Neue Forschungsbauten an der RPTU stärken interdisziplinäre Spitzenforschung und schlagen Brücken zur praktischen Anwendung
Gleich zwei neue Forschungsbauten bieten an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (RPTU) Raum für die interdisziplinäre Spitzenforschung, das Laboratory for Advanced Spin Engineering (LASE) und das Laboratory for Ultra-Precision and Micro Engineering (LPME). Bei der offiziellen Einweihung in Kaiserslautern hob Ministerpräsident Alexander Schweitzer den Stellenwert hervor, den hochmodern ausgestattete Hochschulstandorte und deren Spitzenforschung für das Land Rheinland-Pfalz haben. „Für die RPTU und den Forschungsstandort Rheinland-Pfalz ist dies ein ganz besonderer Nikolaustag. Die Neubauten bringen Spitzenforschung aus den Bereichen Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften unter ein Dach, um interdisziplinär zusammen forschen zu können. Ich danke allen, die an der Planung und Realisierung dieser hochkomplexen Forschungsgebäude mitgewirkt haben und wünsche Forschenden und Studierenden viel Erfolg bei der gemeinsamen Nutzung“, sagte der Ministerpräsident.
Richtige Weichenstellung durch Forschungsinitiative des Landes
„Wir haben in Rheinland-Pfalz unsere Forschungspolitik auf die langfristige Förderung profilbildender Forschungsbereiche angelegt. So werden über die Forschungsinitiative seit 2008 die Rahmenbedingungen für herausragende Forschung landesweit mit 320 Millionen Euro nachhaltig verbessert“, so der Ministerpräsident weiter. So seien auch dem RPTU-Campus Kaiserslautern bis heute rund 90 Millionen zusätzliche Forschungsmittel zugeflossen, bis 2029 seien es nochmal weitere 21 Millionen Euro. „Dass die Forschungsinitiative Früchte trägt, wird auch durch diese beiden hochmodernen Laborgebäude sichtbar. Sie werden künftig dazu beitragen, die bereits erfolgreichen Forschungsaktivitäten weiter zusammenzuführen. Davon profitierten nicht nur die Forschenden, sondern der Forschungsstandort Kaiserslautern wird national und international noch sichtbarer und als Kooperationsstandort noch attraktiver“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer.
Die Baukosten für die Forschungsbauten – rund 40 Millionen Euro beim LASE und rund 43 Millionen Euro beim LPME – hatten Land und Bund jeweils etwa zur Hälfte getragen. Weitere rund 20 Millionen Euro Investitionen sind in die Ersteinrichtung der beiden Forschungsbauten und in neue Großgeräte geflossen.
Meilensteine in der Forschungsstrategie der RPTU
Für die RPTU stellen die Forschungsbauten wesentliche Eckpfeiler in der Profilbildung dar: „LPME und LASE markieren für uns Meilensteine in der Umsetzung unserer Forschungsstrategie“, erläuterte Professor Malte Drescher, Präsident der RPTU. „Nun können wir unsere vorhandene Expertise in den Ultrapräzisions- und Mikrotechnologien und der Spin-Forschung in infrastrukturseitig hoch spezialisierten Gebäuden bündeln und über Fächergrenzen hinweg zukunftsweisende Innovationen vorantreiben. Den Grundstein dafür hat die Forschungsinitiative des Landes gelegt. Sie hat es uns ermöglicht, die Forschung in beiden Bereichen zu intensivieren und unsere internationale Spitzenposition auszubauen. Dafür bedanken wir uns herzlich beim Land.“
LPME: Schlüsseltechnologien für ein breites Anwendungsfeld
Das LPME beherbergt ein Zentrum zur Forschung auf dem Gebiet der Ultrapräzisions- und Mikrotechnologien – einem interdisziplinären Forschungsfeld, das Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Physik und Informatik zusammenbringt. „Im LPME erforschen wir Schlüsseltechnologien für ein breites Anwendungsfeld, das vom Maschinenbau über Medizintechnik und Optik bis zur Automobilindustrie reicht. Wir legen dabei Grundlagen, um die technologische Souveränität Deutschlands und der EU sicherzustellen. Beispiele für Anwendungen sind hochpräzise Sehhilfen und Intraokularlinsen, Mikrofluidiken für medizinische Diagnostikgeräte, Headup-Displays oder Sensoren und Aktoren für das autonome Fahren“, erklärte LPME-Sprecher Professor Jan Aurich.
LASE: Technologische Innovationen durch Erforschung von Spinphänomenen
Das LASE ist ein hochmodernes Forschungszentrum, das sich der Erforschung von Spinphänomenen widmet – einem interdisziplinären Feld, das Expertinnen und Experten aus Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften vereint. „Unser Ziel ist es, den Spin grundlegend besser zu verstehen und so neue technologische Innovationen zu ermöglichen“, erklärte Professor Martin Aeschlimann, Sprecher des LASE. „Spinphänomene finden in zahlreichen Bereichen des Alltags Anwendung: von magnetischen Sensoren und in der Datenspeicherung, über Antiblockiersysteme (ABS) in Fahrzeugen und MRT-Technologie in der Medizin, bis hin zu visionären Konzepten für Quantencomputer.“ Der neue Forschungsbau schafft mit seiner fächerübergeifenden Ausrichtung die Grundlage, um Brücken zwischen Grundlagenforschung und praktischer Anwendung zu schlagen.
Hoch komplexe Bauvorhaben vom LBB umgesetzt
Bauherr war jeweils das Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch den Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB). Entworfen, geplant und realisiert wurde das LPME von einer Arbeitsgemeinschaft aus den Büros AV1 Architekten GmbH und ASPLAN Architekten aus Kaiserslautern, das LASE von Burckhardt Architekten aus Berlin. „Sowohl beim LPME als auch beim LASE bestand für uns die große Herausforderung darin, Objekte zu planen und zu bauen, die aufgrund ihrer Spezialisierung bislang einzigartig sind“, betont LBB-Geschäftsführer Holger Basten. „Es freut uns daher ganz besonders, dass die Forschung in beiden Gebäuden nun Fahrt aufnimmt und wir nicht nur zur baulichen Entwicklung, sondern auch zur Qualität der Forschung an der RPTU beitragen konnten.“
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