EICO ― Education for Intercultural Competence
1. Ziele des Projekts und geplante Produkte
Ziel des Projekts ist die Gestaltung eines hochschuldidaktischen Konzepts zur Förderung interkultureller Kompetenzen in mediengestützten Lehr-Lern-Arrangements für die Lehreraus- und -weiterbildung. Ein Umgang mit migrationsbedingter Heterogenität, also sprachlicher, ethnischer, kultureller und religiöser Vielfalt, ist angesichts zunehmender Internationalisierung, Globalisierung und Migration zur dauerhaften Herausforderung für demokratische Partizipation und damit auch für schulische Bildung geworden. Übergeordnetes Ziel ist eine strukturelle und nachhaltige Veränderung der Lehramtsausbildung an der RPTU durch Lernarrangements innerhalb der Modulstruktur und eine Veränderung von Modulinhalten, die interkulturelle Themen und Qualifizierungsmaßnahmen nachhaltig in der Lehrerbildung etablieren und vernetzen. Die digitalen LehrLernmaterialien sollen in großen Teilen durch die Studierenden entwickelt werden und als Modell auch für andere Hochschulen sowie die Lehrerweiterbildung dienen.
2. Zielgruppen
Zielgruppen von EICO sind Lehramtsstudierende und DozentInnen der Bildungs- und Politikwissenschaft sowie an Weiterbildung interessierte LehrerInnen.
3. Konzeptioneller Hintergrund
Da in der Migrationsgesellschaft die Schule ein zentraler Agent der Integration darstellt, aber die Ausgestaltung einer entsprechenden Lehrerausbildung undefiniert bleibt, ist die Analyse potentieller interkultureller Lerngelegenheiten an der TU durch eine Inhaltsanalyse von Curricula und Lehrmaterialien (1) die erste Grundlage der Lehr-Lern-Arrangements. Kulturelle Kompetenz wird durch Erfahrung und Reflexion interkultureller Interaktionen entwickelt. Bennett (1993) beschreibt diesen Prozess als Entwicklung von ethnozentrischen zu ethnorelativen Einstellungen, während dessen die Sensibilität, interkulturelle Situationen als solche zu erkennen, und die Bereitschaft, kulturelle Unterschiede anzuerkennen, wachsen. Inwieweit Studierende ihre eigenen Wahrnehmungen und Einstellungen als kulturgebunden erkennen, ist u.a. Gegenstand der Deutungsmusteranalyse Studierender (2). Zu den Anforderungen einer interkulturell kompetenten Lehrperson zählt nicht nur der eigene reflexive Umgang mit Fremdheit, sondern auch das Wissen um bedeutsame kulturelle Einflüsse auf das Denken, Handeln und Fühlen der SchülerInnen. Die Lerngruppenanalyse (3) ist damit die dritte Grundlage des Lernarrangements. Die Vorbereitung der Lehramtsstudierenden in den Lehr-Lern-Arrangements findet unter dem Blickwinkel didaktisch-methodischer Implikationen für die professionsorientierte Entwicklung einer Lehrpersönlichkeit statt. Dabei wird Medienbildung als essentielles Kernelement zum Aufbau von situativem und reflektiertem Orientierungs- und Handlungswissen und für dessen reflektierten Umgang und Einsatz angesehen (Schiefner-Rohs, 2012). Auch hier ist die Arbeit an Einstellungen von (angehenden) Lehrkräften essentiell, um digitalen Medien unter Aspekten von Professionalisierung mehr Raum zu geben und die Potenziale und Grenzen für Lehr-Lernprozesse in Schule und Unterricht zu ergründen.
FÖRDERPHASE 1 PROJEKTLEITUNG |
WEITERE PROJEKTBETEILIGTE JProf. Dr. Matthias Busch Lukas Sommer |