Projekt LATI gibt den Startschuss: Wissenschaft, Politik und Verwaltung arbeiten zusammen für eine nachhaltige Raumentwicklung in der Großregion
Der Verbund Universität der Großregion (UniGR) setzt mit dem neuen Projekt LATI – Forschungslabor für Territoriale Intelligenz einen entscheidenden Meilenstein in der grenzüberschreitenden Raumplanung. Gefördert durch das Interreg VI A Großregion-Programm und angesiedelt im Rahmen des Kompetenzzentrums UniGR-Center for Border Studies, wird das Projekt im April 2025 offiziell auf den Weg gebracht. Mit einem Gesamtbudget von fast 4,7 Millionen Euro wird LATI in den nächsten drei Jahren Städte, Gemeinden und Regionen in der Großregion dazu befähigen, nachhaltige Lösungen für gemeinsame Herausforderungen wie Anpassung an den Klimawandel, Nettonullflächenneuverbrauch oder verkehrsnahes Wohnen und Arbeiten zu entwickeln.
Der Verbund Universität der Großregion (UniGR) setzt mit dem neuen Projekt LATI – Forschungslabor für Territoriale Intelligenz – einen entscheidenden Meilenstein in der grenzüberschreitenden Raumplanung. Gefördert durch das Interreg VI A Großregion-Programm und angesiedelt im Rahmen des Kompetenzzentrums UniGR-Center for Border Studies, erfolgt in diesen Tage der offizielle Startschuss für das Vorhaben. Mit einem Gesamtbudget von fast 4,7 Millionen Euro wird LATI in den nächsten drei Jahren Städte, Gemeinden und Regionen in der Großregion dazu befähigen, nachhaltige Lösungen für gemeinsame Herausforderungen wie Anpassung an den Klimawandel, Nettonullflächenneuverbrauch oder verkehrsnahes Wohnen und Arbeiten zu entwickeln.
Die Großregion umfasst mehrere Teilregionen in vier Ländern und hat daher viele unterschiedliche Regeln und Traditionen in der Raumplanung. Trotz zahlreicher Bemühungen fehlt es bislang an einer kohärenten grenzüberschreitenden Raumplanung, die alle regionalen Besonderheiten berücksichtigt. Genau hier setzt LATI an, indem es den breiten Austausch von Wissen und Ideen fördert und Lösungen für Herausforderungen in konkreten Beispielen entwickelt. LATI vereint nicht nur die sechs Mitgliedsuniversitäten des Verbunds „Universität der Großregion“, sondern auch zahlreiche strategische Partner aus Politik und Verwaltung – ein echtes Science-Policy Interface. Damit wird ein starkes Netzwerk geschaffen, das den Dialog auf verschiedenen Ebenen ermöglicht.
Umfangreiches Maßnahmenpaket im Blick
Als Plattform für Lernen, Reflexion und den Austausch bewährter Praktiken setzt das Projekt neue Maßstäbe und treibt den Wandel von Städten, Gemeinden und Regionen in der Großregion voran. Der Fokus liegt dabei auf gegenseitigem Lernen und dem konkreten Testen von Politiken, Strategien und Praktiken. Durch die enge Zusammenarbeit von Forschenden, politischen Akteuren und Verwaltungsmitarbeitenden aus vier Ländern sollen maßgeschneiderte Werkzeuge für eine Raumplanung über Grenzen hinweg geschaffen werden. Die Rolle der Wissenschaft liegt dabei nicht nur in der klassischen Wissensvermittlung, sondern auch in der Moderation, dem Anstoßen und Mitgestalten in einem breit angelegten Lernprozess.
Auf der Projektagenda stehen zahlreiche Maßnahmen, um Herausforderungen wie z.B. unterschiedliche Planungskulturen, politische Rahmenbedingungen und Sprachbarrieren zu überwinden und langfristige praxisorientierte Lösungen zu entwickeln:
- Ein digitales Wissensportal zur Sammlung und Bereitstellung von Informationen
- Workshops und Planspiele zur Sensibilisierung und praktischen Einbindung von Bürger:innen und Expert:innen sowie zur Erprobung guter Praxisbeispiele in realen Kontexten
- Innovative Weiterbildungsangebote für Planungsakteure auf verschiedenen Ebenen
- Maßnahmen zur Optimierung der mehrsprachigen Zusammenarbeit
- Begleitung durch ein transnationales Expertenkommittee bei der Strategieentwicklung und dem Wissenstransfer
Der wissenschaftlicher Projektkoordinator, Tom Becker von der Universität Luxemburg, erklärt: „Durch die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Verwaltung und Politik schaffen wir eine neue Art der Raumplanung – flexibel, innovativ und nachhaltig. LATI bringt unterschiedliche Perspektiven zusammen, um die Herausforderungen der grenzüberschreitenden Entwicklung gemeinsam und auf allen Ebenen zu meistern.“
Ein starkes Netzwerk als Science-Policy Interfaces
Federführender Partner ist die Universität der Großregion, die wissenschaftliche Koordination obliegt der Universität Luxemburg. Als weitere finanzielle Partner sind die RPTU Kaiserslautern-Landau, die Université de Lorraine, die Universität Lüttich, die Universität des Saarlandes und die Universität Trier eingebunden. Zu den strategische Partnern zählen: Agence d’urbanisme et de développement durable (AGAPE), Entwicklungskonzept Oberes Moseltal (EOM), EVTZ Eurodistrict SaarMoselle, EuRegio SaarLorLux + asbl, GECT Alzette Belval, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar), IDELUX Development, Luxembourg Institute for Socio-Economic Research (LISER), Ministère du Logement et de l’Aménagement du territoire, Luxemburg, Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft (Belgien), Mission Opérationnelle Transfrontalière, Planungsgemeinschaft Region Trier, Région Grand Est. Die Région Wallonne unterstützt und teilfinanziert das Projekt ebenso.
Über die UniGR
Die Universität der Großregion ist ein innovativer Hochschulverbund, dem die Universitäten Kaiserslautern-Landau (D), Lüttich (B), Lothringen (F), Luxembourg (LU), Saarland (D) und Trier (D) sowie die htw saar (D) als assoziierter Partner angehören. Die Zusammenarbeit zwischen den sieben Hochschul- und Forschungseinrichtungen der Großregion begann 2008 im Rahmen eines europäischen Projekts. Seit 2015 verfügt der Verbund über eine eigene Rechtsstruktur, die es ihm ermöglicht, Projekte im Dienste seiner Mitglieder zu tragen und eine gemeinsame Koordination der Zusammenarbeit zu gewährleisten. Hauptziel der UniGR ist es, Generationen von überzeugten Europäer:innen auszubilden, indem sie Studien- und Forschungsbedingungen schafft, die auf die Mobilität zwischen Partnerhochschulen und zwischen wissenschaftlichen Disziplinen, sowie auf den Erwerb von Sprachkenntnissen ausgerichtet sind. Darüber hinaus entwickelt die UniGR ihr internationales Profil weiter, indem sie sich auf gezielte Bereiche konzentriert, um bestimmten territorialen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Großregion zu begegnen. Diese Spezialisierung zeichnet sich in Form von "Interdisziplinären Kompetenzzentren" aus. Das LATI-Projekt ist ein Unterprojekt des interdisziplinären Kompetenzzentrums „UniGR-Center for Border Studies“, das auf Grenzraumstudien spezialisiert ist. Ein weiteres Zentrum der UniGR, das „UniGR-CIRKLA“, befasst sich mit Metallen und Materialien in einer Kreislaufwirtschaft.