Mitmachausstellung für das Museum Viernheim: Elektrizität in all ihren Facetten

Foto: RPTU/Karin Hiller
Foto: RPTU/Karin Hiller

Helena Hoffmann (23) und Jaqueline Zöller (24) studieren beide Sonderpädagogik an der Universität in Landau in der Fachkombination Mathematik und Wirtschaft & Arbeit. Da sie gerne „werkeln“ und es spannend finden, Wissen auf praktischem Weg zu vermitteln, haben sie zudem das Fach Techniklehre als Schwerpunkt gewählt. „Wir beschäftigen uns im Studium viel mit Didaktik. Dabei stellt sich einem immer wieder die Frage: Wie bekomme ich bestimmte Themen so vermittelt, dass Kinder mit ihren verschiedenen Möglichkeiten Dinge begreifen können? Mit praktischen Tätigkeiten kann man Wissen sehr gut individuell vermitteln. Das passt einfach auch gut zu Sonderpädagogik“, erklären die zwei Studentinnen.

Eine Kooperation zwischen der Universität in Landau und dem Museum Viernheim
Das Projekt der Mitmachausstellung entstand durch eine Kooperationsanfrage des Museums Viernheim anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Anschlusses der Stadt an das Stromnetz. Für diese Ausstellung suchte das Museum interessierte Studierende, die sich der Herausforderung annehmen, eine eigene Ausstellung zu kreieren. „Ich habe für die didaktischen Übung Werkstoffe hier an der Uni einen Stromfühler gebaut und dazu eine Handlungsanweisung für Schüler erstellt,“ erzählt Jacqueline Zöller. Über ihre Übungsleiterin kam der Kontakt zu Andreas Hauter-Frey. Der wissenschaftliche Mitarbeiter, der an der Uni didaktische Übungen zur Energie- und Informationstechnik leitet, bot Zöller an, ein Tutorium zu leiten, um die Ausstellung zu erarbeiten. Durch das Tutorium bildete sich ein sechsköpfiges Team, bestehend aus den zwei Leiterinnen Hoffmann und Zöller und vier interessierten Studierenden: Dominik Jost, Kira Hartmann, Lea Heußer und Paul Knauf. Gemeinsam haben sie sechs Monate gebaut, recherchiert und gelernt. 

„Spannung, Strom & Spiel – Eine Reise in die Welt der Elektronen“
Das Ergebnis ist eine Mitmachausstellung rund um das Thema Elektrizität mit dem Motto „Spannung, Strom & Spiel – Eine Reise in die Welt der Elektronen“. Eröffnet wurde die Ausstellung am 15. Oktober 2022. Bis einschließlich 30. April 2023 lädt sie Experimentierbegeisterte ins Museum Viernheim (Berliner Ring 28) ein, um mehr über das Thema Energie zu lernen.

„Die Eröffnung war ein voller Erfolg! Man konnte sehen, wie begeistert das Publikum von der Ausstellung war und wie viel Spaß alle an den verschiedenen Stationen hatten“, freuen sich die beiden Studentinnen Zöller und Hoffmann. „Die Ausstellung ist für Familien geplant und der Schwerpunkt liegt schon auf einer ansprechenden Darstellung für Kinder, aber wir haben es offen gestaltet für alle Altersklassen“, erklärt Hoffmann. Der Eintritt der Ausstellung ist kostenlos und Schulklassen werden bei einem Besuch von einer fachkundigen Betreuerin begleitet. Für den Besuch sollte man ungefähr 1,5 Stunden einplanen.

Verschiedenste Stationen rund um das Thema Strom
Die Ausstellung ist aufgeteilt in verschiedene Stationen, die alle von den Studierenden angefertigt wurden. Es wurde „gelernt, geleimt, gehämmert, gelötet und mit dem 3-D-Drucker gedruckt“, beschreiben Hoffmann und Zöller den Arbeitsprozess. Vieles davon haben sie sich in der Vorbereitungszeit selbst angeeignet. Betritt man das Museum, beginnt man mit dem Bauen eines eigenen Stromfühlers, der mit einer einfachen Anleitung hergestellt werden kann. Dieser dient dazu, an den verschiedenen Stationen die Leitfähigkeit messen zu können und kann am Ende als Erinnerungsstück mit nach Hause genommen werden. Die Stationen sind unterschiedlich und vielfältig aufgebaut. Es gibt Rate-Stationen wie „Fühlkisten“ mit unterschiedlichen Materialien, die auf ihre elektrische Leitfähigkeit hin überprüft werden müssen oder „Elektrizitätsmemory“, bei dem die gelernten Inhalte aus der Ausstellung in einem Frage-Antwort-Spiel oder durch einfache Bild-zu-Bild-Zuordnungen geprüft werden. Darüber hinaus soll bei einer weiteren Station der Stromverbrauch von alltäglichen Geräten geschätzt werden, um auch ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie viel Strom täglich verbraucht wird. Eine weitere Station ähnelt dem Kinderspiel „Dr. Bibber“, bei dem es darum geht, einen „heißen Draht“ entlangzufahren, ohne ihn dabei zu berühren. Dies haben die Organisatorinnen in größerem Maßstab nachgebaut. Viele weitere Stationen laden dazu ein, um das Thema Strom kennenzulernen und Spaß zu haben.

Nachhaltigkeit bei der Stromgewinnung: Sonne, Wind & Wasser
 „Uns ist der Nachhaltigkeitsgedanke auch sehr wichtig“, bekräftigt Helena Hoffmann. Dieser Aspekt sei gar nicht vorgesehen als Teil der Ausstellung, aber die Studentinnen wollten ihn unbedingt mit einbringen - zum Beispiel durch das Schätzen des Stromverbrauchs, den Vergleich zwischen LED und Glühbirne, einer Demonstration der Kraft der Sonne, bei dem mit einem Solarpanel ein Handy geladen wird, aber auch durch ein kleines Wind- und Wasserkraftwerk als Beispiel einer umweltfreundlichen Energiequelle. Die Organisatorinnen legen Wert darauf, den Unterschied von erneuerbaren Energien zu fossilen Energiequellen hervorzuheben und Neugierde für das Thema Elektrizität zu schaffen. Das Ganze aber mit „unglaublich viel Spaß! Die Ausstellung enthält nicht nur einen Lernfaktor, sondern das selbstständige Ausprobieren macht auch einfach Freude“, betont Hoffmann. „Und wirklich jeder kann etwas Neues lernen. Egal ob Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder Großeltern“, schließt sich Zöller an. (Sara Pipaud)

Kontakt:
Campus Landau
Institut für naturwissenschaftliche Bildung
AG Physikdidaktik und Techniklehre
Andreas Hauter-Frey
E-Mail: freya[at]uni-landau.de

Foto: RPTU/Karin Hiller
Foto: RPTU/Karin Hiller

Über die RPTU

Seit 1. Januar 2023 bilden die Technische Universität Kaiserslautern und die Universität in Landau zusammen die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau. Mit rund 19.000 Studierenden und mehr als 300 Professorinnen und Professoren ist die RPTU die zweitgrößte akademische Einrichtung des Landes. Als Ort internationaler Spitzenforschung und akademische Talentschmiede der Wirtschaft und Wissenschaft bietet die RPTU exzellente Studien- und Forschungsbedingungen sowie ein weltoffenes Umfeld. Die RPTU ist zudem Innovations- und Transferpartner für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wer an der RPTU studiert, lernt, forscht oder arbeitet, ist Teil einer lebendigen Universitätsgemeinschaft und gestaltet die Welt von morgen.

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