Unsere RPTU Story

„Mit abgeschlossenem Studium ist in der Berufswelt vieles einfacher“

Ein Maschinenbau-Studium kann schon theoretisch sein, berichtet Masterstudent Simion Kemmer über seine Uni-Erfahrungen. Eine Tätigkeit als studentische Hilfskraft könne deshalb helfen, sich auch praktische Fertigkeiten anzueignen. Er selbst hat vor seinem Studium eine Ausbildung zum Industriemechaniker absolviert. Die dabei gemachten Erfahrungen möchte er – aus gleich mehreren Gründen – nicht mehr missen.

Simion Kemmer absolviert derzeit den Masterstudiengang Produktentwicklung im Maschinenbau – spezialisiert hat er sich dabei auf Wälzlager und Getriebe: „Später im Beruf ist es dann beispielsweise so, dass ein Kunde ein Getriebe anfordert. Als Maschinenbauer fängt man dann an, auf einem weißen Stück Papier eine Lösung zu erarbeiten. Das ist unheimlich spannend.“ Der 26-Jährige ist mit den Wegen und Prozessen der Arbeitswelt bereits vertraut: „Vor meinem Studium habe ich eine Berufsausbildung zum Industriemechaniker absolviert.“ Rückblickend die richtige Entscheidung, wie er meint: „Man bekommt durch eine Ausbildung schon sehr früh praktische Einblicke ins Berufsleben.“ Man eigne sich dadurch eine gewisse Arbeitsdisziplin an, lernt, sich zu organisieren. „Eine Ausbildung vor dem Studium kann ich deshalb jedem nur empfehlen.“ 

„Eine Ausbildung vor dem Studium kann ich jedem nur empfehlen“

Er persönlich wollte die so erworbenen Kenntnisse anschließend weiter vertiefen, ein Studium anhängen: „Ein Ausbildungskollege hat sich damals für ein Studium an der RPTU interessiert. Das hat auch mich gereizt. Ich hatte ja die allgemeine Hochschulreife und wollte mein Wissen in Richtung Physik oder Maschinenbau ausbauen.“ Mit seinem ehemaligen Ausbildungskollegen bezog er eine WG in Kaiserslautern – startete zum Wintersemester 2019/20 in den Bachelor-Studiengang TechnoPhysik – ein Fach, sozusagen am Puls der Zeit: „In meiner Bachelorarbeit habe ich mich dann mit Künstlicher Intelligenz und Optimierungsalgorithmen beschäftigt.“ Es ging um die Planung von Fabrik-Vorgängen: „Ich habe einen Algorithmus, der dort Vorgänge verbessern soll, mit einem weiteren Optimierungsalgorithmus zusätzlich verbessert.“ 

„Mit einem abgeschlossenen Studium kann man später meist selbst über seine Arbeit entscheiden“

Was ist das Herausfordernde an seinem aktuellen Studiengang? „Ein Maschinenbau-Studium ist schon viel Arbeit. Das darf man natürlich nicht unterschätzen. Ich würde sagen, dass man mindestens zwei Wochen braucht, um sich auf eine Klausur richtig vorzubereiten.“ Das sei schon anders als noch zu Schulzeiten, erinnert er sich zurück. Aber mit einem entsprechenden Abschluss in der Tasche werde später in der Arbeitswelt vieles einfacher, auch das weiß er aufgrund seiner bereits vorhandenen Berufserfahrung: „Mit einem abgeschlossenen Studium kann man später meist selbst über seine Tätigkeiten entscheiden. Und man hat in der Regel auch keine Schichtarbeit.“ Für ihn wichtige Punkte der Motivation.

Als studentische Hilfskraft praktische Erfahrungen sammeln

Wissen sollte man über das Maschinenbau-Studium allerdings auch, ergänzt Simion Kemmer, dass das Ganze schon sehr theoretisch sein kann. Deshalb empfiehlt er jedem, parallel zum Studium eine Hiwi-Stelle anzunehmen – also eine Tätigkeit als studentische Hilfskraft. So ist Simion Kemmer seit etwa zwei Jahren für einige Stunden pro Woche am Lehrstuhl für Maschinenelemente, Getriebe und Tribologie tätig: „Ich unterstützte die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer Forschung.“ Er arbeitet dabei an Drehmaschinen, an Fräsmaschinen. „Meine Haupttätigkeit ist die Versuchsbetreuung.“

Was empfiehlt er zukünftigen Erstis außerdem? „Unbedingt die Vorkurse besuchen. Die sind eine echte Hilfe. Das Wissen aus dem Mathe-Vorkurs hat mich damals regelrecht durch das erste Semester getragen.“ Außerdem empfiehlt er, Lerngruppen zu bilden, also mit anderen zusammen zu arbeiten. Und: „Durchhalten, nicht aufgeben.“ Es gebe immer wieder Momente, in denen man das Studium am liebsten hinschmeißen würde. „Doch da muss man sich dann durchbeißen.“

Gute Englischkenntnisse – wichtig auch für den weiteren Werdegang

Außerdem sollte man sich gute Englischkenntnisse aneignen. „Für das Studium ist das nicht unbedingt relevant.“ Doch später, vielleicht bei der Masterarbeit – in der Welt der Wissenschaft sozusagen – geht nichts ohne entsprechende Sprachkenntnisse: „Die Fachliteratur ist meist komplett auf Englisch.“

Wo genau die berufliche Reise später hingeht, was er nach dem Studium machen möchte, weiß Simion Kemmer noch nicht genau. Auch wenn seine Tätigkeit als studentische Hilfskraft durchaus sein Interesse für die Wissenschaft geweckt hat: „Vielleicht werde ich nach meinem Master noch eine Doktorarbeit anhängen. Dann ist man für mehrere Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem der Lehrstühle an der Uni. Das würde mich schon interessieren.“ Später dann sei er – was seinen Arbeitsplatz angeht – europaweit offen. So oder so: Mit seinem fundierten Wissen aus Praxis und Theorie werden viele Türen offen stehen.