Gelungener Auftakt: „LeseAdler und SchreibFüchse“ fördert 60 Schülerinnen und Schüler in Pirmasens

Freuen sich über den gelungenen Projektstart: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Gabriele Schaumann (Co-Präsidentin der RPTU), Denis Clauer (Beigeordneter Stadt Pirmasens), Prof. Dr. Anja Wildemann (RPTU), Heike Stock (Ministerum für Bildung Rheinland-Pfalz), Songül Kavut (Chancenwerk e.V.), Dr. Barbara Rieger (Koordinatorin LeseAdler und SchreibFüchse), Tanja Eisel-Goll (Landgraf-Ludwig-Realschule plus), Murat Vural (Chancenwerk e.V.), Katja Lauth und Andrea Geßner (Robert Schuman-Grundschule). Foto: RPTU, Institut für Bildung im Kindes- und Jugendalter

Etwa 6,2 Millionen Menschen in Deutschland können nicht ausreichend lesen und schreiben – so bringen es Studien auf den Punkt. Ohne diese Grundfertigkeiten ist der Zugang zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe erschwert. Schulen alleine können diese Lücke nicht mehr schließen, externe Förderangebote sind gefragt. Wie das Projekt „LeseAdler und SchreibFüchse“, umgesetzt von der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau in Kooperation mit der gemeinnützigen Stiftung Chancenwerk e.V. Aktuell profitieren 60 Schülerinnen und Schüler an zwei Pirmasenser Schulen von der kostenlosen Lese- und Schreibförderung.

Bereits seit letzten Herbst ist das Projekt an der Robert-Schuman-Grundschule Pirmasens und der Landgraf-Ludwig-Realschule plus in Pirmasens als nachmittägliches Förderangebot außerhalb des Regelunterrichts verortet. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sind in insgesamt 14 Fördergruppen eingeteilt. In diesen Kleingruppen erhalten sie einmal wöchentlich Unterstützung im Lesen und Schreiben. Der Fokus liegt auf den Klassenstufen 3 bis 6, also den Jahrgängen am Übergang von Grundschule und weiterführender Schule.

Schutzräume fürs Lernen schaffen

Was das Projekt auszeichnet: Im Vordergrund stehen die individuellen Bedarfe der Teilnehmenden. Leistungsdruck in Form von Noten oder anderen Nachweisen gibt es nicht. In solchen geschützten Räumen gelingt es, nachhaltige Erfolge zu erzielen und Freude am Lernen zu wecken.

Als Förderkräfte engagieren sich Lehramtsstudierende der RPTU. Für diese Tätigkeit qualifizieren sich die Studierenden in einem parallel zum Förderunterricht stattfinden bildungswissenschaftlichen Seminar an der Universität. Im Rahmen der Lehrveranstaltung setzen sie sich unter anderem damit auseinander, wie sie den Lese- und Rechtschreibunterricht inhaltlich und methodisch zielführend sowie motivierend gestalten können.

Ein Einsatz, der sich auszahlt: „Im Verlauf der mehrwöchigen Förderung sammeln unsere Studierenden wertvolle Praxiserfahrung. Im Seminar geben wir ihnen die hierfür nötige fachliche Qualifizierung mit auf den Weg und begleiten sie in ihrer Tätigkeit. Insbesondere, wenn es darum geht, Erfahrungen aus den Fördergruppen zu reflektieren und mit theoretischem Wissen zu verzahnen, sagt Dr. Barbara Rieger, Projektkoordinatorin, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der RPTU und Mitarbeiterin von Chancenwerk e.V.

Förderangebot ist ein Gewinn für alle

Bei der Auftaktveranstaltung zum Projekt, die Mitte März die Beteiligten in Pirmasens zusammenbrachte, zeigte sich: Alle profitieren von „LeseAdler und SchreibFüchse“. Im Mittelpunkt stehen die Bildungschancen von Kindern und Heranwachsenden sowie die Professionalisierung von angehenden Lehrkräften.

Den Wert für die Universität unterstrich Professorin Dr. Gabriele E. Schaumann, Co-Präsidentin der RPTU: „Der Austausch und die Vernetzung mit Schulen in der Region ist für uns in doppelter Hinsicht wichtig. Mit Vorzeigeprojekten wie diesen erhöhen wir den Anteil der praktischen Ausbildung unserer angehenden Lehrkräfte. Zugleich erhalten wir aus den Fördergruppen wertvolle Impulse für unsere Forschung zur Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung, die den Schulen und der Gesellschaft insgesamt zugutekommt.“

Heike Stock von der Obersten Schulaufsicht des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Bildung befürwortete das Miteinander von universitärer Lehrkräftebildung und Schulen. Es sei beachtlich, dass durch das Projekt und das damit verbundene Engagement der Lehramtsstudierenden rund 60 Schülerinnen und Schüler individuell in ihrer Lese- und Rechtschreibentwicklung gefördert werden können.

Auch für die Schulen ist das Förderangebot ein Gewinn. Tanja Eisel-Goll, Konrektorin der Landgraf-Ludwig-Realschule plus, sprach etwa von einem „Geschenk für die Kinder“. Die langfristige Förderung habe eine ganz andere Qualität als Block-Veranstaltungen. Nur so könne echter Beziehungsaufbau zwischen Förderschülern und Förderkräften stattfinden.

Die Grundidee zu „LeseAdler und SchreibFüchse“ stammt von Chancenwerk e.V. Die gemeinnützige Stiftung, die sich seit zwei Jahrzehnten für Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungssystem einsetzt, realisiert das Förderangebot bereits seit über drei Jahren an Schulen in Duisburg. Der Transfer in die Südwestpfalz ist nun in Kooperation mit der RPTU und dank großzügiger Spenden der Stiftung Accanto und der BildungsChancen gGmbH gelungen.

So soll das Förderangebot in Pirmasens auch weiterhin bestehen. Der Zuspruch der Studierenden ist vorhanden, die Seminarplätze fürs kommende Sommersemester füllen sich. „Grundsätzlich ist eine Realisierung auch an anderen Schulen denkbar“, ergänzt Professorin Anja Wildemann, die an der RPTU im Arbeitsbereich Grundschulpädagogik mit Schwerpunkt Sprachbildung forscht. „Die Umsetzung in Pirmasens zeigt, was es dafür braucht: Starke Partner an unserer Seite sowie ein unterstützendes und offenes Umfeld an den Schulen.“

 

Fragen beantworten:

Dr. Barbara Rieger
Fachbereich Erziehungswissenschaften, RPTU in Landau

T: 06341 280 34259
E: barbara.rieger[at]rptu.de
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Prof. Dr. Anja Wildemann
Fachbereich Erziehungswissenschaften, RPTU in Landau

T: 06341 280 34136
E: anja.wildemann[at]rptu.de

Freuen sich über den gelungenen Projektstart: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Gabriele Schaumann (Co-Präsidentin der RPTU), Denis Clauer (Beigeordneter Stadt Pirmasens), Prof. Dr. Anja Wildemann (RPTU), Heike Stock (Ministerum für Bildung Rheinland-Pfalz), Songül Kavut (Chancenwerk e.V.), Dr. Barbara Rieger (Koordinatorin LeseAdler und SchreibFüchse), Tanja Eisel-Goll (Landgraf-Ludwig-Realschule plus), Murat Vural (Chancenwerk e.V.), Katja Lauth und Andrea Geßner (Robert Schuman-Grundschule). Foto: RPTU, Institut für Bildung im Kindes- und Jugendalter

Über die RPTU

Seit 1. Januar 2023 bilden die Technische Universität Kaiserslautern und die Universität in Landau zusammen die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau. Mit rund 19.000 Studierenden und mehr als 300 Professorinnen und Professoren ist die RPTU die zweitgrößte akademische Einrichtung des Landes. Als Ort internationaler Spitzenforschung und akademische Talentschmiede der Wirtschaft und Wissenschaft bietet die RPTU exzellente Studien- und Forschungsbedingungen sowie ein weltoffenes Umfeld. Die RPTU ist zudem Innovations- und Transferpartner für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wer an der RPTU studiert, lernt, forscht oder arbeitet, ist Teil einer lebendigen Universitätsgemeinschaft und gestaltet die Welt von morgen.

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