Vorlesungsreihe „Antisemitismus“ – Ursachen und Facetten eines globalen Phänomens

Frühneuzeitlicher Antijudaismus in der Katharinenkapelle Landau. Foto: Förderverein Katharinenkapelle
Frühneuzeitlicher Antijudaismus in der Katharinenkapelle Landau. Foto: Förderverein Katharinenkapelle

Antisemitismus – ein Phänomen, das tief in die Geschichte eingebrannt ist und bis in die Gegenwart reicht. Aber was genau verbirgt sich hinter diesem weitverbreiteten Phänomen? Wo liegen die historischen Wurzeln, und wie hat sich der Antisemitismus in den verschiedenen Weltreligionen entwickelt? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die öffentliche Vorlesungsreihe „Antisemitismus. Gestern, heute – und morgen immer noch?“ an der RPTU in Landau im Wintersemester. Die zehn Vorlesungen beleuchten unterschiedliche religiöse, historische und gesellschaftliche Perspektiven auf das Thema. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen und kulturellen Hintergründen werden aufzeigen, wie sich antijüdische Vorurteile im Laufe der Jahrhunderte in den Weltreligionen formiert haben – und welche Auswirkungen dies bis heute hat.

Die Reihe startet am 30. Oktober mit der Vorlesung der Professorin für Evangelische Theologie Dr. Karin Finsterbusch zu den Ursprüngen des Antisemitismus in der Antike. Eröffnet wird der Abend durch Grußworte des RPTU-Präsidenten Professor Dr. Malte Drescher und Monika Fuhr, Beauftragte des Ministerpräsidenten RLP für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen. Am zweiten Veranstaltungsabend am 6. November beleuchtet Theologieprofessorin Finsterbusch den christlichen Antisemitismus anhand von Bildern der Juden im Neuen Testament. Die folgenden zwei Vorlesungen widmen sich dem Antisemitismus aus islamwissenschaftlicher Perspektive: Am 13. November spricht Dr. Abdel-Hakim Ourghi, Leiter des Fachbereichs Islamische Theologie/Religionspädagogik an der Hochschule Freiburg über die Bilder der Juden im Koran. Der Professor für Islamische Religionspädagogik und Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Münster, Dr. Mouhanad Khorchide, fächert am 20. November die Geschichte des islamischen Antisemitismus auf. Khorchides Vorlesung findet online statt. Er wird live in den Veranstaltungsraum übertragen, lässt sich aber auch digital von zu Hause aus verfolgen. Der digitale Zugang wird am Vortragstag auf der Website des RPTU-Instituts für Evangelische Theologie unter „Aktuelles“ veröffentlicht. Einen Blick in die europäische Literatur und die Darstellung der Juden darin wirft am 27. November der Landauer Germanistik-Professor Dr. Lothar Bluhm. Zu den Auswirkungen von Antisemitismus im katholischen Traditionalismus auf Kirche und Demokratie spricht am 4. Dezember die katholische Theologiewissenschaftlerin Dr. Sonja Strube. Die folgenden beiden Veranstaltungsabende am 11. Dezember und 8. Januar nähern sich dem Phänomen Antisemitismus über Redekunst und Sprache. Die Landauer Rhetorik-Professorin Dr. Fancesca Vidal beleuchtet in ihrer ersten Vorlesung die Sprache der Antisemiten und referiert in ihrem zweiten Vortrag zum Umgang mit antisemitischen Symbolen im Schulalltag. Die Sicht jüdischer Zeitgenossen auf den Antisemitismus gibt am 15. Januar David Rosenberg, Vorsitzender des jüdischen Studierendenverband Rheinland-Pfalz. Die Vorlesung „Das christliche Gottesbild – Anlass zu Antisemitismus oder Chance und Konzept zu dessen Abwehr“ von dem katholischen Theologie-Professor Dr. Wolfgang Pauli beschließt am 22. Januar die Reihe.

Die Vorlesungen finden jeweils mittwochs, 18:15 bis 19:45 Uhr, in Raum 36 (Erdgeschoss) im Universitätsgebäude in der Bürgerstraße 23 statt. Eine digitale Teilnahme ist auch möglich. Der Link zum Webinar wird am Veranstaltungstag auf der Website des Instituts für Evangelische Theologie veröffentlicht. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Veranstaltet wird die Vorlesungsreihe gemeinsam von den beiden theologischen Instituten mit den Schwerpunkten Menschenrechtsbildung und Rhetorik der RPTU in Landau, der Friedensakademie Rheinland-Pfalz, dem Bistum Speyer, der Protestantischen Landeskirche und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Pfalz e.V.

Nähere Infos zu den einzelnen Vorlesungen gibt es auf der Website des Instituts für Evangelische Theologie

Frühneuzeitlicher Antijudaismus in der Katharinenkapelle Landau. Foto: Förderverein Katharinenkapelle
Frühneuzeitlicher Antijudaismus in der Katharinenkapelle Landau. Foto: Förderverein Katharinenkapelle
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Christoph RichterPressesprecher

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