Einfluss des Menschen auf Gewässer: DFG fördert zweite Phase von Graduiertenkolleg mit rund 6,6 Millionen Euro

Im Graduiertenkolleg erforschen die Doktorandinnen und Doktoranden in einer Freiland-Versuchsanlage die Interaktion zwischen Wasser und Land. Foto: RPTU/SystemLink
Im Graduiertenkolleg erforschen die Doktorandinnen und Doktoranden in einer Freiland-Versuchsanlage die Interaktion zwischen Wasser und Land. Foto: RPTU/SystemLink
Prof. Dr. Ralf Schulz, Sprecher des Graduiertenkollegs. Foto: RPTU/SystemLink
Professor Dr. Ralf Schulz, Sprecher des Graduiertenkollegs. Foto: RPTU/SystemLink

Wie reagieren Landökosysteme auf Veränderungen in Gewässern? Dieser Frage gehen derzeit Nachwuchsforscherinnen und -forscher im Graduiertenkolleg „SystemLink“ an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) nach. Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute mitgeteilt hat, wird sie die Fortführung des Graduiertenkollegs ab April 2024 mit rund 6,6 Millionen Euro fördern. Koordiniert wird es am Institut für Umweltwissenschaften der RPTU in Landau.

Wie Stoffe aus dem Umland ihren Weg in Gewässer finden, ist wissenschaftlich gut untersucht. Der umgekehrte Prozess des Transports vom Gewässer auf das Land ist jedoch weit weniger erforscht. Welche Effekte haben etwa Hochwasserereignisse auf angrenzende Landbereiche? Um diese Frage zu beantworten, nimmt das Graduiertenkolleg 2360 „Crossing Boundaries: Propagation of In-Stream Environmental Alterations to Adjacent Terrestrial Ecosystems” (SystemLink) unter anderem Umweltschadstoffe wie Fungizide in den Blick. Aber auch invasive Arten, die hier eigentlich nicht heimisch sind, spielen dabei eine wichtige Rolle. Dazu zählen beispielsweise verschiedene Uferpflanzen, aber auch Wirbellose wie Kleinkrebse.

„Wir versuchen zu verstehen, wie sich der Einfluss des Menschen auf Gewässer in angrenzenden Landökosystemen auswirkt, also wie miteinander vernetzte Systeme auf Umweltveränderungen reagieren“, sagt Professor Dr. Ralf Schulz, Sprecher des Graduiertenkollegs. „Wir wollen untersuchen, ob die Erkenntnisse, die wir in den vergangenen Jahren im Labor und in den Freiland-Versuchsanlagen erlangt haben, auch in der Natur zu beobachten sind. Darüber hinaus wird das Graduiertenkolleg empirische Forschung, sprich die Arbeit im Labor, und die Modellierung von Ökosystemen noch enger verzahnen, um mit Hilfe von solchen Simulationen Änderungen besser zu verstehen.

In Graduiertenkollegs werden Doktorandinnen und Doktoranden strukturiert ausgebildet. Hinzu kommen spezielle Qualifizierungsprogramme. Bei SystemLink basiert dieses auf drei Säulen: Erstens arbeiten Forschungsteams an komplexen Fragestellungen in einzigartigen Freiland-Versuchsanlagen, ihre Kooperation drückt sich in gemeinsamen Publikationen aus. Zweitens unterstützt ein sogenanntes fast-track-Programm besonders talentierte Studierende bis zur Promotion. Drittens erhalten alle Promovierenden ein auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittenes Kursprogramm.

„Wir freuen uns, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft das Graduiertenkolleg weiter fördern wird. Dies ist eine Anerkennung für die Arbeit des Graduiertenkollegs und des Instituts für Umweltwissenschaften“, sagt Professor Dr. Ralf Schäfer, Vizepräsident für Forschung der RPTU in Landau. „Ich gratuliere allen Beteiligten zu diesem großen Erfolg. Dies unterstreicht nicht zuletzt die Bedeutung dieses hochaktuellen Forschungsgebiets. Zugleich bieten wir damit jungen Menschen die Möglichkeit, sich auf hohem wissenschaftlichem Niveau für eine Karriere in der Forschung oder für eine Karriere außerhalb der Wissenschaft zu qualifizieren.“

Das Kolleg hat seine Arbeit erstmals im April 2019 aufgenommen. In der ersten Phase hat die DFG dafür 4,7 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit der Weiterförderung sollen nun 14 Promotionsstellen finanziert werden.

Über Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Graduiertenkollegs sind Einrichtungen der Hochschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die von der DFG für maximal neun Jahre gefördert werden. Im Mittelpunkt steht die Qualifizierung von Doktorandinnen und Doktoranden im Rahmen eines thematisch fokussierten Forschungsprogramms sowie eines strukturierten Qualifizierungskonzepts. Eine interdisziplinäre Ausrichtung der Graduiertenkollegs ist erwünscht. Ziel ist es, die Promovierenden auf den komplexen Arbeitsmarkt „Wissenschaft“ intensiv vorzubereiten und gleichzeitig ihre frühe wissenschaftliche Selbstständigkeit zu unterstützen.

Mehr unter: www.dfg.de/foerderung/programme/koordinierte_programme/graduiertenkollegs/

Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Ralf Schulz
Institut für Umweltwissenschaften
RPTU in Landau
E-Mail: r.schulz[at]rptu.de
Tel: 06341 / 280 31327

 

Im Graduiertenkolleg erforschen die Doktorandinnen und Doktoranden in einer Freiland-Versuchsanlage die Interaktion zwischen Wasser und Land. Foto: RPTU/SystemLink
Im Graduiertenkolleg erforschen die Doktorandinnen und Doktoranden in einer Freiland-Versuchsanlage die Interaktion zwischen Wasser und Land. Foto: RPTU/SystemLink
Prof. Dr. Ralf Schulz, Sprecher des Graduiertenkollegs. Foto: RPTU/SystemLink
Professor Dr. Ralf Schulz, Sprecher des Graduiertenkollegs. Foto: RPTU/SystemLink

Über die RPTU

Seit 1. Januar 2023 bilden die Technische Universität Kaiserslautern und die Universität in Landau zusammen die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau. Mit rund 19.000 Studierenden und mehr als 300 Professorinnen und Professoren ist die RPTU die zweitgrößte akademische Einrichtung des Landes. Als Ort internationaler Spitzenforschung und akademische Talentschmiede der Wirtschaft und Wissenschaft bietet die RPTU exzellente Studien- und Forschungsbedingungen sowie ein weltoffenes Umfeld. Die RPTU ist zudem Innovations- und Transferpartner für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wer an der RPTU studiert, lernt, forscht oder arbeitet, ist Teil einer lebendigen Universitätsgemeinschaft und gestaltet die Welt von morgen.

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