Human Resources Strategy for Researchers (HRS4R)
Die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau erhielt im März 2023 als erste Technische Universität Deutschlands das Siegel "HR Excellence in Research" der Europäischen Kommission.
Was ist die Human Resources Strategy for Researchers?
Die Europäische Kommission hat es sich zum Ziel gesetzt, die Arbeitsbedingungen der Forscherinnen und Forscher im europäischen Forschungsraum zu verbessern, einander anzugleichen sowie den Beruf der Forscherin bzw. des Forschers weiter zu stärken und aufzuwerten.
Um eine Grundlage für dieses Vorhaben zu schaffen, wurden 2005 die Prinzipien der Europäischen Charta für Forschende und der Verhaltenskodex für die Einstellung von Forschenden veröffentlicht. Die Charta beschreibt die grundlegenden Anforderungen, Pflichten und Rechte von Wissenschaftler*innen und ihren Arbeitgeber*innen. Der Kodex ergänzt diese Richtlinien und legt spezifische Prinzipien und Anforderungen für die Auswahl und Anstellung von Forscher*innen fest.
Der Audit-Prozess der Human Resources Strategy for Researchers (HRS4R) bietet Hochschulen und Forschungsinstituten einen Rahmen, um diese Prinzipien in ihrer Einrichtung umsetzen.
Die RPTU bekennt sich zu den Zielen und Prinzipien der Charta und des Kodex und zielt darauf ab, die Arbeitsbedingungen und Einstellungsverfahren für ihre Wissenschaftler*innen langfristig, greifbar und nachhaltig zu verbessern. Sie nutzt den HRS4R-Prozess für eine kontinuierliche Weiterentwicklung ihrer Angebote und Unterstützungsstrukturen.
Welche Vorteile bietet das Audit HRS4R?
Der HRS4R-Prozess
- dient als Motor für die Organisationsentwicklung, als Impulsgeber für Innovationen und als Bündelungsoption für bereits bestehende Maßnahmen, Pläne und Best Practices an der RPTU
- schafft einen Rahmen für eine kritische Selbstreflexion der RPTU
- unterstützt die Angleichung der Rahmenbedingungen und Angebote an beiden Standorten
- ermöglicht eine ganzheitliche und systematische Überprüfung und Weiterentwicklung der Angebote und Unterstützungsstrukturen für Forschende unter externer Begleitung
- wird transparent in die RPTU kommuniziert und seine Ergebnisse für die Zielgruppen sichtbar gemacht
- stößt organisationale Veränderungen an, die zu spürbaren Verbesserungen der Arbeitsbedingungen der Wissenschaftler*innen führen
Der "HR Excellence in Research Award"
Die Verleihung des HR Excellence in Research Award im März 2023 ist Anerkennung und Motivation zugleich, den beschrittenen Weg fortzusetzen.
Diese Auszeichnung
- erhöht die Attraktivität der RPTU als Arbeitgeberin für Wissenschaftler*innen aller Karrierestufen
- steigert die internationale Wettbewerbsfähigkeit der RPTU durch bessere Sichtbarkeit im In- und Ausland
- erleichtert die Einwerbung von EU-Fördermitteln
Der HRS4R-Aktionsplan an der RPTU
Nach der Verleihung des "HR Excellence in Research"-Siegels haben Hochschulen zwei Jahre Zeit, den eingereichten Aktionsplan an der eigenen Einrichtung zu verwirklichen. Nach diesen zwei Jahren reicht die Institution dann einen Zwischenbericht und einen überarbeiteten Aktionsplan ein, welcher nach einer positiven Evaluation innerhalb von drei Jahren umgesetzt wird.
In der darauffolgenden Erneuerungsphase wird das Siegel alle drei Jahre alternierend mit bzw. ohne eine Ortsbegehung erneuert. Der gesamte HRS4R-Prozess ist also sehr stark darauf ausgelegt, eine ständige Qualitätsprüfung und -steigerung zu gewährleisten.
Aktuell werden die Maßnahmen des eingereichten Aktionsplans schrittweise realisiert. Dabei wird kontinuierlich überprüft, welche der Aktionen bereits an beiden Standorten umgesetzt werden können bzw. welche Maßnahmen für den Campus Landau angepasst oder neue Maßnahmen entwickelt werden können. Die RPTU verfolgt das Ziel, mit dem Zwischenbericht einen überarbeiteten Aktionsplan mit passgenauen Maßnahmen für die gesamte Universität einzureichen.
Ein Steering Committee koordiniert den HRS4R-Prozess an der RPTU. Das Steering Committee begleitet und evaluiert die Umsetzung des aktuellen Aktionsplans, identifiziert neue Handlungsfelder und leitet entsprechende zukünftige Maßnahmen für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Wissenschaftler*innen ab.
Die beiden ressortverantwortlichen Vize-Präsidenten Prof. Dr. Klaus Schwenk und Prof. Dr. Werner Thiel sowie der Kanzler Stefan Lorenz vertreten die Hochschulleitung im Steering Committee. Elf Wissenschaftler*innen aller Karrierestufen, aus verschiedenen Fachbereichen und von beiden Standorten repräsentieren die Forschenden der RPTU und bringen den Blick aus der Wissenschaft in HRS4R aktiv ein.
Auch Mitglieder des Personalrats, Mitarbeiter*innen der Personalangelegenheiten, der Personalentwicklung sowie der Referate "Forschung" und "Karriereentwicklung und Berufungen" sowie eine Vertreterin der Gleichstellung sind Mitglieder des Steering Committees.
2021-2022: Ausführung einer Lückenanalyse, in der überprüft wurde, inwiefern die Prinzipien der Charta und des Kodex bereits erfüllt sind und in welchen Bereichen Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt werden können
August 2022: Einreichung der Lückenanalyse und des ersten Aktionsplans bei der Europäischen Kommission
März 2023: Verleihung des "HR Excellence in Research"-Siegels an die RPTU
Sommer 2024: Das erweitere Steering Committee mit Mitgliedern aus Landau und Kaiserslautern nimmt seine Arbeit auf
Aktuell: Umsetzung des Aktionsplans