Unsere RPTU Story

„Ich konnte meine Persönlichkeit weiterentwickeln“

Luisa Klappenberger und Grischa Walzer haben im Schülerlabor „CLeVerLab“  Jugendliche betreut. Foto: RPTU, Koziel
Luisa Klappenberger und Grischa Walzer haben im Schülerlabor „CLeVerLab“ Jugendliche betreut. Foto: RPTU, Koziel

Im Rahmen des Projektes „Sportistry“ werden Lehr-Lern-Formate für Studierende aus den Bereichen Chemie und Sportwissenschaft entwickelt, um darauf aufbauend Schülerlabore anzubieten. Lehramtsstudentin Luisa Klappenberger und Sportstudent Grischa Walzer berichten, wie vielfältig sie von der fächerübergreifenden Zusammenarbeit profitieren.

Welche Zucker und Zuckerersatzstoffe stecken in Lebensmitteln? Welche Auswirkungen haben diese auf unsere Gesundheit? Welche chemischen Vorgänge finden dabei im menschlichen Körper statt? Für wen könnte der Einsatz bestimmter Zuckerersatzstoffe sinnvoll sein? Und was bedeutet all das für Sporttreibende? Genau mit solchen Fragen beschäftigen sich fächerübergreifend Studierende der Lehramtsstudiengänge Chemie, Sport und Gesundheit, aber auch des Bachelor-Studiengangs Sportwissenschaft und Gesundheit. „Sportistry – Ernährung und Energiebereitstellung interdisziplinär begreifen“ heißt das dahinter stehende Projekt, gefördert wird es von der Klaus Tschira Stiftung.

Von unterschiedlichen Fachexpertisen lernen

Dabei steht nicht nur die Kompetenzerweiterung der Studierenden im Vordergrund, auch Schülerinnen und Schüler werden im Rahmen eines Labortages eingebunden: So betreuen im Schülerlabor „CLeVerLab“ – kurz für „Chemie, Lernen und Verstehen Labor“ – jeweils ein Studierender aus dem Bereich Chemie und einer aus dem Bereich Sport eine Kleingruppe von etwa vier Oberstufenschülerinnen und -schülern. Gemeinsam setzen sie Versuchsreihen an, werten Ergebnisse aus, ziehen ihre Schlüsse daraus. Die Studierenden bringen bei all dem ihre unterschiedlichen Fachexpertisen ein. Das Ziel dabei: Die Schülerinnen und Schüler lernen – die Studierenden lernen und lehren.

Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen, vernetzt zu denken

Mit von der Partie: Luisa Klappenberger, die im fünften Semester Bachelor Lehramt Chemie und Sport studiert. Für das Fach Sport habe sie sich aus Leidenschaft entschieden, für Chemie dank ihres Interesses an den Naturwissenschaften, sagt sie, spricht man sie auf ihre Fächerwahl an. Bei „Sportistry“ macht sie mit, weil dies eine „tolle Möglichkeit ist, um Lehrerfahrung zu sammeln“. Die 21-Jährige ist zugleich studentische Hilfskraft in der Chemiedidaktik – so hat sie vorab auch an der Entwicklung der Experimente mitgewirkt: „Als Hiwi bin ich in Organisation und Durchführung eingebunden. Ich habe den einen oder anderen Versuchsaufbau mit optimiert, sodass man die Versuche dann auch gut durchführen kann." Mit verschiedenen Nachweisreaktionen für Zuckerlösungen habe sie sich beispielsweise beschäftigt. „Auch an der Ausarbeitung der begleitenden Arbeitsblätter habe ich mitgewirkt.“ Jederzeit fühlte sie sich sehr gut eingebunden in das Team der Chemiedidaktik – „das hat alles unheimlich viel Spaß gemacht“.

Während des Schüler-Labortags im „CLeVerLab“ sei die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern und den anderen Studierenden dann sehr bereichernd gewesen: „Ich konnte Fragen beantworten, bei den Experimenten Hilfestellung anbieten“. Und überhaupt: „Die Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, vernetzt zu denken und zu beobachten, wie sie ihre eigenen Kompetenzen fördern, war für mich als angehende Lehrerin richtig spannend.“

Und insgesamt? Was nimmt sie mit für ihr späteres Berufsleben? „Ich denke, ich konnte meine eigene Persönlichkeit, meine Lehrer-Persönlichkeit weiterentwickeln.“ Neben der Fähigkeit, betreuen zu können, sei das eben auch die Fähigkeit, planen zu können. „Die Organisationskompetenz ist später wichtig im Lehrerberuf.“ Das fächerübergreifende Denken des Projekts habe sie ebenfalls angesprochen: „Solch interdisziplinären Herangehensweisen möchte ich meinen Schülerinnen und Schülern später auch mit auf den Weg geben."

„Im Bereich Sportwissenschaften ist Wissen über Chemie essentiell“

Etwas andere – aber ebenfalls sehr positive – Erfahrungen machte Grischa Walzer, der im vierten Semester Bachelor Sportwissenschaft und Gesundheit studiert – und zugleich als Fußballspieler beim FC Homburg aktiv ist. Er könne sich später eine berufliche Tätigkeit im Sportmanagement vorstellen, berichtet der 21-Jährige. Bei „Sportistry“ habe er mitgewirkt, um sein Wissen über Ernährung zu erweitern. Ein Thema, so sagt er, dass in seinem späteren Berufsalltag – egal in welche Richtung es einmal geht – eine Rolle spielen werde. Und außerdem: „Ein wichtiger Teil meines Studiums sind die naturwissenschaftlichen Fächer. Und hier hat man für ein besseres Verständnis dann gleich einen Praxisbezug.“ Überhaupt sei das Wissen über chemische Vorgänge im Körper für Sportwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler essenziell – genauso sollte man Kenntnisse über Laborarbeit vorweisen können: „Mit dem Projekt habe ich definitiv auch mein Wissen über Laborarbeit aufgefrischt.“

„So ein Praktikum hätte ich mir als Schüler gewünscht“

Und inwiefern profitierte er von der Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern? „Die Zusammenarbeit mit neuen, unbekannten Leuten ist ja immer eine Bereicherung.“ Das habe er sicherlich später auch im Berufsleben, „dann vielleicht Kundenkontakt mit den unterschiedlichsten Menschen“.

Übrigens: Die Schülerinnen und Schüler konnten gleich in mehrfacher Hinsicht profitieren, ergänzt Grischa Walzer. Denn: „Ehrlich gesagt hätte ich mir als Schüler ein solches Praktikum gewünscht. Das ist eine tolle Möglichkeit, sich mal mit echten Studierenden auszutauschen. Hier stellt man als Schülerin oder Schüler dann doch ganz andere Fragen, als wenn man mit der Studienberatung sprechen würde.“ Neben dem fächerübergreifenden Wissen über Ernährung gab es für die Schülerinnen und Schüler also gleich noch Informationen über Campusleben, Dozentinnen und Dozenten und was man als zukünftiger Ersti vielleicht sonst noch wissen wollte. Interdisziplinäre Zusammenarbeit, eine Win-Win Situation für alle – und das aus gleich mehreren Gründen.
 

Luisa Klappenberger und Grischa Walzer haben im Schülerlabor „CLeVerLab“  Jugendliche betreut. Foto: RPTU, Koziel
Luisa Klappenberger und Grischa Walzer haben im Schülerlabor „CLeVerLab“ Jugendliche betreut. Foto: RPTU, Koziel