Verstehen KI-Modelle wie ChatGPT wirklich, was wir sagen? Vortrag von Alexander Koller am 22. Mai 2025 an der RPTU
Große neuronale Sprachmodelle oder Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT beeindrucken durch ihre Fähigkeiten, gute Texte zu erzeugen und komplexe Aufgaben bewältigen. Doch verstehen sie tatsächlich, was wir sagen? Und können sie wirklich „denken“ – sprich ihr „Wissen" über die Welt einsetzen, um Probleme zu lösen? Diesen Fragen widmet sich der öffentliche Vortrag „ChatGPT versteht Sie nicht und kann nicht denken, ist aber trotzdem eine revolutionäre KI“ von Professor Alexander Koller am Donnerstag, den 22. Mai 2025, 18 Uhr bis 19:30 Uhr, an der RPTU in Kaiserslautern (Rotunde, Gebäude 57). Der Computerlinguist beleuchtet dabei insbesondere Potenzial und Grenzen von LLMs wie ChatGPT. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Große Sprachmodelle scheinen Wissen über Sprache und die Welt in nie dagewesenem Ausmaß zu haben. Dennoch sind sie weiterhin anfällig für Fehler: Sie „halluzinieren“ Fakten, liefern falsche Aussagen und ihr gespeichertes Wissen ist oft lückenhaft oder widersprüchlich. In seinem Vortrag blickt Alexander Koller hinter die Kulissen. Er präsentiert insbesondere eine Reihe von aktuellen Forschungsergebnissen, die aufzeigen, ob LLMs tatsächlich schwierige KI-Probleme lösen oder ob sie nur bestehende Lösungen aus ihren Trainingsdaten flexibel anpassen können.
Alexander Koller ist Professor für Computerlinguistik in der Fachrichtung Sprachwissenschaft und Sprachtechnologie der Universität des Saarlandes. In seiner Forschung interessiert er sich vor allem für die Frage, wie die Bedeutung von sprachlichen Ausdrücken in Computern modelliert und verarbeitet werden kann. Einen besonderen Fokus legt er dabei auf sprachliche Interaktion, etwa in Dialogen.
Koller ist Sprecher des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Graduiertenkollegs „Neuroexplicit Models of Language, Vision, and Action“. Er promovierte in Informatik an der Universität des Saarlandes und war anschließend Postdoktorand an der Columbia University und der University of Edinburgh, bevor er eine Professur an der Universität Potsdam annahm. Forschungsaufenthalte führten ihn unter anderem zu Meta AI in Paris und zum Allen Institute for Artificial Intelligence (AI2) in Seattle.
Über CEDIS
Der Vortrag findet im Rahmen der CEDIS-Veranstaltungsreihe „Digitalisierung und Gesellschaft“ statt. CEDIS an der RPTU blickt aus ethischer Perspektive auf die Herausforderungen einer digitalisierten Gesellschaft. Es schlägt damit die Brücke zwischen dem Menschen und digitalen Technologien. Im CEDIS erforschen Wissenschaftler*innen aus Philosophie/Ethik, Informatik, Bildungswissenschaften, Germanistik, Soziologie, Politikwissenschaften und Psychologie an der RPTU gemeinsam, welche Chancen und Risiken mit Schlüsseltechnologien einhergehen.
Weitere Informationen unter rptu.de/cedis
Kontakt:
Center for Ethics and the Digital Society
cedis-info[at]rptu.de