughts on Modernity’s epistemic violence. Journal of Historical Sociology, 24(1), 27-44.

Über die Autor*innen

Juliana Krohn ist Koordinatorin des Doktoratskollegs „Dynamiken von Ungleichheit und Differenz im Zeitalter der Globalisierung“ und Doktorandin am Institut für Philosophie der Universität Innsbruck. Gemeinsam mit María Cárdenas ist sie Sprecherin des Arbeitskreis Herrschaftskritische Friedensforschung der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung (AFK). In ihrer interdisziplinären Forschung widmet sie sich unter anderem dekolonialen, antirassistischen und intersektionalen Perspektiven auf das Mensch-Natur-Verhältnis sowie auf die Friedens- und Konfliktforschung und -bildung.

Christina Pauls ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im BMBF-geförderten Verbundprojekt “Deutungskämpfe im Übergang” am Standort Augsburg. In ihrer Dissertation beschäftigt sie sich mit Deutungskämpfen um postkoloniale Erinnerung. Sie ist in der Bildungs- und Beratungsarbeit aktiv, insbesondere im Bereich des Globalen Lernens, der Friedensbildung, sowie in der Begleitung von macht- und kolonialismuskritischen Reflexionsprozessen.