Für Forschung begeistern: Wissenschaftsfestival Science-Fair ausgezeichnet
Schülerinnen und Schüler für Forschung begeistern: Das ist die Idee hinter dem 2014 ins Leben gerufene Wissenschaftsfestival Science-Fair. Nun ist das Kooperationsprojekt des Landauer Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) und der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) für seinen Ansatz mit dem Rotary Schulförderpreis ausgezeichnet worden. Verliehen wurde der Preis durch den Rotary-Club Heidelberg-Schloss im Rahmen der 9. Auflage des Festivals, das am 17. Mai an der RPTU in Landau stattgefunden hat.
Das Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro erhielt das Wissenschaftsfestival aufgrund des breiten Science-Fair-Projektangebots in Zusammenarbeit mit vielfältigen Partnerschaften und Kooperationen, durch die Einbettung des Science-Fair-Projekts in bereits existierende Arbeitsgruppen und durch das große Engagement im MINT-Bereich, so die Begründung der Preisverleiher. „Mit der Auszeichnung wird der immens hohe Stellenwert und die große Wertschätzung für diese schülerzentrierte Wissenschaftsoffensive weit über Landau hinaus anerkannt,“ freuen sich Festival-Initiator Ök Gel, Studiendirektor und Mitglied der Schulleitung am OHG in Landau und Dr. Patrick Löffler, geschäftsführender Beauftragter des Zentrums für Lehrerbildung an der RPTU in Landau. Beide haben das Festival vor sechs Jahren an den Campus Landau geholt und das Festival für interessierte Schulen geöffnet: mit großem Erfolg.
Der Wettbewerb motiviert Schülerinnen und Schüler, sich außerhalb des Unterrichts mit eigenen Projekten die verschiedensten Themen wissenschaftlich zu erarbeiten. Bei der diesjährigen Science-Fair zeigten über 110 Schülerinnen und Schüler aus 13 Schulen, wie faszinierend Wissenschaft sein kann. „Die Schulen aus der Region um Landau und darüber hinaus – von Pirmasens bis Worms – haben ihre Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu uns an die RPTU in Landau geschickt, um zu zeigen, was alles möglich ist, wenn junge Menschen ihren Interessen folgen dürfen“, unterstreicht Löffler.
Knapp 50 Projekte, die die Schülerinnen und Schüler am vergangenen Mittwoch präsentierten, beeindruckten nicht nur die Jury, sondern auch den Schirmherren Professor Dr. Michael Buback: „Bei Science-Fair verblüfft es mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich sehe, dass Schülerinnen und Schüler wirklich forschen – ich sehe Hypothesen und Experimente und erkenne die Prinzipien meiner eigenen Arbeit als Professor. Science-Fair ist zurecht ein Wissenschaftsfestival!“ Angesichts der Vielzahl von spannenden, kreativen Projekten und der Leistungsbereitschaft der Teilnehmenden war es für die 42-köpfige Jury aus Wissenschaft, Schule und Wirtschaft keine einfache Aufgabe, die Gewinner zu ermitteln.
Von Strom aus Lebensmittelresten bis Demenz
Ein Schuljahr lang hatten die Projektgruppen außerhalb des Unterrichts an den Themen in den Bereichen „Mensch & Gesellschaft“ sowie „Natur & Technik“ gearbeitet. Am Abend vergangenen Mittwoch standen die Siegerteams fest: In der Kategorie „Natur und Technik“ siegte in der Mittelstufe das Projekt „Verpackungen ohne Müll – Wir sehen grün statt rot“ des Duos Xenia Schirschikow und Lilly Fuhrmann von der IGS Rülzheim. In der Oberstufe überzeugte das Projekt „Neues Leben für die Polaroid-Polar Pi“ von Anton Wilhelmi und NilsKuhn. Den beiden Nachwuchsforschern vom Pamina-Gymnasium Herxheim ist es gelungen, eine alte, defekte Polaroid-Kamera mittels Raspberry-Pi so zu programmieren, dass sie Polaroid Bilder auf einen Kassenbon druckt und dazu einen QR-Code erstellt.
In der Kategorie „Mensch und Gesellschaft“ ging der Mittelstufen-Preis an Linn Hasselwander, Aerin Paul, Leo Klempt und Cornelius Koch vom Otto-Hahn-Gymnasium in Landau. Die Jury lobte die Wissenschaftlichkeit, die Einbeziehung wissenschaftlicher Gütekriterien und die Aktualität des Projektes. Mit ihrem Projekt „Bstbuchuean-Suppe“ (Buchstabensuppe) untersuchten die vier Teilnehmer die Lesefähigkeit von Texten bei unterschiedlicher Anordnung der Wörter. In der Oberstufe sicherten sich Fabian Bohle, Emily Schaffranek und Sophia Siener vom Otto-Hahn-Gymnasium Landau mit „politSPHERE“ den ersten Platz. Ihnen ist es gelungen, ein Polit-Barometer zu erstellen und zu programmieren, das die Ergebnisse dreidimensional darstellt. Auch der Zuschauerpreis ging an das Otto-Hahn-Gymnasium. Mit „Sapere Aude: Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ stellten Johanna Kammer und Olivia Cwielong heraus, wie schnell sich Menschen von vorgegebenen Meinungen blenden lassen und diese unreflektiert übernehmen.
Durch den Tag führte Miriam Bellaire, die seit der ersten Stunde Mitglied der Science-Fair-Planungsgruppe ist. Durch Science-Fair motiviert, studiert sie an der Universität in Landau gymnasiales Lehramt und steht unmittelbar vor ihrem Abschluss. Das Wissenschaftsfestival eröffneten Schülerinnen der IGS Kandel mit einem Schauspiel unter der Leitung von Almuth Fink-Rödel. Mit einem kreativen Puppen- und Wortspiel zeigten sie, passend zum diesjährigen Science-Fair-Motto („Kreativität“), dass Kreativität ein wichtiges Fundament der Wissenschaft ist.
Neu in diesem Jahr war, dass erstmals auch französische Schülerinnen und Schüler bei Science-Fair beteiligt waren – aufgrund von Prüfungsterminen zwar nicht persönlich, sondern vertreten durch den Lehrer und Historiker Dr. Gregor Mathias. In der von ihm mitgebrachten Wanderausstellung konnten Zeichnungen zeitgenössischer Architektur von Schülern des Fachs Bildende Kunst aus dem Europagymnasium Robert Schuman in Haguenau bewundert werden.
Auch ein Tag für Lehramtsstudierende
Im Fokus der Science-Fair standen die Schülerinnen und Schüler mit ihren wissenschaftlichen Projekten. Doch auch Lehramtsstudierende waren aktiv. Viele haben die Gelegenheit genutzt, um im Rahmen der Profilierung des Studiums bildungswissenschaftliche Fragestellungen zu untersuchen. In selbst entwickelten Fragebögen haben sie die Schülerinnen und Schüler interviewt und können sich für die schriftliche Ausarbeitung Leistungspunkte im Fach Bildungswissenschaften anrechnen lassen.
Über die RPTU
Seit 1. Januar 2023 bilden die Technische Universität Kaiserslautern und die Universität in Landau zusammen die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau. Mit rund 19.000 Studierenden und mehr als 300 Professorinnen und Professoren ist die RPTU die zweitgrößte akademische Einrichtung des Landes. Als Ort internationaler Spitzenforschung und akademische Talentschmiede der Wirtschaft und Wissenschaft bietet die RPTU exzellente Studien- und Forschungsbedingungen sowie ein weltoffenes Umfeld. Die RPTU ist zudem Innovations- und Transferpartner für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wer an der RPTU studiert, lernt, forscht oder arbeitet, ist Teil einer lebendigen Universitätsgemeinschaft und gestaltet die Welt von morgen.
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