Werk- und Forschungshalle der RPTU in Diemerstein mit Holzbaupreis des Landes ausgezeichnet

Die Werk- und Forschungshalle der RPTU in Diemerstein ist ein Vorzeigeobjekt für kreislaufeffektives Bauen mit Holz und bietet Raum für innovativen und experimentellen Holzbau. Foto: RPTU, Hans-Georg Merkel
Bei der Verleihung in Mainz: (v.l.n.r.) Oliver Betha, Natascha Reinhardt, Hanna Sophie Opp, Laura Kunz, Jana Weingarten, Sarah Schmidt, Viktor Poteschkin, Professor Dr.-Ing. Jürgen Graf, Professor Stephan Birk, Marcel Balsen und Wenchang Shi.

Am 2. Juli erhielten insgesamt acht Preisträger aus 84 Bewerbungen die Auszeichnung. Verliehen wurde ebenso ein Sonderpreis Flut. Der Landesbeirat Holz Rheinland-Pfalz hat den Holzbaupreis bereits zum neunten Mal ausgelobt, unterstützt durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität und die Architektenkammer Rheinland-Pfalz. Klimaschutzministerin Katrin Eder zur Bedeutung der Auszeichnung: „Der Holzbaupreis zeigt innovative Gebäude, die sowohl klimafreundlich, ästhetisch und wettbewerbsfähig sind.“ In der Kategorie „Forschung/Innovation“ punktete nicht zuletzt die RPTU mit ihrer Werk- und Forschungshalle in Diemerstein, die ein Beispiel für kreislaufeffektiven Holzbau darstellt.

„Sowohl Wohn- als auch Arbeitsräume müssen nachhaltig für Mensch und Umwelt gestaltet sein. Will man den Klimawandel begrenzen, ist eine Bauwende unerlässlich, denn der Gebäude- und Bausektor ist laut Internationaler Energieagentur für circa 40 Prozent der CO2-Emissionen weltweit verantwortlich. Holz stofflich zu nutzen bedeutet aktiven Klimaschutz, da so an anderer Stelle, nämlich bei der Herstellung von energieintensiven Stoffen wie Beton oder Stahl, CO2-Emissionen eingespart werden können. Die Preisträger des Holzbaupreises Rheinland-Pfalz zeigen, dass Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und Ästhetik zusammengedacht werden können“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder anlässlich der Verleihung des Holzbaupreises RLP am heutigen Dienstag im Zentrum für Baukultur in Mainz.

„Mit insgesamt 84 Einreichungen hat der Holzbaupreis Rheinland-Pfalz einen neuen Rekord aufgestellt, Holz hat in der Baubranche seinen festen Platz gefunden“, so Dr. Gerd Loskant Vorsitzender des Landesbeirates Holz.

Holzbau in seiner ganzen Vielfalt

Insgesamt wurden acht Preisträger und zwölf Anerkennungen in der durch die Hauptgeschäftsführerin der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, Annette Müller moderierten Festveranstaltung im Zentrum Baukultur in Mainz vergeben. Die Preisträger sind mit einem ersten Platz, die Anerkennungen mit Zweitplatzierten vergleichbar. Der Holzbaupreis, den der Landesbeirat Holz gemeinsam mit der Architektenkammer ausrichtet, wurde dabei in sechs verschiedenen Kategorien vergeben: Neubauten allgemein, Bauen im Bestand, Wohnhäuser, Bildungsbauten, Innovation und Forschung und in der Sonderkategorie „Ahrflut 2021“. Die Preise sind nicht mit Geld dotiert, es handelt sich um eine Ehren-Auszeichnung.

Die große Vielfalt der eingereichten Gebäudetypen belegt, dass der Holzbau sich breite technische Kompetenzen erarbeitet und aus der Nische in den Baualltag Einzug gehalten hat. Die Spanne reichte dieses Mal von der Weinbergskapelle bis zum großen Verwaltungsbau.

Auch die Werk- und Forschungshalle der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (RPTU) Kaiserslautern-Landau, die ihren Platz in Diemerstein gefunden hat, zählt zu den Preisträgern. Sie markiert das erste Gebäude auf dem Holzbaucampus der RPTU und bietet Raum für innovativen und experimentellen Holzbau. Das rund 360 Quadratmeter große Bauwerk ist ein Vorzeigeobjekt für kreislaufeffektives Bauen. Die Werk- und Forschungshalle besteht aus wiederverwendbaren Holzbauteilen, die CO2 langfristig speichern und im Sinne des Kreislauf-Prinzips mehrfach zum Einsatz kommen können. Sprich, alle Teile des Tragwerks, der Dämmebene sowie der Dach- und Wandbekleidung sind sortenrein demontierbar und zur Wiederverwendung geeignet gestaltet.

Holzbauforschung leistet Beitrag zur Bauwende

„Allen Einreichungen gerecht zu werden ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe“, so Edda Kurz, Vorsitzende der Jury und Vizepräsidentin der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. „wir durften uns insgesamt über eine hohe Qualität der Einreichungen in gestalterischer und technischer Hinsicht freuen und viele Konzepte, die wir heute als Standard betrachten, wären noch vor wenigen Jahren potenzielle Preisträger gewesen“, erläutert Kurz die Arbeit der Jury.

Klimaschutzministerin Katrin Eder, die allen Preisträgern die Urkunden überreichte, betonte die Bedeutung des Holzbaupreises für die Bauwende: „Gute Beispiele wirken ansteckend, daher unterstützt mein Haus gerne den Holzbaupreis 2024 über das Klimabündnis Bauen Rheinland-Pfalz“. Darüber hinaus trage auch die Holzbauforschung, die durch die Unterstützung über das „Klimabündnis Bauen“ entscheidend die Neuentwicklung von klimaschonenden Tragwerken und reversiblen Verbindungen vorantreibt, zur Bauwende bei.

Der Manager vom Holzbaucluster, Hannsjörg Pohlmeyer, betonte die gute Zusammenarbeit von Fachleuten und verarbeitenden Betrieben, die die neuen Erkenntnisse der Wissenschaft zur Anwendung bringen.

Ausstellung zeigt herausragende Holzbauten

Mit dem Holzbaupreis wird das Engagement von Bauherrinnen und -herren, der Architektinnen und Architekten sowie der Ingenieurbüros für die Tragwerksplanung gewürdigt und die bereits bestehenden vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Baustoffes Holz dargestellt. Eine Ausstellung der ausgezeichneten Holzbauten ist bis zum 16. Juli 2024 im Zentrum Baukultur zu sehen (Öffnungszeiten Mi-Fr 14:00 bis 18:00 Uhr) www.zentrumbaukultur.de 

 

Die vollständige Meldung einschließlich einer Liste mit allen Preisträgern ist einsehbar auf den Webseiten des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität unter:
mkuem.rlp.de/service/pressemitteilungen/detail/katrin-eder-holzbaupreis-zeigt-innovative-gebaeude-die-sowohl-klimafreundlich-aesthetisch-und-wettbewerbsfaehig-sind

 

 

Die Werk- und Forschungshalle der RPTU in Diemerstein ist ein Vorzeigeobjekt für kreislaufeffektives Bauen mit Holz und bietet Raum für innovativen und experimentellen Holzbau. Foto: RPTU, Hans-Georg Merkel
Bei der Verleihung in Mainz: (v.l.n.r.) Oliver Betha, Natascha Reinhardt, Hanna Sophie Opp, Laura Kunz, Jana Weingarten, Sarah Schmidt, Viktor Poteschkin, Professor Dr.-Ing. Jürgen Graf, Professor Stephan Birk, Marcel Balsen und Wenchang Shi.