Das große und gleichzeitig auch vielseitige Thema „Boden“ bietet nicht nur in der Forschung ein umfassendes und spanendes Gebiet, sondern ermöglicht auch im schulischen Kontext ein interessantes, aber auch komplexes Arbeitsfeld. Bedingt durch die Verflechtung aller naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächer, des häufig fehlenden Vorwissens und der Vorstellung von „Boden“ fällt es Lehrer*innen oftmals schwer, sich mit der Thematik intensiver zu beschäftigen und für ihre Schüler*innen einen abwechslungsreichen sowie spannenden Unterricht vorzubereiten. Es fehlt den Schulen in den meisten Fällen an geeigneten Arbeitsgeräten und -materialien, zudem überwiegt eine gewisse Unsicherheit in der Thematik, weshalb der „Boden“ meist nur kurz im Unterricht aufgegriffen oder gar vernachlässigt wird, obwohl er sich gerade aufgrund seiner Komplexität für einen spannenden, fächerübergreifenden Unterricht anbietet.

Bei der Konzeption von Unterrichtsmaterialien zum Thema „Boden“ spielt das Systemische Denken eine Schlüsselfunktion für die Bearbeitung der komplexen, ökonomischen und sozio-kulturellen Fragestellungen. Unter Beachtung der Basiskonzepte der Geographie, den Bildungsstandards sowie der Mediendidaktik kann für SchülerInnen ein abwechslungsreicher Unterricht gestaltet werden, fernab vom Schulbuch und ein paar bunten Bildern. Mit dem Projekt „TERRA-pedia“ wird der Boden für Schüler*innen zu einem Erlebnis. Die Schüler*innen haben die Möglichkeit, an der RPTU unterschiedliche Bodenproben zu untersuchen. Sie werden in die Rolle eines Bodenkundlers versetzt und können mithilfe geeigneter Feld- und Laboranalysemethoden herausfinden, welche Bestandteile in den unterschiedlichen Bodenproben enthalten sind bzw. welche Eigenschaften er mit sich bringt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Basiskonzepte ‚Mensch-Umwelt-System‘ und ‚Struktur-Funktionsprozess‘ sowie die Frage welche weitreichende Bedeutung der Boden für das Leben der Menschen auf der Erde hat.

Der grundlegende Gedanke von „TERRA-pedia“ ist, dass die Schüler*innen den Boden kennenlernen. Da das Thema „Boden“ auch für Schüler*nnen schwer zu verstehen und begreifen ist, wird auf didaktischer Ebene bei der Konzeption vor allem darauf geachtet, digitale Inhalte und analoge Materialien gewinnbringend zu kombinieren. Mithilfe ausgewählter Versuche und Experimente lernen die Schüler*innen sowohl der Sekundarstufe I als auch II so den Boden „zu lesen“. Auf Grundlage der Bildung für nachhaltige Entwicklung wird den Schüler*innen die Möglichkeit geboten, die Fähigkeit des vernetzten Denkens sowie des fächerübergreifenden Erkenntnisgewinns zu fördern.