Tagung "Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung im Kontext Schule" am 04.03.2020

Antisemitische, rassistische sowie diskriminierende Positionen und Übergriffe gehören in Deutschland inzwischen wieder zum Alltag und werden durch zahlreiche aktuelle Vorfälle zunehmend von der Öffentlichkeit wahrgenommen.
Entsprechend sind diese Themen auch an Schulen gegenwärtig und stellen Schule und Unterricht vor große Herausforderungen. Zum einen fehlt oft das nötige Wissen über die unterschiedlichen Phänomene und zum anderen herrscht eine große Verunsicherung, wie mit diesen umgegangen werden kann.
Die Tagung „Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung im Kontext Schule“ des Zentrums für Lehrerbildung möchte deshalb am 04.03.2020 informieren, sensibilisieren und einen Erfahrungsaustausch anregen. Außerdem möchte sie die Möglichkeit bieten, Handlungsoptionen zu eruieren.

Kontakt

Zentrum für Lehrerbildung

Gottlieb-Daimler-Straße 49

67663 Kaiserslautern

E-Mail: info[at]zfl.uni-kl.de

Dokumentation der Tagung

Hier finden Sie die Dokumentation der vergangenen Tagung.

 

Tagungsflyer

Hier finden Sie den Flyer mit allen Tagungsinformationen.

 

Programm am 04.03.2020

ZeitProgrammOrt
ab 08:30Anmeldung und Kaffee42-Foyer
09:30

Begrüßung durch das Zentrum für Lehrerbildung und den Beauftragten der Landesregierung für Migration und Integration Miguel Vicente

42-110
10:00Eröffnungsvortrag Prof.‘in Dr.‘in Julia Bernstein (Frankfurt University of Applied Sciences): Neue Erkenntnisse im Forschungsbereich „Antisemitismus in den Institutionen und im Alltag“ aus der Sicht der Betroffenen42-110
11:30Kurze Pause42-Foyer
11:45-13:30





Workshop 1: Nicole Broder (Bildungsstätte Anne Frank e.V.): Umgang mit antimuslimischen Rassismus im pädagogischen Raum 46-260
Workshop 2: Frank Temme (medien.rlp - Institut für Medien und Pädagogik e.V.): Hass im Netz 42-105
Workshop 3: Nadine Küßner und Dinah Wiestler (PH Heidelberg, Arbeitsstelle Antiziganismusprävention): „Die wollen nicht lernen“ - Die Wahrnehmung von Sinti und Roma als Problem an Schulen 42-133
Workshop 4: Mario Di Carlo (medien+bildung): Mediengestützte Methoden zur Demokratieerziehung und Radikalisierungsprävention 46-225
Workshop 5: Willi Friedrich und Jan Fischer (Projekt Rückwege - Auf der Schwelle zum Rechtsextremismus?): Von menschenverachtenden Einstellungen und Ungleichwertigkeitsvorstellungen in der Mitte unserer Gesellschaft und ihrer Anschlussfähigkeit an rechtsextremes oder -populistisches Gedankengut sowie der Umgang damit 42-110
Workshop 6: Katja Kohlmeyer-Gehm und Michael Becken (St. Franziskus Realschule Kaiserslautern): „Schule ohne Rassismus –Schule mit Courage“: Weg zur Zertifizierung und Weiterarbeit u.a. am Beispiel „Jugend debattiert“ 42-321
13:30Mittagspause und Infostände (m*power – Mobile Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Rheinland-Pfalz; Beratungsstelle Salam gegen islamistische Radikalisierung; Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage Rheinland Pfalz; Projekt Rückwege - Auf der Schwelle zum Rechtsextremismus?; zwischentöne - Materialien für Vielfalt im Klassenzimmer)42-Foyer
14:30-15:45

Vortrag Jun.Prof.‘in Dr.‘in Inken Heldt (RPTU): Was Diskriminierung für Schüler*innen plausibel macht. Anknüpfungspunkte einer kritischen Menschenrechtsbildung

42-110
15:45Abschluss/Fazit42-110

Inhalt der Workshops

Referentin: Nicole Broder (Bildungsstätte Anne Frank e.V.)

Religiöse Vielfalt ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Doch Vielfalt kann nicht gedacht werden ohne Zuschreibungen und Diskriminierung.
Im Workshop stellen wir die Frage, was genau antimuslimischer Rassismus ist und welche Bedeutung alltägliche Diskriminierungserfahrungen für das Miteinander an der Schule haben. Wie können Pädagog*innen eine kritische Haltung entwickeln und im Alltag sensibel reagieren? Wie können betroffenen Schüler*innen geschützt werden? Wir bieten eine Unterstützung für einen qualifizierten Umgang mit Konflikten und Diskriminierung vor dem Hintergrund religiöser Zugehörigkeiten im pädagogischen Raum.

Referent: Frank Temme (medien.rlp - Institut für Medien und Pädagogik e.V.)

Menschenfeindliche Meinungen und Botschaften entstehen nicht einfach so im Internet. Hass wird geplant, designt und gezielt verbreitet. Gemeinsam wollen wir uns Mechanismen und narrative Strukturen von Hassbotschaften anschauen und Handlungsmöglichkeiten im digitalen Raum reflektieren.

Referentinnen:  Nadine Küßner und Dinah Wiestler (PH Heidelberg, Arbeitsstelle Antiziganismusprävention)

„Die wollen nicht lernen“ ist ein gängiges Vorurteil an deutschen Schulen. Hierbei überlagern sich über Jahrhunderte tradierte antiziganistische Stereotype und reale Probleme. Wie ist diese Gemengelage zu analysieren oder zu verstehen und wie kann jenseits der Sanktionsspirale reagiert werden? Mit diesen Fragen wollen wir uns in der Veranstaltung auseinandersetzen.

Referent: Mario Di Carlo (medien+bildung)

Ich werde den Teilnehmer*innen erprobte Methoden und Ergebnisse aus meinen Projekten mit Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Multiplikator*innen vorstellen und mit ihnen diskutieren. In diesen unterschiedlichen Projekten ging es zum einen um die Sensibilisierung für Prozesse der Meinungsbildung, um Fake News und Hate Speech und zum anderen um interkulturelle Verständigung, Vielfaltsakzeptanz, demokratisches Zusammenleben und Empowerment.

Referenten: Willi Friedrich und Jan Fischer (Projekt Rückwege - Auf der Schwelle zum Rechtsextremismus?)

Thema des Workshops ist der Umgang mit extrem rechten, rechtspopulistischen und menschenverachtende Botschaften und Haltungen. Dabei werden diverse Konzepte und Methoden vorgestellt und besprochen. Weiterhin wird über die aktuelle rechte Szene in der Region, ihre Graubereiche sowie über ihre überregionale Vernetzung informiert.

 

Referent*innen: Katja Kohlmeyer-Gehm und Michael Becken (St. Franziskus Realschule Kaiserslautern)

Im Workshop stellen wir zunächst unseren Weg zur Zertifizierung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und die bisherige Arbeit vor. Veranschaulicht wird dies anhand von Praxisbeispielen bzw. der Vorstellung von Handlungsbausteinen. Der Schwerpunkt wird auf „Jugend debattiert“ als Baustein der Demokratieerziehung liegen. Im Workshop sollen die Handlungsansätze kritisch diskutiert und Lösungsstrategien für offene Fragen generiert werden.