Unsere RPTU Story
Stadtplanung im Fokus: "Platz da?!" – Planer:innentreffen in Kaiserslautern
In der Welt der Stadt- und Raumplanung dreht sich alles um das Schaffen von Raum für Menschen – Raum für Wohlbefinden, Raum für Sicherheit, Raum für Kreativität und Raum, der keinen Platz verschwendet. Doch wie lassen sich derartige Räume effizient und nachhaltig gestalten? Genau diesen Fragen widmete sich das Planer:innentreffen des Beirates der Fachschaften für Stadt und Raumplanung (BfSR), das im Herbst 2023 an der RPTU in Kaiserslautern stattfand. Das fünftägige Event brachte über 130 Studierende aus dem Bereich Raum- und Stadtplanung zusammen, um an Exkursionen und Workshops teilzunehmen und sich auszutauschen.
Stella Serafin, die Raum- und Umweltplanung an der RPTU studiert, spielte eine Schlüsselrolle bei der Organisation des Planer:innentreffens in Kaiserslautern. Gemeinsam mit Michelle Hamm, Konstantin Ebling und einem Team aus Helferinnen und Helfern arbeitete sie wochenlang daran, ein spannendes und vielfältiges Programm für die Studierenden aus zwölf Hochschulen im BfSR zu gestalten. Der BfSR umfasst Hochschulen, die Planungsstudiengänge im deutschsprachigen Raum anbieten. Dies ermöglicht es den Studierenden, zweimal im Jahr andere Städte kennenzulernen und sie aus städtebaulicher und räumlicher Perspektive zu betrachten. Jedes Treffen hat ein ausgewähltes Motto, das vom jeweiligen Planungsteam festgelegt wird. In Kaiserslautern drehte sich im Oktober alles um das Thema "Platz da?!"
Nachhaltigkeit als roter Faden
Dieses Motto inspirierte hochschulpolitische und planungsbezogene Workshops sowie Exkursionen, die Fragen zur Nachhaltigkeit an der Universität, zur Bewusstseinsbildung, zur Work-Life-Balance, zum Radverkehr, zum Fluss Lauter und zur Schaffung von Freiräumen behandelten. Serafin erklärt, dass es dabei um Raumansprüche verschiedenster Nutzergruppen geht, nicht nur im geografischen, sondern auch im mentalen Sinn. Während des Treffens wurden Fragen nach dem Platz für Wohlbefinden und Kreativität erörtert.
Besonders bemerkenswert ist, dass das Planer:innentreffen auch nach hohen Nachhaltigkeitsstandards konzipiert wurde. Das Organisationsteam legte Wert auf vier Säulen in ihrem Nachhaltigkeitskonzept: menschlich, sozial, wirtschaftlich und ökologisch. Dies spiegelte sich etwa in Entscheidungen wider, regionale Produkte beim Catering zu nutzen und unnötigen Müll zu vermeiden.
Ideen für die eigene Uni mitnehmen
Die Planer:innentreffen sind nicht nur eine Gelegenheit für Austausch und Begegnungen in der "Planergemeinschaft". Sie bieten auch einen Mehrwert für die Studiengänge an den teilnehmenden Hochschulen. Gemeinsam können Lösungen für standortspezifische Probleme und Herausforderungen gefunden werden, wie etwa den Bedarf an zusätzlichen Arbeitsräumen in Kaiserslautern. Hierfür wurde eine Anfrage ausgearbeitet, um dieses Problem zu bewältigen. Konkret geht es hierbei um den Zugang zu Arbeitsräumen, die bisher nur den Studierenden des Fachs Architektur zugänglich waren.
Die größte organisatorische Herausforderung bestand darin, die 350 Arbeitsschichten, die durch das umfangreiche Programm entstanden, gerecht zu verteilen, meint Serafin. Dies soll beim nächsten Treffen verbessert werden. Ansonsten war die Veranstaltung ein voller Erfolg, und die "Planergemeinschaft" hat spannende Tage in Kaiserslautern verbracht. Im nächsten Semester geht die Reise weiter nach Weimar und Erfurt, wo sicherlich weitere fesselnde Diskussionen über die Gestaltung unserer Städte und Räume folgen werden.
Von Raum- und Umweltplanung zur Klimaanpassung
Das Planer:innentreffen, von Studierenden für Studierende ins Leben gerufen, ist für Serafin eine einzigartige Plattform für intensiven Austausch und Vernetzung angehender Stadt- und Raumplaner:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie schwärmt von dem Gefühl, Teil der "Planergemeinschaft" zu sein, das insbesondere während der Veranstaltung spürbar war.
Serafin selbst entdeckte durch ihr freiwilliges ökologisches Jahr ihre Leidenschaft für Raum- und Umweltplanung. Da die RPTU eine der wenigen Universitäten in Deutschland ist, die diesen Studiengang anbietet, entschied sie sich für Kaiserslautern. Sie schreibt derzeit ihre Bachelorarbeit über Klimaanpassungskonzepte im europäischen Raum. Auch beruflich plant sie, sich auf die Entwicklung von Klimaanpassungskonzepten zu spezialisieren, um Deutschland in diesem Bereich voranzubringen.