- dass aus Hanf hergestellte Drogen schon seit etwa 5000 Jahren bekannt sind?
- dass in vielen Ländern (insbesondere mit islamischer Tradition) Hanfdrogen nicht verboten sind?
- dass in Deutschland der Konsum von Hanfdrogen immer noch als Straftat gilt?
- dass die Staatsanwaltschaft aber von der Verfolgung absehen kann?
- dass es in Deutschland etwa 4 Millionen Konsumenten von Hanfdrogen gibt?
- dass Hanfdrogen zunehmend auch als Medikamente verwendet werden (z.B. bei Alzheimer, Parkinson, Multipler Sklerose, Depressionen)?
- dass Haschisch etwa 5 x stärker wirkt als Marihuana?
- dass es noch viele andere Zubereitungsformen und Mischungen gibt?
- dass der Wirkstoffgehalt sehr unterschiedlich ist (bis Faktor 70)?
- dass beim Gebrauch von Hanfdrogen unangenehme körperliche Nebenwirkungen auftreten können (erhöhter Blutdruck, Nasenbluten, Übelkeit z.T. mit Erbrechen)?
- dass bei längerem Gebrauch auch Lungenschäden, Sterilität und Chromosomenveränderungen möglich sind?
- dass Hanfdrogen auch gefährliche psychische Nebenwirkungen haben können (z.B. Denkstörungen, Verwirrtheit, Angst- und Panikzustände, Verfolgungswahn, Depressionen)?
- dass Hanfdrogen zu einer psychischen Abhängigkeit führen können?
- dass der Abbau der Droge im Körper bis zu 30 Tagen dauern kann?
Tipps für Konsumenten
- Versuchen Sie den Drogenkonsum möglichst ganz einzustellen.
- Nehmen Sie Hanfdrogen, wenn überhaupt, nur kurzfristig ein.
- Nehmen Sie keine anderen Drogen gleichzeitig ein.
- Verzichten Sie auch auf gleichzeitigen Alkoholgenuss.
- Achten Sie darauf, dass Ihnen keine Drogenmischungen verkauft werden.
- Nehmen Sie zunächst nur eine sehr geringe Menge der Droge und warten Sie die Wirkung ab.
- Verzichten Sie auf die Droge, wenn einmal unangenehme Nebenwirkungen aufgetreten sind.
- Begeben Sie sich nach Drogengenuss keinesfalls in den Straßenverkehr oder andere gefährliche Situationen.
Weitere Informationen zum Thema:
- Broschüre "Cannabis: Haschisch und Marihuana" der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung, 51101 Köln (http://www.bzga.de/)
- Broschüre "Cannabis" der Deutschen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren, 59003 Hamm (http://www.dhs.de/)
- Broschüre "Rauschgift", Landeskriminalamt Baden-Württemberg, Taubenheimstr. 85, 70372 Stuttgart
- Schmidbauer W., vom Scheidt J. (1998): "Handbuch der Rauschdrogen". Fischer Verlag, Hamburg, € 15,90, S. 79-124
- Wimber H.: Bankrott der alten Drogenpolitik
http://www.cannabislegal.de/politik/gruene-fach.htm#wimber
Ansprechpartner:
- Suchtberatung an der Technischen Universität Kaiserslautern
http://www.uni-kl.de/Suchtberatung/
Tel.: 0631/205-4504
eMail: pauls[at]verw.uni-kl.de - Info-Telefon zur Suchtvorbeugung: 0221/892031
- Landesstelle für Suchtfragen - Infoline: 0800 - 55 11 600
1. Gesundheitstipp im Februar
Thema: Rauchen
Wussten Sie schon,
- dass jeder langjährige Raucher etwa 40.000 € verqualmt?
- dass in Deutschland 28 % der Menschen über 15 Jahre rauchen? (36 % Männer, 22% Frauen)
- dass sich der Anteil der Männer seit den 70er Jahren um 9% verringert hat, während der Anteil der Frauen um 30% gestiegen ist?
- dass die Zahl der jugendlichen Raucher seit den 90er Jahren deutlich angestiegen ist?
- dass die Rauchgewohnheiten stark vom sozialen Status abhängig sind?
- dass der Zigarettenrauch über 3500 chemische Stoffe enthält?
- dass im Zigarettenrauch erhebliche Mengen giftiger Schwermetalle (Cadmium, Nickel, Blei) und über 40 kanzerogene (krebsauslösende) Stoffe enthalten sind?
- dass bei Sportlern 10 Minuten nach dem Rauchen die Muskelkraft infolge von Sauerstoffmangel um 10 % abfällt?
- dass bei einem langjährigen täglichen Konsum von 10-20 Zigaretten das Lungenkrebsrisiko um den Faktor 20 ansteigt?
- dass fast jeder langjährige Raucher eine chronische Bronchitis entwickelt, die oft zur Lungenblähung (Emphysem) führt?
- dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Rauchern 10fach häufiger sind als bei Nichtrauchern?
- dass in Deutschland durch Rauchen mehr Menschen sterben als durch AIDS, Tuberkulose, Verkehrsunfälle, Mord und Selbstmord zusammengenommen?
- dass in Deutschland infolge von Passivrauchen jährlich etwa 400 Menschen an Lungenkrebs erkranken?
Tabakrauch
ist ein Aerosol aus verschiedenen Gasen (Gasphase) und einer Partikelphase (Teilchengröße 0,1-1 mg).
Die Partikelphase enthält mehr als 3500 verschiedene chemische Stoffe (u.a. Nikotin, Kohlenwasserstoffe, Cadmium, Blei, Nickel, Phenol, Benzole, Sterine...). Viele dieser Stoffe sind gesundheitsschädlich, mindestens 40 Stoffe sind erwiesenermaßen krebsauslösend. Die Gesamtmenge der Partikel (ohne Wasser und Nikotin) wird als Kondensat (oder Teer) bezeichnet. Die Menge des Kondensats muss auf der Packung deklariert werden.
Die Gasphase besteht zu 95 % aus Stickstoff, Wasserstoff und Kohlendioxid. Gesundheitlich bedenklich sind die restlichen Gase: Kohlenmonoxid, Blausäure, Stickoxide, Ammoniak und Formaldehyd. Das Kohlenmonoxid hat eine hohe Affinität zu den für den Sauerstofftransport zuständigen roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Es blockiert die Sauerstoffbindungsstellen, wodurch es zu einem Sauerstoffmangel im Körper kommt. Das Kohlenmonoxid ist vorrangig für die Gefäßschäden verantwortlich.
Wirkungen des Tabakrauches
Die physische und psychotrope Wirkung wird vor allem durch das Nikotin, das Hauptalkaloid der Tabakpflanze, hervorgerufen. Nikotin lagert sich an Nervenzellen an und setzt eine Vielzahl von Neurotransmittern (z.B. Noradrenalin, Endomorphin) frei. Dies führt zu verschiedenen körperlichen und seelischen Veränderungen, die das Wohlbefinden des Konsumenten erhöhen und seine Leistungsfähigkeit scheinbar steigern. Diese immer wiederkehrenden "positiven" Erfahrungen führen häufig zu Sucht und Abhängigkeit.
als "positiv" empfundene Wirkungen:
- Steigerung der Aufmerksamkeit und Konzentration
- Unterdrückung von Müdigkeit
- Dämpfung von Angst, Wut und Aggression
- Entspannung bei Stress und Nervosität
- Minderung der Schmerzempfindlichkeit
- Reduktion von Hungergefühl
- Entspannung der Muskulatur
Krankmachende Wirkungen:
- Schädigung des Herz- und Kreislaufsystems: Gefäßverengung, Blutdruckanstieg, Arteriosklerose, Raucherbein, Herzinfarkt, Schlaganfall
- Tumorinduktion: stark erhöhtes Risiko für Lungen-, Speiseröhren- und Kehlkopfkrebs
- Schädigung des Atmungssystems: Chronische Bronchitis, Emphysem, dadurch Atemnot bei geringer Belastung, später auch schon in Ruhe
- Erhöhung der Infektanfälligkeit
- Verstärkung der Hautalterung (insbesondere Faltenbildung)
- Beeinträchtigung der Potenz und der Fruchtbarkeit
Entwöhnung
Die erheblichen, lebenslimitierenden Nebenwirkungen des Rauchens legen es eigentlich nahe, mit dem Rauchen aufzuhören. Dies wäre zwar vernünftig, ist aber eben nicht einfach. Wie andere Suchtmittel, führt auch regelmäßiges Rauchen zur Gewöhnung. Körper und Psyche fühlen sich unter Suchtmitteleinfluss wohl und wollen diesen Zustand auf Dauer beibehalten. Ein nüchterner Nutzen-Risiko-Vergleich und ein fester Wille sind deshalb Voraussetzung für das Erreichen eines dauerhaft rauchfreien Lebens. Der Ausstieg kann durch verschiedene Methoden und begleitende Maßnahmen unterstützt (aber nicht ersetzt) werden.
Schlusspunktmethode
Der Ausstieg "von heute auf morgen" ist immer noch der häufigste und erfolgreichste Weg, das Rauchen zu beenden. Um unnötige und demotivierende Rückfälle zu vermeiden, sollten dabei folgende Punkte beachtet werden:
- bereite dich auf den Ausstiegstag vor
- wähle einen stressfreien Zeitpunkt
- suche nach einem Verbündeten, der dich unterstützt
- teile Bekannten und Freunden dein Vorhaben mit
- diskutiere mit deinem Körper, wenn er Verlangen signalisiert
- entsorge alle Rauchutensilien
- schaffe rauchfreie Zonen
- beschäftige deine Hände und deinen Mund (z.B. mit zuckerfreiem Kaugummi)
- trinke keinen Kaffee oder Alkohol (Reduktion der Hemmschwelle)
- meide typische Raucherareale (Kneipe, Raucherecke)
Gruppentherapie
Das Rauchen wird nicht plötzlich gestoppt, sondern allmählich reduziert. Auch hier gilt: Situation meistern, sich körperlich ausgleichen, sich für wichtige Dinge mehr Zeit nehmen. Regelmäßige Gespräche in der Gruppe dienen zum Erfahrungsaustausch, motivieren und können auch einen positiven Gruppendruck aufbauen. Gruppentherapie wird bei starker psychischer Abhängigkeit vom Rauchen eingesetzt.
Die Therapie wird von vielen Kassen für ihre Versicherten angeboten.
Begleitende Maßnahmen
Begleitende Maßnahmen wie Akupunktur und Nikotinersatz können im Zusammenhang mit einer Entwöhnungstherapie hilfreich sein, reichen aber nicht aus.
Passivrauchen
Etwa 3/4 des beim Abbrennen entstehenden Rauches zieht von der Spitze in die Umgebung. In diesem Nebenstrom sind viele gefährliche Bestandteile in wesentlich höherer Konzentration als im Hauptstrom nachweisbar. Bei regelmäßigem Passivrauchen steigt deshalb das Risiko einer Gesundheitsschädigung deutlich an. Folgen des Passivrauchens können sein:
- gereizte Schleimhäute, Heiserkeit, Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Husten oder Schwindel
- vermehrt chronische Bronchitis (besonders bei Kindern), aber auch erhöhtes Risiko für Lungenemphysem und Gefäßkrankheiten
- ein um 40 % erhöhtes Krebsrisiko bei Nichtrauchern, die sich viel in verrauchten Räumen aufhalten
- ein 3-fach erhöhtes Krebsrisiko bei Ehefrauen starker Raucher
- Minderung der Schmerzempfindlichkeit
Passivrauchen am Arbeitsplatz
Der Schutz der Nichtraucher am Arbeitsplatz ist zwischenzeitlich rechtsverbindlich geregelt. Nach §3a Arbeitsstättenverordnung hat der Arbeitgeber dafür zu sorgen, dass "... nichtrauchende Beschäftigte wirksam vor den Gesundheitsgefahren durch Tabakrauch geschützt sind ..."
Weitere Informationen zum Thema:
Broschüre "Ja ich werde rauchfrei" der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung, Köln (http://www.bzga.de/)
Telefonberatung der BzgA: 01805 313131
- Suchtberatung an der Technischen Universität Kaiserslautern
http://www.uni-kl.de/Suchtberatung/
Tel.: 0631/205-4504
eMail: pauls[at]rhrk.uni-kl.de - Raucherinformations- und Entwöhnungsprogramm
http://www.uni-kl.de/gesundheit/ - Entwöhnungstipps
http://www.rauchfrei-info.de/