Neue Studie prüft individuelle Unterschiede in der Wirksamkeit von Schmerzmedikament: Teilnehmer gesucht

Wer kennt sie nicht: Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Gelenkschmerzen. Schmerzlindernde Medikamente wirken nicht bei jedem gleich. Warum ist das so? Das will eine neue Studie herausfinden. Foto: iStock

 

Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen oder Rückenschmerzen – Millionen von Menschen leiden deutschlandweit unter Schmerzen, oftmals chronisch. In der routinemäßigen Anwendung von etablierten Schmerzmedikamenten beim Hausarzt oder in der Klinik zeigen sich oft erhebliche Unterschiede in der Schmerzlinderung sowie in der Art und Anzahl von Nebenwirkungen zwischen Patientinnen und Patienten. An der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) wird in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Essen derzeit eine klinische Studie mit dem Ziel durchgeführt, Vorhersagefaktoren für das unterschiedliche Ansprechen auf ein etabliertes Schmerzmedikament zu finden.

 

Ziel des Forschungsprojektes ist es, besser zu verstehen, warum manche Schmerzpatientinnen und -patienten durch medikamentöse Behandlung mehr Schmerzlinderung erfahren als andere. „Durch die Identifikation von persönlichen Merkmalen, die das unterschiedliche Ansprechen auf Schmerzmedikamente erklären, sollen Schmerztherapien optimiert werden“, erklärt Dr. Christopher Milde, leitender Schmerzforscher des Projekts. Möglich wäre das, indem beispielsweise besser bewertet werden kann, welche Personengruppen bevorzugt auf Schmerzmedikamente ansprechen oder wann sich bevorzugt eine nicht-medikamentöse Therapie anbietet. Die klinische Studie soll dazu beigetragen, Schmerztherapien individualisierter zu gestalten und somit Nebenwirkungen zu reduzieren. Auch soll sie dabei helfen, den individuellen Bedarf an Schmerzmedikamenten besser einschätzen zu können und somit insgesamt die Lebensqualität mit Schmerzen zu steigern.

 

„Bisherige Befundedeuten darauf hin, dass bestimmte persönliche Merkmale die Wirksamkeit von Schmerzmedikamenten beeinflussen“, so Milde. Hierzu zählen zum einen demographische Faktoren wie Alter oder Geschlecht, medizinische Vorerkrankungen und Vorerfahrungen mit Medikamenten sowie psychologische Faktoren, beispielsweise die eigene Stimmung oder Persönlichkeitseigenschaften. Außerdem konnte in vorangegangenen Studien gezeigt werden, dass Schmerzen von Person zu Person unterschiedlich wahrgenommen und bewertet werden und einen Risikofaktor für chronische Schmerzen darstellen. Diese Unterschiede werden in der Studie als weiterer Vorhersagefaktor untersucht.

 

Im Rahmen der Studie wird eine bereits geprüfte und in der Praxis oft angewendete schmerzlindernde Lidocain-Salbe verwendet. Die Studie wird im Psychophysiologischen Zentrallabor der RPTU in der Ostbahnstraße 10 in Landau durchgeführt. Mit den Probandinnen und Probanden wird dazu ein Termin vereinbart. Vorab erhalten die Teilnehmenden einen Online-Fragebogen. Insgesamt dauert die Studie zwei Stunden.

 

Für ihreTeilnahme an der Studie erhalten die Probandinnen und Probanden eine Aufwandsentschädigung von 50 Euro sowie auf Wunsch eine persönliche und direkte Rückmeldung zum individuellen Schmerzwahrnehmungsprofil. Gesucht werden Personen ohne diagnostiziertes Schmerzleiden im Alter von 18 bis 65 Jahren. Interessierte können sich ab sofort für eine Terminvereinbarung oder bei Rückfragen zur Teilnahme per Mail unter paia@projects.rptu.de beim Studien-Team melden.

Wer kennt sie nicht: Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Gelenkschmerzen. Schmerzlindernde Medikamente wirken nicht bei jedem gleich. Warum ist das so? Das will eine neue Studie herausfinden. Foto: iStock

Über die RPTU

Seit 1. Januar 2023 bilden die Technische Universität Kaiserslautern und die Universität in Landau zusammen die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau. Mit rund 19.000 Studierenden und mehr als 300 Professorinnen und Professoren ist die RPTU die zweitgrößte akademische Einrichtung des Landes. Als Ort internationaler Spitzenforschung und akademische Talentschmiede der Wirtschaft und Wissenschaft bietet die RPTU exzellente Studien- und Forschungsbedingungen sowie ein weltoffenes Umfeld. Die RPTU ist zudem Innovations- und Transferpartner für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wer an der RPTU studiert, lernt, forscht oder arbeitet, ist Teil einer lebendigen Universitätsgemeinschaft und gestaltet die Welt von morgen.

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