InterACT: Tagung zu „Theatraler Bildung und Empowerment“

Foto: Colourbox
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Mit InterACT eröffnet das Zentrum für Kultur- und Wissensdialog (ZKW) der RPTU eine neue Tagungsreihe für Nachwuchsforschende, die sich zukünftig einmal im Semester aktuellen Themen der ästhetischen Bildung widmen wird. Die Premiere trägt den Titel „Theatrale Bildung und Empowerment“ und findet am Samstag, 30. August 2025 von 9:30 bis 14 Uhr im Konferenzraum auf dem Landauer Campus statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist erforderlich (anja.ohmer[at]rptu.de).

Theatrale Bildung als Schlüssel zur Selbstermächtigung

Im Mittelpunkt der Konferenz steht die Frage, wie Theaterspielen den Prozess des Empowerments anregen kann. Im Theaterspielen sieht beispielsweise der Theaterwissenschaftler Florian Vaßen ein besonderes Bildungspotenzial, das aus der Erfahrung der Differenz zwischen Realität und ästhetischer Praxis sowie zwischen Selbst und Rolle entsteht. Theaterpädagogische Arbeit, bei der die Anleitenden nicht in einer lehrenden Haltung auftreten, eröffnet nach Vaßen Spielräume für Eigensinn und Eigenständigkeit und fördern dadurch selbstbestimmtes Lernen.

Die Konferenz greift unterschiedliche Perspektiven theatraler Bildung und Empowerments aufden Prozess der Selbstermächtigung wie auch die professionelle Unterstützung anderer, ihre eigenen Ressourcen zu entdecken und zu nutzen. In der Verbindung von ästhetischer Erfahrung und pädagogischer Praxis wird Empowerment zu einem Bildungsziel, das Menschen befähigt, ihr Handeln selbstbewusst und kreativ zu gestalten.

Die Studierenden des Darstellenden Spiels/Theater am ZKW greifen in ihren Beiträgen unterschiedliche Perspektiven auf. Thematisiert wird dabei unter anderem Augusto Boals „Theater der Unterdrückten“, das als Methode dient, gesellschaftliche Missstände sichtbar zu machen und Handlungsalternativen zu erproben. Ebenso beschäftigen sie sich mit inklusivem Theater, das Teilhabe ermöglicht und künstlerische Selbstbestimmung fördert. Auch Bertolt Brechts Lehrstücke, die bis heute wichtige Denkanstöße zur kollektiven Selbstreflexion bieten, werden aufgegriffen. Schließlich rückt die Bürgerbühne in den Blick, die als Modell partizipativer Theaterarbeit Menschen mit verschiedenen Hintergründen in kreatives Spiel einbindet. Diese Ansätze zeigen exemplarisch, wie sich ästhetische Bildung als mehrdimensionales Feld verstehen lässt, das Kunst, Pädagogik und Gesellschaft miteinander verbindet. 

Die Ergebnisse der Konferenz werden Ende des Jahres in der neugegründeten Zeitschrift InterACT veröffentlicht.

Studiengang Darstellendes Spiel an der RPTU

Der Studiengang Darstellendes Spiel ist an der RPTU in Landau am Zentrum für Kultur- und Wissensdialog (ZKW) als Zertifikatsstudiengang angegliedert. Interessierte Lehrkräfte und Lehramtsstudierende können sich noch bis zum 30. September 2025 für das kommende Wintersemester bewerben. Weitere Informationen und Bewerbungen bitte direkt an: anja.ohmer[at]rptu.de
 

Die Veranstaltung auf einen Blick: 

InterACT-Fachtagung „Theatrale Bildung und Empowerment“

Samstag, 30. August 2025, von 9.30 – 14.00 Uhr
RPTU Campus Landau, Konferenzraum CI-1
Veranstaltet vom Zentrum für Kultur- und Wissensdialog (ZKW) der RPTU in Landau
Eintritt frei. 
Anmeldung unter: anja.ohmer[at]rptu.de

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