Unsere RPTU Story

Biologie studieren an der RPTU: „Schon früh Einblick in die molekulare Forschung gewinnen“

Gene in einen Modellorganismus hineinschleusen, um so bestimmte Proteine zu produzieren: Schon früh im Studium lernen Biologie-Studierende an der RPTU das damit einhergehende Know-how. Bachelorabsolvent Luca Samuel Langenberg zeigt sich zufrieden mit der Wahl seines Studiengangs. Nach dem Master kann er sich eine berufliche Tätigkeit in der Biotech-Industrie vorstellen.

„Die moderne Biologie, die Biotechnologie. Das hat mich interessiert“, sagt Luca Samuel Langenberg, fragt man, warum er sich für ein Biologie-Studium entschieden hat. Verschiedene Uni-Städte hatte sich der gebürtige Bad Kreuznacher vorab angeschaut: Darmstadt, Mainz und Kaiserslautern. „Von allen hat mir der Campus in Kaiserslautern am besten gefallen.“ Die Wahl fiel letztendlich auf die heutige RPTU – und den Bachelorstudiengang „Molekulare Biologie“.

Gute Bewertungen beim CHE-Ranking

Auch beim Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) schneidet der Fachbereich Biologie der RPTU sehr gut ab: Die Studierenden bewerten die Studienorganisation und die Vermittlung fachwissenschaftlicher Kompetenzen mit jeweils 4,2 (aus 5 möglichen) Sternen. Zudem sind sie mit der allgemeinen Studiensituation sowie der Betreuung durch Lehrende zufrieden. Dr. Anne Schaarschuch, Studienmanagerin am Fachbereich Biologie, freut sich über die aktuellen Befragungsergebnisse: „Im Vergleich zu benachbarten Unis schneiden wir sehr gut ab. Gleichzeitig ist das aber auch Ansporn für uns noch besser zu werden.“

Einblicke in alle Teilgebiete der Biologie – mit dem Fokus auf molekulare Forschung

Luca Samuel Langenberg hat seine Wahl bis heute nicht bereut – sein Studium an der RPTU gefällt ihm: „In den ersten vier Semestern schaut man in alle Teilgebiete der Biologie hinein. Man bekommt so einen sehr guten Überblick. Es gibt Vorlesungen, Praktika und Seminare.“ Überhaupt, mit einem Praxisanteil von stolzen 40 Prozent ist der Bachelor-Studiengang alles andere als trocken: „Ich glaube, das ist der Vorteil einer TU. Man lernt früh auch praktische Dinge, die man später dann für die Laborarbeit braucht.“ Insgesamt habe sein Studiengang eine sehr moderne Ausrichtung: „Es ist keine Wald-und-Wiesen-Biologie, was wir machen. Bereits in den Grundmodulen geht es um molekulare Forschung.“

Wahl-Möglichkeiten ab dem dritten Bachelor-Studienjahr

Ab dem fünften Bachelor-Semester stehen verschiedene Schwerpunkte zur Auswahl: Botanik könne das sein, Mikrobiologie oder beispielsweise auch Neurobiologie. Luca Samuel Langenberg: „Man wählt zwei Vertiefungen, zwei Aufbaumodule.“ Im Rahmen eines Aufbaupraktikums arbeitet man dann drei bis vier Wochen im Labor einer Forschungsgruppe mit. Man erprobt mordernste experimentelle Techniken, erstellt zusätzlich Protokolle oder hält auch Vorträge. In einem der beiden Vertiefungsgebiete wird in der Regel die Bachelorarbeit angefertigt.

Was ist die größte Herausforderung im Studium? Luca Samuel Langenberg: „Richtig schwer ist eigentlich nichts. Einige haben Probleme mit Chemie, Physik und Mathematik.“ Aber mit ein bisschen Engagement sei auch das zu schaffen. Die Biologie sei nun mal eng verbunden mit der Physik oder der Chemie, meint auch Anne Schaarschuch: „Wir führen unsere Studierenden aber sehr gut an diese Fächer heran. Niemand sollte sich davon abschrecken lassen.“ Ab dem Wintersemester 2024/25 steht zusätzlich Informatik auf dem Stundenplan. Anne Schaarschuch: „In der modernen Biologie werden heutzutage sehr viele Daten generiert. Biologinnen und Biologen sollten sich daher mit grundlegender Datenverwaltung auskennen. Aber auch hier führen wir unsere Studierenden langsam heran. Programmierkenntnisse sind vorab nicht nötig.“

Biologie-Studium ist zeitintensiv

Apropos Engagement, was sollten Studieninteressierte vorab wissen? Luca Samuel Langenberg: „Das Studium ist zeitintensiv. Es ist viel zu lernen.“ Während des Semesters habe man jede Menge Vorlesungen. Am Ende des Semesters ist die Klausuren-Phase, danach – in der vorlesungsfreien Zeit – finden Praktika statt. Die akademische Ausbildung verlangt ihren Einsatz. Der 23-jährige Langenberg ist aktuell im ersten Master-Semester – zugleich aber auch noch in den letzten Zügen seiner Bachelorarbeit: Inhaltlich gehe es dabei um Biotechnologie, er forscht mit einer Grünalge als Modellorganismus. „In meiner Arbeitsgruppe bringen wir Gene in diese Alge ein, um so Proteine zu produzieren, welche Rückschlüsse auf die Gegebenheiten in der Zelle ermöglichen.“ Solche Ansätze sind nicht ungewöhnlich in den Biowissenschaften: Insulin beispielsweise wird heutzutage mithilfe gentechnischer Verfahren hergestellt.

Vier Master-Schwerpunkte stehen zur Auswahl – hoher Internationalisierungsgrad

Auf Master-Niveau bietet der Fachbereich Biologie vier verschiedene Richtungen an: „Microbial and Plant Biotechnology“, „Ecology“, „Molecular and Medical Neuroscience“ und „Molecular Cell Biology“. Die Lehrveranstaltungen finden auf Englisch statt – denn: „In den Masterstudiengängen haben wir einen hohen Internationalisierungsgrad“, erklärt Anne Schaarschuch, „etwa 30 Prozent der Master-Kandidatinnen und Kandidaten kommen aus dem Ausland. Das ist eine tolle Mischung. Wir haben sozusagen die große Welt bei uns auf dem Campus.“ Viele Studierende absolvieren zudem ein Auslandspraktikum oder ein Auslandssemester.

Wie werden Pflanzen stressresistenter?

Luca Samuel Langenberg hat sich für „Microbial and Plant Biotechnology“ entschieden. „Es geht unter anderem darum, wie man Pflanzen verändert, damit sie stressresistenter werden.“ Dies hänge von verschiedenen Proteinen in der Pflanze ab. Er will verstehen, wie Pflanzen beispielsweise auf den Klimawandel und dessen Auswirkungen reagieren. „Und was man verbessern kann.“ Später könne er sich eine berufliche Tätigkeit im Bereich der Biotechnologie vorstellen. „Die Biotech-Industrie boomt.“ Überhaupt lassen sich mit einem Abschluss in Biologie verschiedene Richtungen einschlagen: Mit einer Promotion könne man in der Forschung bleiben – an einer Uni oder auch an einem Institut außerhalb der Uni. Pharma-Unternehmen locken ebenfalls mit attraktiven Stellen – „oder man wird im Bereich Naturschutz tätig“.

„Wir bilden Leute aus, damit sie eigenständig Probleme lösen“

„Wir bilden Leute aus, damit sie eigenständig Lösungen für Probleme finden. Probleme, von denen wir heute noch gar nicht wissen, dass es sie einmal geben wird. Das ist das Typische am Studium der Naturwissenschaften“, fasst es Anne Schaarschuch zusammen. Und was sollten Studieninteressierte aus ihrer Sicht mitbringen? „Faszination und Freude an der Biologie, große Neugierde. Und den Willen, alles hinterfragen zu wollen.“ Dinge hinterfragen wollen – Luca Langenberg plant für das nächste Jahr ein Praktikum in der Industrie – im Bereich Biotechnologie: „Mal schauen, vielleicht übernehmen sie mich später.“ Mit seiner fundierten Ausbildung ist er dort sicherlich gerne gesehen.

Christine Pauli