Schneller und sicherer an den Einsatzort dank AORTA: Test- und Integrationswoche an der RPTU

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Wenn man Hilfe braucht, sind alle froh, wenn sie schnell eintrifft. Im Einsatzfall zählen oft Sekunden. Bei Einsatzfahrten wird daher mit höheren Geschwindigkeiten gefahren als im Normalverkehr üblich. Deshalb gehören diese zu den risikoreichsten Fahrmanövern überhaupt. Trotz Warneinrichtungen wie Blaulicht und Martinshorn kommt es leider immer wieder zu Unfällen. Oftmals ist es aber gar nicht möglich, mit hohen Geschwindigkeiten zu Fahren: Das Bilden einer Rettungsgasse funktioniert immer seltener; Behinderungen und gefährliche Situationen beim Queren einer Ampelanlage oder Kreuzung gehören für Rettungskräfte längst zum Alltag.

Die automasierte Rettungsgasse

Mit der Frage, wie Einsatzfahrzeuge in Notsituationen schneller ans Ziel kommen, beschäftigt sich das vom Bund geförderte Smart-City-Projekt AORTA, ein gemeinsames Vorhaben der Stadt Kaiserslautern und des Fachgebiets 'Mechatronik in Maschinenbau und Fahrzeugtechnik' der RPTU Kaiserslautern (Leitung: Professor Naim Bajcinca). Dort wird schon länger an entsprechenden Steuerungs- und Regelungsverfahren geforscht, etwa an Anwendungen zum autonomen Fahren sowie zur Optimierung komplexer Schaltungen wie Ampeln, im Fachjargon Lichtsignalanlagen oder kurz „LSA“ genannt. Ziel des Projekts AORTA ist die Realisierung eines intelligenten Routings, damit Einsatzkräfte schnellstmöglich und mit größtmöglicher Sicherheit an den Einsatzort gelangen. In diesem Zusammenhang werden auf mehreren Ebenen unterschiedliche Technologien und Lösungen zusammengeführt. Von der verkehrsabhängigen Berechnung der bestmöglichen Route über das Schalten der grünen Welle für Einsatzfahrzeuge bis hin zu fahrzeuggenauen Fahrempfehlungen für Navigationsdienste zur Bildung der Rettungsgasse. Besonders innovativ ist zudem die Steuerung autonomer Fahrzeuge, welche völlig selbstständig Ausweichmanöver durchführen. Zu diesem Zweck wurden im Projekt vier Fahrzeuge und zwei LSAs mit modernster Kommunikationstechnik ausgerüstet.

Testfahrten mit autonomen Fahrzeugen auf der Trippstadter Straße

Diese Woche, vom 15. bis 19. Juli 2024, findet eine ausgedehnte Test- und Integrationswoche an der RPTU statt. Hierbei sind erstmalig alle im Konsortium beteiligten Partner mit ihren Fahrzeugen vor Ort. Unter anderem reisen mehrere autonome Testfahrzeuge aus ganz Deutschland an. Neben abschließender Tests und Konnektierung der einzelnen Komponenten und Fahrzeuge wird auch die Funktionsweise automatisierter Assistenzsysteme zur Formung der Rettungsgasse bei autonomen Fahrzeugen erprobt. 

Weitere Informationen zum Forschungsvorhaben:
https://mv.rptu.de/fgs/mec/projekte/aorta

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