Architekturtheoretiker für Arbeit über Olympische Basketballhalle in München ausgezeichnet

Architekturtheoretiker für Arbeit ausgezeichnet

Für seinen Posterbeitrag „A Westphalian Ufo - The 1972 Olympische Basketballhalle as a stage“ ist Architekturtheoretiker Mathias Horstmann bei der Konferenz der International Council on Monuments and Sites (ICOMOS) in München ausgezeichnet worden. Horstmann hat sich mit der Sporthalle befasst, in der die Basketballturniere während der Olympischen Spiele in München 1972 ausgetragen worden sind. Sein Poster war auch Teil der Ausstellung „Olympic Follies“, die parallel zur Tagung stattfand und eher unbekannte Olympiabauten in den Blick genommen hat.

Horstmann geht in seinem Beitrag auf die Geschichten ein, die sich in dem Gebäude ereignet haben und die mit dem Bau verbunden sind, wie etwa das dramatische Finale um die olympische Goldmedaille im Basketball zwischen den USA und der UdSSR. Durch eine ungerechtfertigte Verlängerung erzielte das Team der UdSSR in sprichwörtlich letzter Sekunde den Sieg. In Zeiten des kalten Kriegs ist ein solches Finale gewissermaßen ein Stellvertreterkrieg im Sport. Die US-amerikanische Mannschaft verweigert bis heute die Silbermedaille. In ihrer Heimat ist es immer noch ein stark diskutiertes Thema.
1974 ist in der Halle der bekannte Science-Fiction-Film „Rollerball“ gedreht worden. Dazu wurde extra eine Arena beziehungsweise Radrennbahn eingebaut, die als Kampfbahn für eine Art von Gladiatoren diente. In den 1980er Jahren sorgte dieser Gebäudetyp, der in Fachkreisen auch Rundsporthalle oder Rundturnhalle genannt wird, wegen Asbestgefahr für Schlagzeilen.
In Deutschland und Österreich finden sich über 30 Hallen gleichen Bautyps. Erst vor kurzem wurde eine solche in Landau abgerissen. In der Region finden sich etwa in Mutterstadt, Alzey oder Bingen am Rhein solche Gebäude. Allerdings besitzt die Halle in München einen größeren Durchmesser. Derzeit spielt dort die Basketball-Mannschaft des FC Bayern München.

1974 wurde sie zu Ehren des kurz nach der Olympiade Sportfunktionärs in „Rudi Sedlmayer Sporthalle“ umbenannt. 2011 wurde der Name an den Automobilkonzern Audi verkauft. Die Halle heißt nun Audi Dome. Hiermit zeigt sich die Kommerzialisierung im Sport, wie Horstmann erläutert: „Dort regiert das Geld, wie es im Film Rollerball bereits 1974 thematisiert wurde.“ Das zeige sich sozusagen auch grafisch und an den Logos: Die fünf olympischen Ringe werden zu den vier Ringen des Audi Logos.

Die Halle, in Westfalen von dem Architekturbüro Georg Flinkerbusch in Hagen und der Firma Dörken & Fröhlich in Gevelsberg entwickelt erinnert in ihrer Form stark an ein Ufo und ist eine Bühne für viele Geschichten, was zu dem Titel: „A Westphalian UFO - The 1972 Olympische Baskettballhalle as a stage“ führt.
Die Posterausstellung „Olympic Follies“ fand Anfang November im Rahmen der ICOMOS-Tagung statt, die unter dem Motto „Das moderne Erbe der Olympischen Spiele. Historische Sportstätten zwischen Konservierung und Konversion" stand. Organisiert wurde sie von der Professur für Neuere Baudenkmalpflege und dem Lehrstuhl für Restaurierung, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaft der TU München.


Architekturtheoretiker für Arbeit ausgezeichnet

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