Landauer Know-how beim ARD-Themen-Event #unserWasser
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat Deutschland dramatisch an Wasser verloren. Wie steht es um die Zukunft des Wassers? Dem lebensspendenden Nass und unserem Umgang damit widmet sich die ARD ab heute mit dem Themen-Event #unserWasser. Der Landauer Grundwasserökologe PD Dr. Hans Jürgen Hahn ist einer der Experten, die das Projekt mit ihrem Fachwissen unterstützen. Seit vielen Jahren erforscht er den unterirdischen Lebensraum Grundwasser – unsere wichtigste Trinkwasserressource – und die Auswirkung der zunehmenden Trockenheit auf dessen Bewohner.
Die ARD-Aktion #unserWasser umfasst einen Thementag mit zahlreichen Beiträgen, eine Mitmach-Aktion, an der sich Bürgerinnen und Bürger mit Informationen darüber, wo Bäche und Teiche verschwinden, wissenschaftlich einbringen können und ein Forschungsprojekt – umgesetzt von Hans Jürgen Hahn. Eine der drängenden Fragen angesichts der klimabedingt zunehmenden Trockenheit: Wie viel Wasser haben wir in Deutschland und wie viel verbrauchen wir? Bei der Trinkwasserversorgung wissen wir, wie viel Grundwasser entnommen wird, aber nicht, was Landwirtschaft oder Industrie verbrauchen, verdeutlicht Hahn in der Thementag-Doku „Bis zum letzten Tropfen“, die einen alarmierenden Blick auf den Rückgang der Wasserressource wirft. Weiter unterstreicht Hahn in dem Beitrag, wie wichtig es ist, verlässliche Wasserbilanzen zu erstellen. Denn aktuell weiß niemand, wie viel Wasser – mit Blick auf den Klimawandel – in Zukunft gebraucht wird und wie viel überhaupt noch verfügbar sein wird. Zu sehen ist die Doku heute um 21.45 Uhr im Ersten und ab sofort in der Mediathek.
In seinem Forschungsprojekt für die ARD-Aktion #unserWasser untersucht Hans Jürgen Hahn die sichtbaren Folgen von Klimawandel und der landwirtschaftlichen Bewässerung durch die Nutzung von Grundwasser. „Der Klimawandel führt in vielen Teilen Deutschland zu sinkenden Grundwasserneubildungsraten“, bekräftigt Hahn. Gleichzeitig steigen die Grundwasserentnahmen. „Dadurch sinken die Grundwasserstände, und der Landschaftswasserhaushalt verändert sich“. Die Folge: Bäche und Teiche trocken zunehmend zumindest teilweise aus, Quellen versiegen und Wälder sterben ab. Gleichzeitig muss die Landwirtschaft aufgrund der zunehmenden Trockenheit mehr bewässern. „Wir beobachten aktuell die stärkste Zunahme beim Grundwasserverbrauch bei der Beregnungslandwirtschaft“, so Hahn. Mit der Studie wollen Hahn und sein Team Antworten auf die Frage liefern, welchen Einfluss der Klimawandel auf den Landschaftswasserhaushalt in Deutschland hat. Außerdem sollen die Zusammenhänge zwischen beregneten Flächen, deren Wasserbedarf und den bewilligten Wassermengen ermittelt werden. Ergebnisse sollen Ende Juni vorliegen.
„Die zunehmende Wasserknappheit ist ein ernstzunehmendes Problem und geht uns alle an“, macht Hans Jürgen Hahn klar. Für eine belastbare Einschätzung sind umfassende Daten nötig, wo überall unser Wasser verschwindet. Die Crowd-Science-Aktion im Rahmen von #unserWasser lädt Groß und Klein ein, bei der Erfassung der Daten und Dokumentation mitzuwirken. Dank dieser großflächigen Erhebung soll zum ersten Mal ein Gewässer-Gesamtbild entstehen. Die Daten werden Hahn und sein Team auswerten. Je mehr mitmachen, desto genauer wird das Bild. „Ein flächiges Bild, wie sich in Deutschland Trockenheit darstellt, hat es bisher noch nicht gegeben“, so Hahn. In den kommenden Wochen können Daten ganz einfach über das Formular gemeldet werden.
Weitere Infos:
Mehr Informationen zum ARD-Thementag #unserWasser unter gibt es auf der Projekt-Website.
#unserWasser-Beiträge mit PD Dr. Hans Jürgen Hahn:
Die Doku „Bis zum letzten Tropfen“
Die Doku „Durst – wenn unser Wasser verschwindet“
Fragen beantwortet:
iES - Institut für Umweltwissenschaften
AG Molekulare Ökologie
PD Dr. Hans Jürgen Hahn
E-Mail: hjhahn[at]uni-landau.de
Pressestelle Campus Landau
Kerstin Theilmann
Tel.: 06341 280-32219
E-Mail: kerstin.theilmann[at]uni-landau.de
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