Für herausragende Abschlussarbeiten im Chemie-Studium: Steinhofer-Preis verliehen

Mit dem Steinhofer-Preis geehrt wurden (v.l.n.r.): Isabel Carolin Cardoso Barbosa, Marcel Lechner, Sarah Lukas, Tarik Begic, Marisa Franziska Jakobs und Nane Scheidt. Bei der Verleihung zugegen waren zudem (Reihe dahinter, v.l.n.r.): Prof. Dr. Elke Richling, Prof. Dr. Werner Thiel (Vizepräsident für Forschung und Technologie), Prof. Dr. Dr. Gereon Niedner-Schatteburg, Prof. Dr. Antonio Pierik (Dekan des Fachbereichs Chemie), Dr. Reiner Geier (BASF), Prof. Dr. Beatriz Roldán Cuenya (Gast/ Festvortrag – Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin), Prof. Dr. Georg Manolikakes und Prof. Dr. Wolfgang Kleist. Foto: RPTU/view
Mit dem Steinhofer-Preis geehrt wurden (v.l.n.r.): Isabel Carolin Cardoso Barbosa, Marcel Lechner, Sarah Lukas, Tarik Begic, Marisa Franziska Jakobs und Nane Scheidt. Bei der Verleihung zugegen waren zudem (Reihe dahinter, v.l.n.r.): Prof. Dr. Elke Richling, Prof. Dr. Werner Thiel (Vizepräsident für Forschung und Technologie), Prof. Dr. Dr. Gereon Niedner-Schatteburg, Prof. Dr. Antonio Pierik (Dekan des Fachbereichs Chemie), Dr. Reiner Geier (BASF), Prof. Dr. Beatriz Roldán Cuenya (Gast/ Festvortrag – Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin), Prof. Dr. Georg Manolikakes und Prof. Dr. Wolfgang Kleist. Foto: RPTU/view

Für ihre besonderen Leistungen im Chemie-Studium sind sechs Studierende der Jahrgänge 2021 und 2022 mit dem Steinhofer-Preis geehrt worden. Der Fachbereich Chemie an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) vergibt die Auszeichnung regelmäßig im Rahmen seiner akademischen Jahresfeier. Die Professor Dr. Drs. h.c. Adolf Steinhofer-Stiftung gehört zu den größten Stiftungen an der RPTU in Kaiserslautern und wurde 1990 von dem ehemaligen Forschungsleiter der BASF gegründet.

Die Preisträgerinnen und Preisträger haben an der RPTU in Kaiserslautern Chemie studiert und im Fachbereich Chemie für ihre Masterarbeiten geforscht. Die Namen und die Themen im Überblick:

Isabel Carolin Cardoso Barbosa (2021): Sie hat sich mit Magnetfeldmessungen an chemischen Komplexen mithilfe von Farbzentren in Diamanten beschäftigt. Nach einer Temperaturerhöhung haben die besonderen Eigenschaften der Komplexe eine Magnetfeldänderung herbeigeführt, die sie mit den Farbzentren als Quantensensoren quantifizieren konnte.

Sarah Lukas (2021): Der Verzehr von rotem Fleisch und die damit verbundene Aufnahme von Häm-Eisen sind mit der Entstehung von Darmkrebs verknüpft. Die Rolle von Häm-Eisen in der Darmkrebsentstehung sowie die zugrundeliegenden Mechanismen sind daher von großer Bedeutung und Gegenstand aktueller Forschung. In ihrer Masterarbeit hat sie sich deshalb mit der Charakterisierung von oxidativem Stress und Lipidperoxidation durch Häm-Eisen in humanen Darmepithelzellen beschäftigt.

Marcel Lechner (2021): In der Masterarbeit hat er 195Pt NMR chemische Verschiebungen kleiner Platinkomplexe mit dem DIRAC Programmpaket auf Dichtefunktionalniveau relativistisch mit dem Barysz-Sadlej-Snijders-Ansatz berechnet. Dabei erfolgte eine Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher Austausch-Korrelationsfunktionale sowie ein Vergleich mit experimentellen Werten.

Tarik Begic (2022): Er hat sich mit dem Enzym Lysin 2,3-Aminomutase aus dem Bakterium Clostridium subterminale beschäftigt. Dieser Biokatalysator ist mit Hilfe von einem Eisen-Schwefel-Zentrum und Vitamin B6 in der Lage, eine Aminogruppe der Aminosäure Lysin um ein Kohlenstoffatom zu verschieben. Das dabei entstehende β-Lysin konnte isoliert werden und in Zukunft womöglich als Baustein für bioabbaubare Kunststoffe verwendet werden.

Nane Scheidt (2022): Häm-Eisen aus rotem Fleisch kann unser Erbgut in Darmzellen schädigen und so die Entstehung von Darmkrebs begünstigen. Ein wichtiger Faktor bei der Erkennung von DNA-Schäden stellt das Protein Poly(ADP-Ribose)-Polymerase 1 (PARP-1) dar. Gegenstand ihrer Masterarbeit war daher die Frage, welche Rolle PARP-1 bei den toxischen Effekten von Häm-Eisen in humanen Darmzellen spielt.

Marisa Franziska Jakobs (2022): Zur Untersuchung der zinkbasierten Signalübertragung im Zentralen Nervensystem werden Zink-Fluoreszenzsensoren eingesetzt. Hierzu werden je nach Fragestellung unterschiedlich funktionalisierte Sensoren benötigt, wie beispielsweise Sensoren, die an Biomolekülen immobilisiert werden können, um sie vor Diffusionsprozessen zu schützen – und genau diese Darstellung eines immobilisierbaren Zink-Fluoreszenzsensor mittels sogenannter Click-Chemie war die Aufgabe ihrer Masterarbeit.

Die Preisverleihung fand im Rahmen der akademischen Jahresfeier Ende März statt, zu der der Fachbereich Chemie zusammen mit dem Vorstand der Steinhofer-Stiftung eingeladen hatte.

Der Dekan des Fachbereichs, Professor Dr. Antonio Pierik, eröffnete die Veranstaltung, an der 250 Personen teilgenommen haben, darunter 47 Absolventinnen und Absolventen. Unter den Gästen befanden sich zudem Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel (Stand März 23), die künftige Oberbürgermeisterin Beate Kimmel, Ursula Reinhardt (Tochter von Herrn Professor Dr. Drs. h.c. Adolf Steinhofer) und Dr. Reiner Geier BASF SE (Senior Vice President Corporate Development). Nach einer kurzen Präsentation über die Ereignisse des Fachbereichs in der jüngsten Vergangenheit wurden die anwesenden Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge Chemie, Wirtschaftschemie, Lehramt Chemie, Lebensmittelchemie und Toxikologie sowie die Promovierenden auf die Bühne gebeten.

Die Laudationes zum Steinhofer-Preis hielt Professor Dr. Antonio Pierik in seiner Rolle als geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Professor Dr. Drs. h.c. Adolf Steinhofer-Stiftung, gemeinsam mit Professor Dr. Dr. Gereon Niedner-Schatteburg. Im Anschluss daran stellten die Preisträgerinnen und Preisträger in Kurzvorträgen die wesentlichen Erkenntnisse und Ergebnisse ihrer Abschlussarbeiten vor und nahmen ihre Auszeichnungen entgegen.

Den Festvortrag hielt Professorin Dr. Beatriz Roldán Cuenya, Direktorin des Fritz-Haber-Instituts in Berlin. Sie sprach zum Thema „CO2 Re-utilization: From Climate Killer Gas to Fuel“. Dabei ging sie darauf ein, dass die Sorge um den Klimawandel ein wachsendes Interesse an der Entwicklung umweltfreundlicher Technologien für die Energieerzeugung und für die Wiederverwendung von CO2 in thermischen Katalyseanwendungen geweckt hat. Hierbei wird CO2 mit grünem H2 in Methanol und Kohlenwasserstoffen umgesetzt. Darüber hinaus bietet die elektrokatalytische Reduktion von CO2 zu wertschöpfenden Chemikalien und Kraftstoffen, eine zusätzliche Möglichkeit, erneuerbare Energie in chemischen Bindungen zu speichern. Der Schlüssel zum Erfolg dieser Technologien liegt in der Entwicklung effizienter, selektiver und stabiler Katalysatoren. Dies erfordert ein Verständnis ihrer Struktur, Oberflächenzusammensetzung und ihrer Reaktionsdynamik. Im Vortrag hat Professorin Cuenya moderne Mikroskopie-, Spektroskopie- und Beugungsmethoden beispielhaft vorgestellt, und damit Funktionsmechanismen von Nanokatalysatoren aufgedeckt.

 

Mit dem Steinhofer-Preis geehrt wurden (v.l.n.r.): Isabel Carolin Cardoso Barbosa, Marcel Lechner, Sarah Lukas, Tarik Begic, Marisa Franziska Jakobs und Nane Scheidt. Bei der Verleihung zugegen waren zudem (Reihe dahinter, v.l.n.r.): Prof. Dr. Elke Richling, Prof. Dr. Werner Thiel (Vizepräsident für Forschung und Technologie), Prof. Dr. Dr. Gereon Niedner-Schatteburg, Prof. Dr. Antonio Pierik (Dekan des Fachbereichs Chemie), Dr. Reiner Geier (BASF), Prof. Dr. Beatriz Roldán Cuenya (Gast/ Festvortrag – Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin), Prof. Dr. Georg Manolikakes und Prof. Dr. Wolfgang Kleist. Foto: RPTU/view
Mit dem Steinhofer-Preis geehrt wurden (v.l.n.r.): Isabel Carolin Cardoso Barbosa, Marcel Lechner, Sarah Lukas, Tarik Begic, Marisa Franziska Jakobs und Nane Scheidt. Bei der Verleihung zugegen waren zudem (Reihe dahinter, v.l.n.r.): Prof. Dr. Elke Richling, Prof. Dr. Werner Thiel (Vizepräsident für Forschung und Technologie), Prof. Dr. Dr. Gereon Niedner-Schatteburg, Prof. Dr. Antonio Pierik (Dekan des Fachbereichs Chemie), Dr. Reiner Geier (BASF), Prof. Dr. Beatriz Roldán Cuenya (Gast/ Festvortrag – Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin), Prof. Dr. Georg Manolikakes und Prof. Dr. Wolfgang Kleist. Foto: RPTU/view

Über die RPTU

Seit 1. Januar 2023 bilden die Technische Universität Kaiserslautern und die Universität in Landau zusammen die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau. Mit rund 19.000 Studierenden und mehr als 300 Professorinnen und Professoren ist die RPTU die zweitgrößte akademische Einrichtung des Landes. Als Ort internationaler Spitzenforschung und akademische Talentschmiede der Wirtschaft und Wissenschaft bietet die RPTU exzellente Studien- und Forschungsbedingungen sowie ein weltoffenes Umfeld. Die RPTU ist zudem Innovations- und Transferpartner für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wer an der RPTU studiert, lernt, forscht oder arbeitet, ist Teil einer lebendigen Universitätsgemeinschaft und gestaltet die Welt von morgen.

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