2. Gesundheitstipp im Juli
Thema: Gesunder Urlaub

3. Teil: Flugreisen

Was kann man gegen den Jetlag tun?

Als Jetlag werden Befindlichkeitsstörungen (insbesondere Schlaflosigkeit) bezeichnet, die bei längeren Flugreisen durch die Zeitverschiebung entstehen.

Bei Flügen in westliche Richtung wird es später hell als in Deutschland. Deshalb sollte man schon ein paar Tage vor Abflug später als üblich schlafen gehen, um sich dem neuen Rhythmus schon etwas anzupassen.

Bei Flügen in östliche Richtung wird es früher hell. Dementsprechend sollte man sich schon zu Hause dieser Schlafzeit anpassen.

Bei Ankunft am Zielort sollte man sich sofort der neuen Zeit anpassen und keinen Zwischenschlaf einlegen.

Bei stark ausgeprägtem Jetlag kann man die ersten Nächte ein leichtes Schlafmittel einnehmen. Gut wirksam soll auch Melatonin sein, das in Deutschland aber als Medikament noch nicht zugelassen ist.

Was kann man gegen das Economy-Class-Syndrom (ECS) tun?

Als ECS bezeichnet man Durchblutungsstörungen, die vor allem durch die beengten Sitzverhältnisse bei Flügen in der Touristenklasse auftreten können. Ähnliche Gefahren bestehen aber auch bei langen Bus-, Bahn- oder Autoreisen. Das lange Sitzen kann dazu führen, dass sich in den Beinvenen Blutgerinnsel (Thrombosen) bilden, weshalb der Arzt auch von Reisethrombose spricht.

Besonders gefährdeter Personenkreis:

  • Raucher und insbesondere Raucherinnen, die hormonelle Antikonzeption betreiben
  • Schwangere
  • Personen mit starken Krampfadern
  • Übergewichtige
  • Patienten mit Herzinsuffiziens, Blutgerinnungsstörungen, Tumorerkrankungen
  • Personen nach Operationen, insbesondere an den Beinen

 

 

Personen mit erhöhtem Risiko sollten vor langen Reisen den Hausarzt aufsuchen. Er wird ihnen evtl. Heparinspritzen und/oder Kompressionsstrümpfe verschreiben.

Vorbeugung während der Reise:

  • Bequeme Kleidung tragen
  • Mindestens einmal pro Stunde aufstehen und Beingymnastik machen
  • Viel Mineralwasser trinken (ca. 100 ml pro Stunde)
  • Alkohol, Kaffee, Tee, Cola meiden

 

 

Was hilft gegen Flugangst?

Angstgefühle vor und während des Fluges sind recht häufig, werden aber oft verschwiegen.

Vor allem Personen mit Höhenangst, Klaustrophobie (Angst vor geschlossenen Räumen), Beifahrer-Syndrom (Angst im Auto, wenn man nicht selbst am Steuer sitzt) neigen oft auch zur Flugangst.

Symptome der Flugangst:

  • Vor dem Flug Schlaf- und Konzentrationsstörungen,
  • Angstgefühl beim Gedanken an Flugtermin
  • Flug-Vermeidungsstrategien

 

 

während des Fluges:

  • Zittern
  • Schwindel
  • Schweißausbruch
  • Übelkeit
  • Herzbeschwerden
  • Atemnot

 

 

Betroffene sollten schon einige Zeit vor der Flugreise ihren Hausarzt aufsuchen. Er kann ihnen psychologische und/oder medikamentöse Hilfen geben.

Viele Fluglinien und Flughäfen bieten auch Seminare gegen Flugangst an.

 

Vorbeugung während des Fluges:

  • Platz in Tragflächennähe in der Gangreihe wählen
  • Sonstige Stressfaktoren möglichst vermeiden
  • Entspannungsübungen durchführen
  • entspannende Musik hören

 

 

1. Gesundheitstipp im Juli
Thema: Gesunder Urlaub

2. Teil: Reisekrankheit und Magen-Darm-Infekte

Wie kann man sich vor der Reisekrankheit schützen?

Als Reisekrankheit bzw. Seekrankheit bezeichnet man eine Kombination von Symptomen, die vor allem dann auftreten, wenn durch schaukelnde oder schlingernde Bewegungen unser Gleichgewichtsorgan irritiert wird. Der Arzt spricht deshalb auch von Bewegungskrankheit oder Kinetose. Der Körper reagiert insbesondere bei Kindern häufig mit Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Schweißausbruch und Blutdruckschwankungen. Vorbeugend sollte man nur leichte Kost zu sich nehmen und Alkohol, Kaffee sowie Milchprodukte meiden. Um den Magen zu beruhigen, kann es helfen, ein Stück trockenes Brot zu kauen. Lesen, Kartenspielen oder Augenschließen wirkt eher ungünstig. Musikhören über Kopfhörer ist hilfreich. Soweit möglich sollte man auf vorderen Sitzen Platz nehmen. Sobald sich die Übelkeit ankündigt, sollte man möglichst dafür sorgen, dass die Bewegung aufhört. Bei Auto- oder Busreisen ist das meist machbar. Am besten verlässt man sofort das Fahrzeug, wobei man den Kopf möglichst ruhig halten sollte. Idealerweise legt man sich kurz hin.

Auf dem Schiff sollte man sich möglichst nicht in der Kabine aufhalten, sondern an Deck gehen und einen Punkt am Horizont fest ins Auge fassen.

Im Zug oder Flugzeug empfiehlt es sich aus dem Fenster in die Ferne zu schauen.

Wer weiß, dass er leicht von Übelkeit befallen wird, kann etwa 30 Minuten vor Reisebeginn ein Medikament einnehmen. Am besten geeignet sind Präparate mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat (z.B. Vomex A, Reisetabletten ratiopharm/Stada), die es in Form von Tabletten, Zäpfchen oder Kaugummi gibt. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Medikamente müde machen und das Reaktionsvermögen einschränken können.

Wie kann man sich vor Magen-Darm-Infekten schützen?

Vor allem bei Reisen in südliche Länder, insbesondere nach Afrika, Asien sowie Mittel- und Südamerika besteht ein hohes Risiko für Magen-Darm-Probleme. Sie können durch zahlreiche Krankheitserreger, insbesondere Viren, aber auch durch ungewohnte Kost, verursacht werden.

Zur Vorbeugung sollten Sie kein Leitungswasser trinken und auch auf Eiswürfel verzichten. Zum Zähneputzen empfiehlt es sich ebenfalls Mineralwasser zu benutzen.

Als Getränke sind heißer Tee, Kaffe, Bier oder Wein meist risikofrei. Auch Wasser und Limonade aus industriell abgefüllten Flaschen sind ungefährlich. Der Inhalt sollte aber nicht eisgekühlt sein, weil ein bereits gereizter Magen darauf heftig reagieren kann.

Obst sollten Sie möglichst nur essen, wenn Sie es selbst geschält haben, wobei Sie sich danach gut die Hände säubern sollten (am besten mit einem feuchten Reinigungstuch).

Wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Durchfall und Erbrechen auftreten, müssen Sie vor allem darauf achten, den Flüssigkeitsverlust zu ersetzen. Die WHO empfiehlt dafür folgende Trinklösung:

  • 2 Esslöffel Traubenzucker oder handelsüblichen Zucker
  • 1 Teelöffel Kochsalz
  • 1/2 Teelöffel Natron (Natriumbicarbonat)

in einem Liter abgekochtem Wasser auflösen. Die Lösung sollte oft in kleinen Mengen getrunken werden. Ersatzweise kann auch Schwarzer Tee oder entsprudeltes Cola getrunken werden, wobei zusätzlich etwas Salzgebäck gegessen werden sollte. Bei Durchfall ist zu beachten, dass manche Medikamente (z.B. Antibabypille) keine volle Wirksamkeit mehr haben können. Leichtere, kurzfristige Durchfälle kann man mit Medikamenten aus der Reiseapotheke (z.B. Immodium) bekämpfen. Bei länger anhaltendem, insbesondere aber bei blutigem Durchfall muss ein Arzt aufgesucht werden.

Wo kann man sich noch weiter informieren?

Dann suchen Sie folgende Internetadressen auf:

Broschüren können Sie kostenlos beziehen bei der
Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung 51101 Köln
oder unter http://www.bzga.de/ im pdf-Format downloaden.