2. Gesundheitstipp im April
Thema: Frühjahrsmüdigkeit
Wie äußert sich Frühjahrsmüdigkeit?
Etwa die Hälfte der Bevölkerung leidet in den Monaten März bis April mehr oder minder stark an Tagesmüdigkeit, Kreislaufproblemen, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsschwäche, Schlaflosigkeit und Erkältungen.

Bildquelle: TK-Broschüre "Lustvoll arbeiten"
Wie entsteht Frühjahrsmüdigkeit?
Die Ursachen sind noch nicht endgültig geklärt. Man nimmt an, dass eine durch vermehrte Lichtreize veränderte Hormonausschüttung (insbesondere Melatonin und Serotonin) eine wichtige Rolle spielt. Außerdem muss sich vor allem der Kreislauf an die klimatischen Veränderungen anpassen. Ältere Menschen haben damit meist größere Probleme als jüngere.
Was kann man gegen Frühjahrsmüdigkeit tun?
Die meisten Vorschläge helfen nicht nur bei Frühjahrsmüdigkeit, sondern sind das ganze Jahr über sinnvoll.
- Morgens etwas früher aufstehen und einige Minuten Gymnastik bei offenem Fenster, danach erst sehr warm, dann (kurz) kalt duschen (evtl. nur Arme, Beine, Gesicht)
- Helle, freundliche Kleidung bevorzugen, aber immer etwas Warmes zum Überziehen mitnehmen
- Zum Frühstück außer (wenig) Kaffee oder Tee auch reichlich Fruchtsäfte und/oder Milch trinken und mölichst eine Portion Vollkornprodukte (Brot, Müsli) essen
- Während der Arbeit mindestens einmal pro Stunde aufstehen und etwas Gymnastik machen
- Vormittags kleine Zwischenmahlzeit (z.B. Joghurt) einlegen und etwas trinken. Bei niedrigem Blutdruck evtl. auch etwas Salziges essen
- Mittags wenig essen, aber viel Mineralwasser trinken. Möglichst kleines Nickerchen oder Spaziergang machen
- Nachmittags kleine Zwischenmahlzeit (z.B. Banane) einlegen und trinken
- Abends möglichst vor dem Essen etwas Bewegung an der frischen Luft verschaffen
- Früh zu Abend essen mit viel Salat und reichlich trinken (möglichst wenig Alkohol)
- Nicht zu spät ins Bett gehen, für kühles, gut durchlüftetes Schlafzimmer sorgen.
Wollen Sie noch mehr über Frühjahrsmüdigkeit wissen?
Dann suchen Sie im Internet folgende Adressen auf:
- Lifeline-Gesundheitstipp: Was tun gegen Frühjahrsmüdigkeit?
http://www.lifeline.de/vorsorgen/gesund-leben/was-tun-gegen-fruehjahrsmuedigkeit-id33801.html - Bürgerinfo Gesundheitstipp: Frühjahrsmüdigkeit
http://www.laekh.de/front_content.php?idart=1216
1. Gesundheitstipp im April
Thema: Heuschnupfen
Was ist Heuschnupfen?
Der Ausdruck "Heuschnupfen" ist irreführend, denn die allergische Reaktion richtet sich meist nicht gegen Heu, sondern gegen die Pollen von Pflanzen. Deswegen ist die ärztliche Bezeichnung "Pollinosis" eindeutiger.
Eine Allergie ist eine übersteigerte Abwehrreaktion des Organismus, die oft eine angeborene Grundlage hat. Das Immunsystem eines Allergikers kann nicht immer zwischen schädlichen und unschädlichen Stoffen unterscheiden. Deshalb führen an sich harmlose Substanzen wie Pollen zunächst zur Sensibilisierung des Immunsystems und bei weiteren Kontakten zur überschießenden Bildung von IgE-Antikörpern. Dadurch wird eine Ausschüttung von Entzündungsstoffen (insbesondere Histamin) ausgelöst, die zur Entstehung der Krankheitserscheinungen führen.

Bildquelle: TK-Broschüre "Allergien"
Wie viele Menschen leiden an Heuschnupfen?
Heuschnupfen ist die häufigste allergische Erkrankung. In Deutschland rechnet man zur Zeit mit etwa 14 Millionen Betroffenen. Die Zahl hat sich in den letzten 10 Jahren fast verdoppelt. Als Ursachen werden die zunehmenden Belastungen mit Schadstoffen und der eingeschränkte Kontakt der Kleinkinder mit der Umwelt (Einzelkinder, "steriles Umfeld") diskutiert. In diesem Zusammenhang ist interessant, dass in der ehemaligen DDR die Allergien seltener auftraten und sich die Allergiehäufigkeit in den letzten Jahren dem Niveau der westlichen Bundesländer angeglichen hat. Verwunderlich ist auch, dass trotz erhöhter Belastung mit Pollen in ländlichen Regionen dort seltener Allergien auftreten. Die Veranlagung auf natürliche Stoffe allergisch zu reagieren, wird von Eltern auf die Kinder übertragen. Wenn ein Elternteil allergische Reaktionen zeigt, sind 20-40% der Kinder auch betroffen. Sind beide Eltern Allergiker, steigt das Risiko der Kinder auf 40-60%.
Woran erkennt man Heuschnupfen?
Heuschnupfen bleibt recht oft unerkannt, weil er nicht selten mit einem infektiösen Katarrh verwechselt wird. Das gilt vor allem dann, wenn man auf Hasel-, Erle-, Weiden- und Birkenpollen allergisch ist, denn bei diesen Pflanzen beginnt der Pollenflug schon sehr früh (Januar bis März). Bei Heuschnupfen können folgende Symptome auftreten: Länger anhaltender Niesreiz, dauerhaft dünnflüssiger Nasenausfluss, verstopfte Nase, Augenjucken und -rötungen mit Tränenfluss, Husten, mehr oder minder deutliche Atemnot.
Im Zusammenhang mit Heuschnupfen können auch weitere Symptome auftreten: Magen- und Darmstörungen, Hautveränderungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Depressionen.

Bildquelle: TK-Broschüre "Allergien"
Wie kann man Heuschnupfen vorbeugen?
- Feststellen, auf welche Pollen man allergisch ist und wann diese Pflanzen blühen (Pollenkalender, Pollenwarndienst)
- Fenster während der Hauptpollenflugzeit möglichst geschlossen halten. Auf dem Lande ist das früh morgens, in den Städten eher abends
- Lüften, vor allem in den Zeiten mit geringem Pollenflug. Auf dem Lande etwa zwischen 19-24 Uhr, in der Stadt etwa zwischen 6-8 Uhr
- Längere Freizeitaufenthalte und insbesondere Sport in der Hauptblühphase vermeiden bzw. auf Zeiten kurz nach einem Regen verlegen
- Statt Staubsaugen besser regelmäßig feucht wischen
- Falls Staubsaugen nicht vermeidbar: Verwendung und regelmäßiger Wechsel eines Feinfilters im Staubsauger
- Entfernen von Teppichböden
- Abends Haare waschen
- Kleidung außerhalb des Schlafzimmers ablegen
- Beim Autofahren Fenster geschlossen halten. Pollenfilter in die Lüftung einbauen lassen
- Urlaub möglichst in die Hauptheuschnupfenzeit legen und in pollenarme Gegenden fahren (z.B. Inseln, Meer, Hochgebirge)
Für Schwangere und Eltern:
- Möglichst Säuglinge 6 Monate voll stillen, danach füttern mit hypoallergener Milch
- Vermeiden von Nahrung mit Nüssen, Fisch, Zitrusfrüchten im 1. Lebensjahr (bei allergischen Eltern auch im 2. Lebensjahr)
- Vermeiden von Erdnüssen in den ersten 3 Lebensjahren wegen sehr hohem Allergenpotential
- Regelmäßigen Kontakt der Kleinkinder mit Gleichaltrigen und Umwelt (auch Dreck) ermöglichen.
Wie kann man Heuschnupfen behandeln?
Bei Verdacht auf Heuschnupfen sollte man einen Arzt aufsuchen, der möglichst als Allergologe ausgewiesen ist. Er kann durch verschiedene Methoden feststellen, ob Heuschnupfen vorliegt und wodurch er ausgelöst wird. Der Arzt wird eine Therapie empfehlen, die man möglichst genau nach Vorschrift und ausreichend lange durchführen sollte. Eine intensive Behandlung ist vor allem notwendig, um eine Verschlimmerung der Symptome (z.B. Richtung Asthma) oder eine Ausweitung der Allergie (z.B. auf Nahrungsmittel) zu verhindern. Es stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die wichtigsten sind:
- Hyposensibilisierung in der pollenfreien Periode (zur Zeit einzige ursächliche Behandlungsmöglichkeit)
- Lokal abschwellende Augen- und Nasentropfen (können bei längerer Anwendung die Schleimhäute schädigen)
- Chromoglyzinsäure (für gute Wirksamkeit schon frühzeitiger Therapiebeginn notwendig)
- Antihistaminika (haben zum Teil unerwünschte Nebenwirkungen, wie Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen)
- Cortison (neuerdings gibt es lokal wirksame Cortisone, die weniger Nebenwirkungen haben)
Als Ergänzung werden manchmal auch Homöopathie und Akupunktur empfohlen.
Wollen Sie noch mehr über Heuschnupfen wissen?
Dann suchen Sie im Internet folgende Adressen auf:
- Heuschnupfen
http://www.apotheken-umschau.de/Heuschnupfen - Was ist Heuschnupfen und wodurch wird er ausgelöst?
http://www.tk.de/tk/krankheiten-a-z/krankheiten-h/heuschnupfen/28268?selectedPage=0 - Allergien
http://www.daab.de/allergien/
Oder lesen Sie folgendes Buch:
Exel W., Rohrmoser L.: "Rasche Hilfe bei Heuschnupfen. Selbsthilfe, Medikamente, Naturheilmethoden, Lebensstil", Kneipp Leoben (1998), 12,90 €